Türkische Presse Türkei

26.07.2012 – Ankara, PKK, Syrien, Erdoğan, Flüchtlinge, Terror, Wirtschaft, Europa

Die Themen des Tages sind: Sicherheitsgipfel in Ankara; Yazıcı: Grenze zu Syrien für Reisende und Fahrer geschlossen; Flucht über die Minen; Erdbeben in Saros; Islamische Welt trifft sich zum Fastenbrechen in Istanbul; Moskau: Entschluss der Türkei wird überprüft; Straßenschlacht in Aleppo

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Sicherheitsgipfel in Ankara
In Ankara fand unter dem Vorsitz von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan ein Sicherheitsgipfel statt. Der Sicherheitsgipfel wurde im Ministerpräsidium abgehalten. Obwohl der Gipfel im Programm stand wurde es wegen der aktuellen Entwicklungen in Syrien als außergewöhnlich empfunden. Die Sitzung dauerte 2 Stunden und 15 Minuten. An dem Sicherheitsgipfel unter Vorsitz von Ministerpräsident Erdoğan nahmen der Stellvertretende Ministerpräsident Beşir Atalay, Außenminister Ahmet Davutoğlu, Innenminister İdris Naim Şahin, Verteidigungsminister İsmet Yılmaz, Generalstabschef Necdet Özel, Geheimdienstchef Hakan Fidan und der Staatssekretär im Ministerpräsidium Efkan Ala teil. Hauptthema der Sitzung war der Kampf gegen den Terror und die jüngsten Entwicklungen in Syrien.

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Nach der Sitzung wurde eine kurze Erklärung abgegeben. Laut der Erklärung wurden während der Sitzung die Ereignisse im İn- und Ausland diskutiert. Informationen zufolge sollen bei dem Kampf gegen den Terror zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden. Die Operationen gegen die Terror Organisation PKK sollen massiv erhöht und bei der Bekämpfung auch hoch moderne Technologien eingesetzt werden.

Yazıcı: Grenze zu Syrien für Reisende und Fahrer geschlossen
Die Türkei hat nach Angaben von Minister für Zoll und Handel, Hayati Yazıcı, entschieden, ab Mittwoch dreiKontrollstellen an der Grenze zu Syrien zu schließen. Yazıcı sagte, die Maßnahmen seien darauf zurückzuführen, weil Kämpfer der Freien Syrischen
Armee Grenzkontrollstellen an der Grenze zur Türkei unter ihre Kontrolle gebracht haben. Yazıcı korrigierte die in der Presse erschienen Berichte, dass die Grenze zu Syrien geschlossen wurden und sagte: „Die Schließung der Grenze kommt nicht in Frage. Nur der Arbeitsgang an den Kontrollstellen wurde vorübergehend aufs Eis gelegt.“

Demnach sei der Grenzübergang in beiden Richtungen für Lkw gesperrt worden. Die türkischen Behörden hatten bereits zuvor die Möglichkeit solcher Maßnahmen angekündigt und den Irak als alternative Transitroute angegeben.

Jedoch betreffen die ergriffenen Maßnahmen in keiner Weise Flüchtlinge, die täglich aus Syrien eintreffen.

Flucht über die Minen
Der Flüchtlingsstrom aus Syrien in die Türkei dauert wegen der Gefechte im Land, besonders in den Gebieten nahe der türkischen Grenze weiter an. Eine Gruppe von Syrer aus der Provinz Aleppo überquerte gestern ein mit Minen verlegtes Grenzgebiet und traf in die Türkei ein. Die Flüchtlinge, die schadlos in die türkische Provinz Kilis angekommen sind, wurden in die Lager versetzt.

Erdbeben in Saros
Der Golf von Saros wurde von einem Erdbeben der Stärke 4,6 auf der Richterskala erschüttert. Nach Angaben der Erdbebenwarte Kandilli der Universität Boğazici wurde die Erschütterung um 00:28 registriert. Das Epizentrum des Erdbebens lag im Golf von Saros. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von 14,5 Kilometer.

