Deutsche Presse

29.10.2012 – Erdoğan, Visafreiheit, Islam, Türkei, Fachkräfte, Integration

Erdogan kommt zu Gesprächen nach Berlin; Einige Arbeitgeber holen Ausländer vom Flughafen ab; Christen und Muslime feiern mit Abraham; Moschee in Gesundbrunnen mit Hakenkreuzen beschmiert; Größtes Islam-Institut wird eröffnet; Minister Friedrich bauschte Nazi-Meldung auf; Gedenken an Jonny K.; CSU-Mann Uhl gegen Visafreiheit für Türken

Die Themen des Tages sind:

Vor dem Deutschlandbesuch des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan hat sich der Innenexperte der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl, gegen die visafreie Einreise von Türken in die EU ausgesprochen.

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Dass der Islam inzwischen zu Deutschland gehört, sieht man auch an den Hochschulen. Es gibt bereits mehrere Institute für Islamische Theologie. Am Dienstag wird in Osnabrück das größte eröffnet.

Trotz der trüben Konjunkturaussichten: Deutschland ist für Fachkräfte aus Süd- und Osteuropa attraktiv, sagt Monika Varnhagen, Direktorin der Zentralen Auslands- und Fachmittlung der Bundesagentur für Arbeit. Die Unternehmen bemühen sich um eine rasche Integration.

Die Feststellung, mehrere Einträge im Kondolenzbuch der Marienkirche seien geprägt von Ausländerhass, das Kondolenzbuch müsse daher möglicherweise wieder geschlossen werden, greift erheblich zu kurz.

Immer dann, wenn es zwischen Christen und Muslimen nicht so richtig klappen will, dann wird das Gemeinsame der Religionen betont, dann wird Abraham bemüht, der Stammvater beider Religionen.

Neuer Service für ältere Menschen mit Migrationshintergrund: Die Bremer Seniorenvertretung bietet mit Hilfe von ehrenamtlichen Übersetzern wie neuerdings auch Informationen in türkischer Sprache an.

„Vorurteile bleiben nur dann bestehen, wenn man zu wenig weiß“, sagt Nurdane Görgün. Für ihre Arbeit gegen Vorurteile wurden Görgün und weitere Offenburger Dialogbeauftragte nun geehrt.

Unbekannte haben in der Nacht zu Sonntag zwei Hakenkreuze an die Tür einer Moschee in Gesundbrunnen geschmiert. Auch an einer muslimische Fleischerei in der Nähe hinterließen die Täter Schriftzüge.

Peinliche Panne für CSU-Innenminister Friedrich: In einem Interview hatte er vor 110 untergetauchten Rechtsradikalen gewarnt, die per Haftbefehl gesucht würden. Nun stellt sein Staatssekretär klar: In 92 Fällen geht es um völlig unpolitische Delikte wie Fahrerflucht oder nicht bezahlten Kindesunterhalt.

Mehrere hundert Menschen erweisen dem vor 2 Wochen zu Tode geprügelten 20-jährigen Jonny K. die letze Ehre. Das Thema Herkunft spielt dabei kaum eine Rolle.

Bei einer neuen Welle ethnischer Gewalt im Westen von Myanmar sterben Dutzende Menschen. Ganze Dörfer werden zerstört. Zehntausende Angehörige der Rohingya, einer muslimischen Minderheit, sind auf der Flucht – Menschenrechtler ermahnen die Regierung.

Integration und Migration

Deutschland

Gedenken an Jonny K.

Ausland

Türkei

Nachtrag vom 28.10.2012