Türkische Presse Türkei

09.10.2012 – Türkei, Gül, NATO, Syrien, Hatay, Erdoğan, Ban Ki Moon

Die Themen des Tages sind: Gül: „Schlimmsten Befürchtungen bestätigen sich“; Gül empfängt Botschafter; Erdoğan: „Die Türkei muss in jedem Fall für einen Krieg bereit sein“; Erdoğan wird Dag Terje Andersen und Pöttering Empfangen; Ban Ki Moon besorgt über Entwicklungen in Syrien; Wieder schlägt Granate auf türkischem Boden ein; NATO berät über Syrien und Türkei

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül: „Schlimmsten Befürchtungen bestätigen sich“
Staatspräsident Abdullah Gül äußerte sich über die jüngsten Entwicklungen in Syrien.

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Staatspräsident Abdullah Gül zeigte sich in Ankara äußerst besorgt über die Lage in Syrien. Momentan bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen, erklärte Gül. Für Syrien müsse unbedingt eine Übergangslösung unter der Aufsicht der internationalen Gemeinschaft gefunden werden, unterstrich das Staatsoberhaupt.

Seit dem Granateneinschlag am 3. Oktober im Dorf Akçakale mit fünf Toten und mindestens 10 Verletzten konnte sich die Lage an der türkisch-syrischen Grenze nicht wieder beruhigen. Mittlerweile gibt es den sechsten Tag in Folge Vergeltungsschläge. Am Montag kam es nun erneut zu einem Grenzzwischenfall in der Provinz Hatay.

Gül empfängt Botschafter
Staatspräsident Abdullah Gül wird heute den ungarischen Botschafter in Ankara, Janos Hovari im Çankaya-Palais empfangen. Beim Treffen wird Gül das Beglaubigungsschreiben des ungarischen Botschafters entgegennehmen.

Unterdessen wird Staatspräsident Gül auch den norwegischen Parlamentspräsident Dag Terje Andersen und die ihn begleitende Delegation empfangen.

Erdoğan: „Die Türkei muss in jedem Fall für einen Krieg bereit sein“
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan gab bekannt, dass die Türkei, wenn es notwendig wird, in jedem Fall für einen Krieg bereit sein muss. „Wenn man nicht bereit ist, ist man kein Staat und kann auch keine Nation sein. Der Staat, der nicht jederzeit für einen Krieg bereit ist, ist nicht voll entwickelt. Die Türkei muss in jedem Fall für einen Krieg bereit sein“, so Erdoğan.

Erdoğan wird Dag Terje Andersen und Pöttering Empfangen
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wird heute mit dem norwegischen Parlamentspräsidenten Dag Terje Andersen im Parlament zusammentreffen. Bei dem Treffen zwischen Erdoğan und Andersen werden bilaterale Beziehungen und regionale Themen erörtert. Nach seinem Treffen mit Dag Terje Andersen wird Erdoğan den ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments und Vorsitzenden der Konrad-Adenauer-Stiftung Hans-Gert Pöttering in seinem Amtssitz empfangen.

Globale Forum in Istanbul
Das Globale Forum wird zwischen dem 13. und 14. Oktober in Istanbul stattfinden. Es wurde erläutert, dass Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan die Eröffnungsrede machen wird.

Es wird erwartet, dass bedeutende Politiker, Akademiker, Aktivisten und Medienvertreter aus der ganzen Welt in Istanbul zusammentreffen. Bei dem Forum wird man sich vor allem mit politischen, wirtschaftlichen und sozialen Themen befassen.

Das Forum wird in Zusammenarbeit der Stiftung für Politik, Wirtschaft und Soziale Forschung (SETA) und der Public Diplomacy des Ministerpräsidialamts organisiert.

Ministerrat tritt zusammen
Der Ministerrat trat gestern unter dem Vorsitz von Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan zusammen. Auf der Versammlung wurden vor allem die Sicherheit des Landes und die beeinflussenden Entwicklungen im In- und Ausland besprochen.

