TV-Tipps des Tages

16.01.2012 – Rassismus, Ausländer, Vietnam, Türkei, Kurden, Integration

TV-Tipps des Tages sind: Eins zu eins - Gespräch aus Düsseldorf: Lern erst mal richtig Deutsch! Der ganz alltägliche Rassismus; Zug-Geschichten: Vietnam - Der Wiedervereinigungsexpress; Türkei: Die Haselnuss-Kinder; Kurdistan - Was wir brauchen, ist Glück; Moruk

Von Montag, 16.01.2012, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 13.01.2012, 12:56 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

Eins zu eins – Gespräch aus Düsseldorf
Thema: Lern erst mal richtig Deutsch! Der ganz alltägliche Rassismus Gast: Veye Tatah, PR-Beraterin Moderation: Matthias Degen. 09:20-09:45 • WDR

Zug-Geschichten
1/5, Vietnam – Der Wiedervereinigungsexpress – Die Bahnlinie von Hanoi nach Ho-Chi-Minh-Stadt, dem ehemaligen Saigon, heißt „Reunification Express“, zu Deutsch „Wiedervereinigungsexpress“. Die Passagiere sprechen über den verlustreichen Krieg, der einst zwischen Norden und Süden herrschte.

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Der Krieg liegt seit mehr als drei Jahrzehnten hinter ihnen und sie sprechen über ihren Hass, aber auch über Versöhnung.

Am Rande der Reise trifft das Filmteam die Sängerin My Linh, die in ihrem Heimatland ein Star ist und davon träumt, die USA zu erobern. In der Stadt Tây Ninh begegnet der Zuschauer Vertretern des Caodaismus, einer Sekte, in der sich Elemente aus Katholizismus, Islam, Buddhismus, Konfuzianismus und Taoismus wiederfinden. Von jeder dieser Glaubensrichtungen wollen die Caodaisten das Beste übernehmen.

Die Reise endet in Ho-Chi-Minh-Stadt. Von hier geht es mit dem Bus zu ehemaligen Schlachtfeldern des Vietnamkrieges, zum Beispiel nach Cu Chi, wo Touristen in einem Tunnelsystem für einen Dollar eine Maschinengewehrsalve in Richtung kambodschanischer Grenze abfeuern können.

Mit dem Zug durch Südostasien: Der niederländische Filmemacher Rob Hof hat für seine fünfteilige Dokumentationsreihe Regionen und Länder besucht, von denen es weit mehr als Krisen und Katastrophen zu berichten gibt.

Hintergrundinformationen:
Zahlreiche Länder Ost- und Südostasiens füllten schon manche traurige Schlagzeile. Doch was weiß man im Westen über die Menschen, die hier leben? Der niederländische Journalist und Filmemacher Rob Hof, der im Jahr 2001 für seinen Dokumentarfilm „Die Rückkehr“ den „Prix Italia“ erhielt, stellt sie in seiner fünfteiligen Dokumentationsreihe vor. Eine Zugfahrt von Ost nach West durch eine Region, die als Wiege der fünf großen Weltreligionen – Hinduismus, Buddhismus, Islam, Judentum und Christentum – gelten kann und heute einem raschen gesellschaftlichen Wandel unterliegt. Dabei kommt es zu zahlreichen Begegnungen mit Menschen, die erzählen, wie sie sich den Forderungen der Globalisierung und der unvermeidlichen Modernisierung anpassen, ohne ihre Religion und ihre Traditionen aufzugeben. Die Anonymität und zwanglose Stimmung während der Zugreise macht es ihnen möglich, offen über ihre Sicht auf die Welt zu sprechen.

Die Dokumentationsreihe wurde 2007 in den Niederlanden mit dem renommierten TV-Preis „Silver Nipkow“ ausgezeichnet. 13:30-14:15 • arte

Die Haselnuss-Kinder
Für einen Hungerlohn im türkischen Hochland – Es ist noch dunkel, wenn sich die 11-jährige Badegül und der 9-jährige Ayden die Hänge in der riesigen Haselnussplantage am Schwarzen Meer hoch quälen. Zehn Stunden täglich schuften die beiden in den dichten Büschen für einen Lohn von umgerechnet 15 Euro am Tag. Spät abends sinken sie völlig erschöpft in ihrer Massenunterkunft am Rande eines Flusses auf den Boden, wenn nicht der Regen das provisorische Zeltlager einfach wegschwemmt. Wie kann das sein in einem Land, in dem Kinderarbeit offiziell verboten ist und dass der EU beitreten will, wollen die beiden WDR-Weltweit Autorinnen Rebecca Gudisch und Gönke Harms wissen?

