TV-Tipps des Tages

09.03.2012 – Putin, Mongolei, Immigranten, Muslime, Sultan Saladin, Christentum

TV-Tipps des Tages sind: Crossover – ORF-Korrespondenten im Gespräch; Seen auf dem Dach der Welt: Der Uvs Nuur in der Mongolei; Golden Door – Aufbruch in die neue Welt; Der Kreuzritter Richard Löwenherz: Der Kampf gegen Saladin. Richard Löwenherz, König von England, und Sultan Saladin, Herrscher über Ägypten und große Teile Vorderasiens…

Crossover – ORF-Korrespondenten im Gespräch
Wa(e)hlen – Demokratie pro forma? – alpha-Österreich – Moderation: Roland Adrowitzer

Diese Sendung beschäftigt sich vor allem mit den Wahlen am 4.3. in Russland. Zu Gast im Studio ist der ehemalige ORF Korrespondent in Moskau, Georg Dox.

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„Putin hau ab“ – dieser Slogan schallt immer und immer wieder über die Jakimanka-Straße im Moskauer Zentrum. Trotz minus 17 Grad sind hier mehrere zehntausend Menschen dem Aufruf der größten Oppositionsparteien gefolgt und fordern die Wiederholung der gefälschten Parlamentswahl vom Dezember. Wie schon bei den letzten Demonstrationen marschieren vor allem junge Leute, die gebildete Mittelschicht.

Vor einigen Tagen wurde ein angeblicher Anschlag auf Putin vereitelt. Schon im Jahr 2000 wurde angeblich ein Attentat auf ihn verhindert. Auch 2008, am Tag der Präsidentenwahl, hat der Geheimdienst angeblich ebenfalls ein Attentat vereitelt.

Geständnisse von Terrorverdächtigen werden oft erzwungen. Ob dadurch mehr Putin -Anhänger wählen gehen, ist schwer zu sagen. Putin dominiert aber noch mehr die Schlagzeilen als sonst. Putin muss nicht um seinen Sieg bangen, er hat keinen Konkurrenten.

Allerdings ist das Ansehen Putins in weiten Teilen der Bevölkerung dramatisch gesunken und viele wünschen sich einen politischen Wechsel. Wie spannend die Wahlen wirklich sein werden, ob Putin als großer Sieger daraus hervorgehen wird, das alles werden die Korrespondenten aus Moskau, den USA und Brüssel mit Moderator Roland Adrowitzer diskutieren.

Zu Gast im Studio ist der ehemalige ORF Korrespondent in Moskau, Georg Dox. Da auch in den USA bereits alles auf Wahlkampf eingestimmt ist, wird dieses Thema ebenso zur Sprache kommen. 09:30-10:15 • BR-alpha

Seen auf dem Dach der Welt
5/5, Der Uvs Nuur in der Mongolei – Sie gehören zu den höchst gelegenen Gewässern der Welt und bilden einzigartige Biotope. Der fünfte Teil der Reihe führt in die Mongolei zum Uvs Nuur, einem See, der auf 800 Metern Höhe liegt und extremen Temperaturschwankungen unterworfen ist.

Für die Mongolen ist der Uvs Nuur mehr als nur ein See. Schon bei den Reitern Dschingis Khans galt er als Heimstatt von Geistern und Drachen. Er ist fünfmal größer als der Bodensee, aber es gibt kein einziges Boot an seinen Ufern. Das größte Gewässer der Mongolei liegt in der nördlichsten Gebirgssenke Zentralasiens. Obwohl rund um diese Senke bis zu 4.000 Meter hohe Berge aufragen, ist sie selbst nahezu eben, und der See ist nirgendwo tiefer als 20 Meter.

Der Uvs Nuur liegt im Nordwesten der Mongolei, direkt an der russischen Grenze und ist weiter als jeder andere See auf der Erde von den Weltmeeren entfernt. Und er befindet sich ziemlich genau in der Mitte der asiatischen Landmasse, circa 800 Meter über dem Meeresspiegel. Noch kontinentaler ist das Klima nirgendwo. Kein Gewässer unterliegt extremeren Temperaturschwankungen. So sind im Winter Temperaturen um minus 40 Grad Celsius normal, es wurden auch schon minus 58 Grad gemessen. Im Sommer erwärmt sich das Uvs Nuur Becken, und die Temperaturen erreichen Werte von plus 40 Grad Celsius und mehr.