Ferner wurden im Ministerrat der Kampf gegen den Terror, die türkische Außenpolitik, die jüngste Lage in Syrien, die Entwicklungen an der syrisch-türkischen Grenze, der im Parlament verabschiedete Regierungsantrag, Gesetzentwürfe und wirtschaftliche Entwicklungen erörtert.

Nach der Sitzung informierte Vize-Ministerpräsident und Regierungssprecher Bülent Arınç in einer Presseerklärung die Journalisten über die Versammlungsthemen.

Necdet Özel in der Grenzregion
Generalstabschef Necdet Özel ist gestern mit dem Kommandant der Landstreitkräfte Hayri Kıvrıkoğlu und dem Kommandant der zweiten Armee Galip Mendi zusammen nach Adana gereist. Özel und die ihn begleitende Delegation haben hier Inspektionen durchführt.

Die Kommandanten sind nach ihrem Besuch in Adana nach İskenderun weitergereist. Es wird erwartet, dass Özel und Kıvrıkoğlu in der Grenzregion die Auswirkungen des Konflikts mit Syrien vor Ort besichtigen. Die Kommandanten werden noch einige Tage an der Grenzregion bleiben und Inspektionen bei den Grenzeinheiten vornehmen.

Ban Ki Moon besorgt über Entwicklungen in Syrien
Im Europarat in Straßburg hat das erste Weltforum für Demokratie begonnen. Eröffnet wurde es von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

Mit Sorge beobachtet UN-Generalsekretär Ban Ki Moon die Entwicklung in Syrien. In seiner Eröffnungsrede des Ersten Weltforums für Demokratie in Straßburg warnte er vor „schwerwiegenden Konsequenzen“ der Eskalation der Gewalt an der türkisch-syrischen Grenze. Die Lage in Syrien habe ein „katastrophales Ausmaß“ erreicht. Dies sei eine ernste Gefahr für die Stabilität der Nachbarländer Syriens und der gesamten Region.

Am Forum in Straßburg, das bis diesen Donnerstag stattfindet, nehmen Teilnehmer aus gut 100 Ländern teil.

Wieder schlägt Granate auf türkischem Boden ein
Täglich landen Granaten aus Syrien im türkischen Grenzgebiet. Es wurde berichtet, dass am Montag erneut eine Granate in einem ländlichen Gebiet der südlichen Provinz Hatay eingeschlagen ist, rund 150 bis 200 Meter von der Grenze entfernt. Die Granate sei im Grenzbezirk Altınözü der Provinz Hatay eingeschlagen. Die türkische Armee habe das Feuer erwidert. Verletzte gab es nicht.

Am Mittwoch waren in Akçakale fünf Zivilisten durch syrischen Granatenbeschuss getötet worden. Daraufhin griff die Türkei erstmals Ziele auf syrischer Seite an. In Akçakale wurden nach dem Einschlag einer Granate in einem nahe gelegenen Getreidesilo die für Montag geplante Schulöffnung auf unbestimmte Zeit verschoben.

NATO berät über Syrien und Türkei
Der verschärfte Konflikt zwischen der Türkei und Syrien beschäftigt am heutigen Dienstag in Brüssel die Verteidigungsminister der 28 NATO-Staaten. Das Bündnis und die einzelnen Mitgliedstaaten seien sich einig, dass das Verhalten Syriens gegenüber der Türkei „völlig inakzeptabel“ sei.

Die Türkei hat seit Mittwoch mehrfach Ziele in Syrien beschossen, nachdem zuvor syrische Mörsergranaten auf türkische Orte abgefeuert worden waren. Bisher hat Ankara jedoch nicht erkennen lassen, dass es militärischen Beistand der Nato gemäß Artikel 5 des NATO-Vertrags erwartet.

Medizin-Nobel Preis
Die diesjährigen Nobel Preise wurden in Stockholm verkündet. John Gurdon aus Großbritannien und der Japaner Shinya Yamanaka erhielten den Nobelpreis für Medizin. Die beiden Zellforscher bekommen die Auszeichnung für die Rückprogrammierung erwachsener Körperzellen in einen Zustand, in dem diese sich wie embryonale Stammzellen zu allen möglichen Gewebearten entwickeln können.