Sie sprechen mit den verantwortlichen Bauern, Zwischenhändlern, Exporteuren und Politikern. Alle kennen das Problem, aber keiner bekommt es in der Griff – ebenso wenig die deutschen Abnehmerfirmen wie zum Beispiel Ferrero, die am Ende der Lieferketten stehen und die das Problem seit geraumer Zeit kennen.Haselnüsse sind ein heiß umkämpfter Rohstoff .Sie stecken in Schokolade, Nougat-Cremes oder Eis. Und Deutschland ist weltweit der größte Abnehmer. Dreiviertel aller Haselnüsse kommen aus einer einzigen Region in der Türkei: Die Region um Ordu am Schwarzen Meer. Über 600.000 t jedes Jahr. Die Verlierer im Preiskampf sind die Bauern und die kurdischen Wanderarbeiter. Jedes Jahr reisen 100.000e Familien vom Süden an die Schwarzmeerküste, um dort auf den Haselnussfeldern zu arbeiten. Damit die Arbeit sich überhaupt lohnt, muss die ganze Familie mithelfen. Eine eindringliche Reportage von Rebecca Gudisch und Gönke Harms. 18:00-18:30 • PHOENIX

Kurdistan – Was wir brauchen, ist Glück
Dokumentarfilm – Autonome Region Kurdistan – Irak – Dokumentarfilm Frankreich 2010.

Die beiden Protagonistinnen des Dokumentarfilms stammen aus Russland und dem Baltikum und sind ihren Männern aus Liebe in das autonome Gebiet Kurdistan im Irak gefolgt.

Obwohl sie mit Kurden beziehungsweise Irakern verheiratet sind, werden sie verfolgt und vertrieben. Der Film schildert unter anderem die Rückkehr einer von ihnen in eine äußerst unwirtliche und von großer Armut geprägte Region, die vom gesamten Dorf enthusiastisch gefeiert wird.

Meisterregisseur Alexander Sokurow – mehrfach international vor allem für seinen Film „Russian Ark“ (2002) ausgezeichnet – sagt selbst über eine seiner Protagonistinnen: „Ich hatte noch nie eine Frau mit einem so dramatischen und wirren Schicksal gesehen. Eine Frau, deren unermüdliche, wissbegierige und durchdringende Seele das Glück in dem ihr gegebenen Leben nicht finden konnte.“ 00:15-01:10 • arte

Moruk
Kurzfilm (Dokumentarsendung/Feature – Spielfilm) – Mit Oktay Özdemir, Burak Yigit, Irina Potapenko und Klara Reinacher

Der introvertierte Hakan und der lebenslustige Murat sind unzertrennlich. Die beiden jungen Deutsch-Türken treffen sich täglich, hängen gemeinsam an „ihrer“ Ecke im Kreuzberger Kiez ab, kiffen, philosophieren und streiten. Die Tage wiederholen sich, die Zeit vergeht. Als die hübsche Irina und ihre Freundin Klara zufällig den Weg der beiden Jungs kreuzen, keimt Hoffnung auf Veränderung auf.

Mit viel Sympathie für seine Figuren baut der türkisch-deutsche Nachwuchsfilmemacher Serdal Karaça in seinem Kurzfilm Klischees um dealende Straßenjungs auf, um sie dann leise und lakonisch zu brechen. Als ideale Besetzung für Murat konnte der Regisseur Oktay Özdemir gewinnen, der für seine Darstellung krimineller, gewaltbereiter junger Männer – unter anderem in „Jargo“ (2003), „Knallhart“ (2006) und „Wut“ (2006) – mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurde. 06:30-07:00 • ZDFkultur TV-Tipps

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