Studie

NPD-Wähler sind ungebildet, arm und arbeitslos

Arbeitslose und ungebildete Männer wählen vergleichsweise öfter NPD, die Grünen haben die meisten Abiturienten unter ihren Wählern und FDP-Wähler sind die wohlhabendsten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage.

Wie setzt sich die Wählerschaft der politischen Parteien zusammen? Welche Partei spricht eher Frauen an, welche eher Arbeitslose, auf wen setzen ältere Wähler? Eine im Sommer 2011 durchgeführte Umfrage unter 2.300 Ost- und Westddeutschen im Alter zwischen 18 und 97 liefert die Antworten.

Dabei kam heraus, dass nicht nur bestehende Arbeitslosigkeit die Wähler der extremen Rechten zutreibt, sondern bereits die Sorge um den Arbeitsplatz zu Sympathien für die Rechtsextremisten führt. Aber auch bei den Anhängern der LINKEN finden sich der Studie nach vergleichsweise viele mit der Sorge um den Arbeitsplatz, während Wähler der CDU/CSU und SPD am wenigsten Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes haben.

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„Dies mag mit dem Bildungsstand zusammenhängen: Mehr als ein Drittel der Wähler von Bündnis 90/die Grünen haben Abitur (31,5 %), bei den Wählern von NPD, DVU und Republikanern sind es dagegen nur 10 %. Nur bei den Nichtwählern haben mit 7 % noch weniger Personen den höchsten in Deutschland möglichen Schulabschluss“, fassen die Experten zusammen.

Download: Alle Ergebnisse der für Ost- und Westdeutschland repräsentativen Untersuchung finden Sie zusammengefasst unter uni-leipzig.de

Arme wählen NPD
Wie die Studie ergab, gelten FDP und Bündnis 90/die Grünen zu Recht als die Parteien der so genannten „Besserverdienenden“. Ihre Wähler haben zu 41,1 % (FDP) bzw. 37,0 % (Bündnis 90/die Grünen) ein Haushaltseinkommen von mehr als 2.500 Euro. Im Gegensatz dazu haben die rechtsextremen Parteien am meisten Zulauf von finanzschwachen Haushalten: nur 20 % der Wähler der NPD, Republikaner oder DVU verfügen über ein Haushaltseinkommen von mehr als 2.500 Euro.

Während 80 % der Anhänger rechtsextremer Parteien Männer sind, ist das Geschlechterverhältnis bei den Wählern von Bündnis 90/die Grünen mit 63,5 % Frauen fast umgedreht. Auch die Nichtwähler sind mehrheitlich Frauen (57,8 %). Am ausgeglichensten ist das Geschlechterverhältnis bei Anhängern der SPD (49,4 % Männer, 50,2 % Frauen). (bk)