Die Nobelpreise sollen nach dem Willen des Stifters Alfred Nobel alljährlich diejenigen erhalten, deren Leistungen in den Bereichen Chemie, Physik, Medizin, Literatur und bei der Völkerverständigung „der Menschheit den größten Nutzen gebracht“ haben.

Überreicht werden die Nobelpreise alljährlich am 10. Dezember, dem Todestag des Stifters. Die Preise für Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Wirtschaft werden in Stockholm vergeben. Den Friedenspreisträger bestimmt ein gewählter Ausschuss des norwegischen Parlaments in Oslo.

Der größte Justizpalast der Welt
Der größte Justizpalast der Welt wird im Januar 2013 in der Türkei eröffnet. Das Projekt dauerte 11 Monate. Das Gebäude hat eine U-Bahn Verbindung, Banken und Post Filialen, Friseurläden, Sportcentren und medizinische Vertretungen. Das Gebäude ist so groß wie vier Fußballfelder.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

25 Kampfflugzeuge nach Diyarbakir
Vatan berichtet unter der Schlagzeile „25 Kampfflugzeuge nach Diyarbakir“, zur 2. Luftwaffen-Kommandantur in Diyarbakir seien 25 Kampfflugzeuge geschickt worden. Das Blatt schreibt, nach dem syrischen Mörsergranatenangriff auf Akcakale mit fünf Todesopfern und der Verabschiedung der Regierungsermächtigung vom Parlament, die die Entsendung von Truppen der türkischen Streitkräfte in fremden Ländern vorsieht, hätten sich die Aktivitäten auf dem 8. Luftstützpunkt der 2. Luftwaffenkommandantur in Diyarbakir intensiviert. Auf die Lager der Terrororganisation im Norden Iraks seien Operationen aus der Luft eingeleitet worden. Nun seien auch zahlreiche F-16 Kampfjets auf den Luftstützpunkt in Diyarbakir gelandet. Funktionäre hätten erklärt, diese Kampfjets würden den Entwicklungen in Syrien entsprechend und bei eventuellen grenzüberschreitenden Operationen gegen die Terrororganisation eingesetzt.

Osmanische Besitzurkunden sind digitalisiert
Aus Zaman erfahren wir unter der Schlagzeile „osmanische Besitzurkunden sind digitalisiert“, die Grundbuchauszüge in den ehemaligen osmanischen Territorien seien vom türkischen Grundbuchamt digitalisiert und gespeichert worden. Nach zahlreichen Informationsnachfragen aus Ländern wie Albanien, Mazedonien und Ägypten seien die Grundbuchauszüge dieser auf osmanischen Territorien gegründeten Länder geöffnet. Diese Informationen könnten bei Besitzurkunden-Streitigkeiten in den jeweiligen Ländern zur Lösung beitragen. Weiter heißt es in der Meldung, das Besitzurkunden-Informationssystem sei komplettiert. Alle Daten seien digitalisiert und gespeichert worden und auch die Grundbuchauszüge aus Israel sowie Griechenland seien ins das System einbezogen worden.

THY erhöht die Passagierzahl in 2012 auf 38 Millionen
In Yeni Safak lesen wir, die türkische Fluggesellschaft Turkish Airlines werde von Flugzeughersteller Airbus bis 2016 15 neue Passagiermaschinen mit breitem Rumpf erwerben. Dem Blatt nach habe THY die Passagierzahl in 2012 auf 38 Millionen erhöht und habe im Wettkampf um die Erhöhung des Anteils auf dem globalen Markt mit 32 Prozent unter den ersten zehn auf Platz eins.

Mundtrockenheit ist Alzheimer-Anzeichen
Sabah schreibt „Mundtrockenheit ist Alzheimer-Anzeichen“, Läsionen in der Mundhöhle könnten Symptome für einige Krankheiten sein. Dem Blatt zufolge sei die Mundhöhle eine Stelle, in der Läsionen zahlreicher Krankheiten entstehen können. Diese Läsionen seien durch Veränderungen von Farbe und Gewebe in der Mundhöhle erkennbar und könnten zu Schmerzen, Entzündungen, Wülsten, Blutungen und Mundtrockenheit führen.