Der Uvs Nuur schafft einzigartige Feuchtgebiete innerhalb der großen Seensenke, die bis in die autonome Republik Tuwa in Russland reicht. „Bei einer Fahrt rund um den See“, schwärmt die Meteorologin Baatar Gantsetseg, „kann man alle Ökosystemtypen Zentralasiens finden: Feuchtgebiete, Wüsten, diverse Steppenformationen und Waldtypen, Flüsse, Süßwasserseen, alpine Lebensräume und ewige Schneefelder“. Die grasbestandenen Gebiete werden seit Jahrtausenden von Nomaden genutzt, die mit ihren Gers, den mongolischen Jurten, hier ihre Sommerlager aufschlagen. Yaks, Kamele, Schafe, Ziegen und natürlich Pferde finden reichlich Nahrung am Ufer des Uvs Nuur. 19:30-20:15 • arte

Golden Door – Aufbruch in die neue Welt
Spielfilm – Mit faszinierendem Bilderreichtum erzählt der Italiener Emanuele Crialese von der Kollision zwischen der Alten und der Neuen Welt. Sein beeindruckendes Drama setzt den US-Immigranten der Jahrhundertwende ein filmisches Denkmal.

Sizilien, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Das unfruchtbare Land kann seine hungernden Bewohner nicht mehr ernähren. Unter ihnen ist der Witwer Salvatore Mancuso, der verzweifelt auf eine himmlische Weisung hofft. Verheißungsvolle Postkarten aus der Neuen Welt zeigen Früchte so groß wie Medizinbälle, das Geld scheint dort auf den Bäumen zu wachsen. Der ungebildete Bauer sieht in den Fotomontagen das ersehnte göttliche Zeichen, das ihm den Weg in das Schlaraffenland weist: Amerika. Er verkauft all sein Hab und Gut, um mit seinen beiden Söhnen, seiner Mutter sowie zwei jungen Frauen aus dem Dorf über den Ozean ins „Gelobte Land“ zu reisen. Die Schiffspassage erweist sich als beschwerliche Prüfung, kein einziger befreiender Blick aufs Meer ist den unter Deck eingepferchten Passagieren vergönnt. Auch bei der Ankunft in New York sind weder die Freiheitsstatue noch die Skyline zu sehen. Auf Ellis Island werden die Einwanderer einer medizinisch-psychologischen Untersuchung unterzogen, durchgeführt von einer kafkaesken Bürokratie. Nicht alle sind in der Neuen Welt willkommen: Salvatores Mutter, Donna Fortunat – eine Heilerin, die mit den Geistern der Toten spricht und besessene Frauen exorziert -, gilt gemäß den modernen Tests als „schwachsinnig“ und muss die Heimreise antreten. Angesichts der Trennung von seiner Mutter beginnt ihr vermeintlich stummer Sohn Pietro, dem ebenso die Ausweisung droht, plötzlich zu sprechen. Und auch für Salvatore hält die Neue Welt Überraschungen parat: Die alleinreisende Engländerin Lucy, in die er sich auf dem Schiff verliebt hat, darf gemäß den Einreisebestimmungen nur mit Trauschein ins Land und sucht einen Ehemann. Ist Salvatore ihr Auserwählter? 00:10-00:45 • WDR

Der Kreuzritter Richard Löwenherz (1/2, 2/2)
Der Kampf gegen Saladin – Richard Löwenherz, König von England, und Sultan Saladin, Herrscher über Ägypten und große Teile Vorderasiens, bekämpften sich Ende des 12. Jahrhunderts mit großer Härte und Verbissenheit. Noch heute belastet die damals aufgerissene Kluft zwischen Orient und Okzident, zwischen Islam und Christentum, das wechselseitige Verhältnis. Die zweiteilige Dokumentation rekonstruiert das Ringen um die Vormachtstellung im Nahen Osten. Die historischen Begebenheiten wurden an Originalschauplätzen nach inszeniert. Es ist die Zeit des Dritten Kreuzzuges. Im November 1095 hatte Papst Urban II. die christliche Ritterschaft aufgerufen, nach Jerusalem zu ziehen.

Damit setzte er eine Massenbewegung in Gang mit prägendem Einfluss auf die Geschichte Europas und des Vorderen Orients. Bis heute – denn immer noch belastet die damals aufgerissene Kluft das Verhältnis von Orient und Okzident. Die europäischen Ritter erreichten mit Richard Löwenherz das Heilige Land 1191. Der englische König übernahm die Führung der Europäer gegen die zahlenmäßig weit überlegenen Moslems. 03:00-03:45, 03:45-04:30 • PHOENIX