Islamische Welt trifft sich zum Fastenbrechen in Istanbul
Die türkische Religionsbehörde wird Religionsvertreter, Minister und eine Gruppe ausländischer Journalisten von 14 muslimischen Ländern zwischen dem 28-29 Juli in Istanbul zusammenbringen. Im Rahmen der Veranstaltung unter dem Motto „Die islamische Welt trifft sich im Ramadan in Istanbul“ sollen 80 Personen wie aus dem Irak, Iran, Ägypten, Palästina, Russland und Indien zusammenkommen. Die Gäste werden am 28 Juli in Istanbul Fastenbrechen.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Moskau: Entschluss der Türkei wird überprüft
Haber Türk bringt unter der Schlagzeile „Moskau: Entschluss der Türkei wird überprüft“ den Kommentar des russischen Außenministers Sergej Lawrow über die Schließung der Grenzübergänge nach Syrien. Dem Blatt nach habe Lawrow auf eine Frage über die Gründe zur Schließung der Grenzübergange nach Syrien gesagt, der Entschluss der Türkei werde von Moskau überprüft. Bereits vorhandenen Informationen zufolge seien die Grenzübergänge unter die Kontrolle der Oppositionellen geraten und die Bezeichnung „Oppositionelle“ sei mehrdeutig. Einigen Informationen zufolge könnten die Gruppen an der türkisch-syrischen Grenze zum Terrornetzwerk Al Qaida nahestehen, habe der russische Außenminister weiter betont.

Straßenschlacht in Aleppo
In Sabah lesen wir unter der Schlagzeile „Straßenschlacht in Aleppo“, trotz des Fastenmonats würden die Gefechte in Syrien unvermindert anhalten. Dem Blatt zufolge hätten sich Damaskus und Aleppo regelrecht in Schlachtfelder verwandelt. Die syrische Luftwaffe habe Aleppo bombardiert und auf den Straßen würden sich die syrische Armee und Oppositionellen heftige Gefechte liefern. Bei den seit 17 Monaten anhalten Unruhen hätten die Assad-Truppen erstmals Kampfflugzeuge eingesetzt.

Exporteure werden RoRo bevorzugen
Hürriyet berichtet unter der Schlagzeile „Exporteure werden RoRo bevorzugen“, nach dem die über Syrien führenden Handelswege kaum noch benutzt werden können, würden nun alternative Routen für den Export verwendet. Eine Alternative seien die anderen Grenzübergänge in der Region. Vor allem die Nachfrage für die RoRo-Route zwischen Mersin und Ägypten werde steigen. In den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres hätten 36.966 LKWs Waren aus der Türkei nach Syrien transportiert. In derselben Zeitspanne dieses Jahres habe diese Zahl nur 5.244 betragen.

Türkei ist wirtschaftlich stabil
Hürriyet meldet, Minister für Wissenschaft, Industrie und Technologie Nihat Ergün habe gesagt, die Industrieländer seien mit einem wirtschaftlichen Nullwachstum oder sogar wirtschaftliches Schrumpfen konfrontiert. Die Türkei dagegen sei wirtschaftliche stabil und schreite entschlossen auf ihren Weg fort. Dem Blatt nach habe der Minister ferner betont, die Schritte, die die Türkei vor langer Zeit umgesetzt habe, würden die Industrieländer erst jetzt unternehmen. Die getroffenen Maßnahmen hätten sich als hohe Wachstumsrate und niedrige Arbeitslosigkeit zurückgezahlt.

Schlafwandler treibe Europa auf eine Katastrophe zu
Vatan berichtet, der aus 17 Wirtschaftsexperten bestehende Krisenrat der Eurozone habe erklärt, wie eine Schlafwandler treibe Europa auf eine Katastrophe zu, deren Dimension nicht vorausgesehen werden könne. Dem Blatt nach habe das Institut für neues Wirtschaftsdenken ein Bericht veröffentlicht. Darin sei betont worden, derzeit werde ein Dominoeffekt erlebt. Es sei von großer Bedeutung, dass das Gefühl nach einer unendlich langen Krise aufgehoben wird.