Nicht reden!

Wer ausländische Studierende nach dem Studium halten will, muss handeln

Der Bundesverband ausländischer Studierenden fordert die Bundesregierung auf, die aufenthaltsrechtlichen, sowie die sozial- und arbeitserlaubnisrechtlichen Diskriminierungen für ausländische Studenten abzuschaffen.

Freitag, 02.12.2011, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 06.12.2011, 8:56 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

„Die bisherigen Regelungen können nur der Anfang sein, um ausländischen Studierenden, die dies wollen, ein Bleiben in Deutschland zu ermöglichen.“, führt Peixin Xian, Sprecherin des Bundesverbandes ausländischer Studierender (BAS) anlässlich der Umfrage des „Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration“ (SVR) unter Studenten aus Nicht-EU-Staaten aus.

Jetzt ist es notwendig umgehend die aufenthaltsrechtlichen, sowie die sozial- und arbeitserlaubnisrechtlichen Diskriminierungen abzuschaffen. „Den Worten endlich Taten folgen“, so Johannes Glembek, Geschäftsführer des BAS, der es zu tiefst bedauert, dass beispielsweise der Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Aufenthaltsrechts Sachsens in den Schubladen und wie viele andere Initiativen in irgendwelchen Ausschüssen verschwindet.

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„Vor allem ist“, so Glembek weiter, „eine weitest gehende Gleichstellung mit deutschen Hochschulabsolventen notwendig. Noch immer sind Praktika oder Volontariate, die in vielen Berufen als Einstieg dienen, für ausländische Absolventen nicht möglich. Auch ein Einstieg in den Beruf über das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz oder die Regelungen zur Selbstständigkeit müssen den Realitäten des Arbeitsmarktes angepasst werden“. Die weitest gehende Gleichstellung beinhaltet selbstverständlich auch die Möglichkeit einer zur Finanzierung des Lebensunterhaltes ausreichenden Beschäftigung und die Ausweitung der sog. 90-Tage-Regelung. Ebenfalls ist die Jahresfrist den Realitäten anzupassen und flexibel zu handhaben. In der Finanzkrise hat sich gezeigt, dass diese starre Regelung kontraproduktiv ist.

Info: Der Bundesverband ausländischer Studierender – BAS e.V. vertritt die Interessen der ausländischen und staatenlosen Studierenden in Deutschland. Außerdem tritt er für die Chancenverbesserung von Studierenden mit Migrationsgrund ein.

Die Tatsache, dass die Promotion bisher nicht als gleichwertiger Abschluss im Vergleich zum Bachelor oder Master gesehen werden und Absolventen, die „nur“ ihren Doktor in Deutschland gemacht haben, keine gesicherte Möglichkeit zur anschließenden Arbeitssuche haben, ist ein Skandal.

Die Hochschulen sind gefordert ihre Career Center auszubauen. Diese müssen besser auf die Bedürfnisse der ausländischen Studierenden eingehen, die nicht nur eine Arbeit suchen, sondern sich in einem „kulturell fremden Arbeitsmarkt“ zurechtfinden müssen. Eine „deutsche Bewerbung“ ist nicht weltweiter Standard. Hier muss eine ausreichende Information vor Ort zusammen mit der Bundesagentur stattfinden.

Scharf kritisiert der BAS, dass die Bundesregierung sich nicht zu dauerhafter Förderung von Integrationsmaßnahmen an den Hochschulen als Teil des „Willkommens“ ausländischer Studierender bekennt und diese finanziert. (hs) Aktuell Gesellschaft

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  1. Pepe sagt:

    Wozu hier bleiben? Deutsche wollen uns nicht. Wie wäre es mit Kanada, oder der Schweiz oder den USA? Dort sind Fachkräfte willkommen und gern gesehen. Hier in Deutschland ist jeder Fremde ein Untermensch.

  2. Tezcan sagt:

    @pepe
    Stimmt. Da nützt auch die deutsche Staatsbürgerschaft nichts.

  3. Pragmatikerin sagt:

    @ Pepe

    Wie können Sie nur so pauschalieren? ich denke, dass die „Deutschen“ nicht alle Migranten – und dazu zähle ich auch türkische/muslimische Migranten in Bausch und Bogen ablehnen. Ich denke, dass wäre sehr unklug. Auf der anderen Seite ist es für beide Seiten produktiver in Anerkennung und Lebensweise, wenn auch ein wenig „Deutsche Lebensart“ von den Migranten angenommen würde. Alleine darauf zu hoffen, dass man auf grund seiner Arbeitskraft/Arbeitsleistung schon anerkannt wird, ist ein Trugschluss. Menschen sollten sich auch als Menschen verstehen. Wie kann das aber sein, wenn ein Migrant, der hier in der Deutschen Kultur lebt, unbedingt seine Kultur öffentlich leben will. Das geht nicht. Punkt.

    Im Privatleben kann ein jeder so leben wie er will, solange er das Leben seines Nachbarn/Arbeitskollegen/Mitmenschen nicht erschwert.

    Pragmatikerin

  4. Hans sagt:

    @Pragmatikerin
    Was für eine „Kultur“ wird denn „öffentlich gelebt“, die Sie stört („Das geht nicht. Punkt“)?
    Grundsätzlich haben alle Migranten/Einwanderer ein Recht darauf, ihre Kultur öffentlich zu leben.

  5. Pragmatikerin sagt:

    @ Hans

    „Was für eine “Kultur” wird denn “öffentlich gelebt”

    Schauen Sie sich unsere Städte an – vorher/nachher, das meine ich z.B.

    Pragmatikerin

  6. MoBo sagt:

    @ Pragmatikerin:
    „Schauen Sie sich unsere Städte an – vorher/nachher, das meine ich z.B.“

    Vorher nachher was? Welche Städte?

    Im übrigen müsste man bei Ihrer „früher war alles besser“ Mentalität mal überprüfen, in wie weit es nicht allgemein um Stadtteile mit sozialen Verwerfungen geht, was dann nichts mit Ausländern sondern Verarmung zu tun hat bzw. schlechtem Quartiersmanagement wenn gezielt solche Stadtteile erschaffen werden.

  7. Pragmatikerin sagt:

    Hallo MoBo

    Ich hatte es in einem anderen Thread bereits schon einmal geschrieben. Wenn man „früher“ meinte, dachteman in einem Zeitraum von mindestens 100 Jahren – in diesem Zeitraum werden heute auch von Antiquitätengeschäften „alte“ Dinge als Antik eingestuft. Heute meint man mit früher eine Zeitspanne von vielleicht 30 bis 40 Jahre.

    Wenn Sie die Geschichte betrachten, wielange es gedauert hat, bis vieles entdeckt, erforscht, erfunden worden ist, ist „früher“ also fast gestern gewesen.

    Ich bin kein Wirtschaftsweiser, daher kann ich nicht plausibel sagen, warum in den letzten 40 Jahren so vieles schlechter geworden ist. Was ich aber als Laie sagen kann ist, es hat auch bestimmt mit den Einflüssen von fremden Menschen zu tun, die nach Deutschland „eingewandert“ sind.

    Es gab mal in den Anfangjahren der Einwanderung ein „geflügeltes Wort“: „Die Menschen, die nach Deutschland kommen, sollen von den Deutschen lernen (das hat sich u.a. auch die Türkei erhofft, bei der Rückkehr ihrer Landsleute), „gelernt“ haben aber überwiegend die Deutschen (wie man manches nicht machen sollte oder wie es nicht mehr gemacht wird (ich will da nur die früher sprichwörtliche Sauberkeit in Deutschland nennen). Gehen Sie mal durch eine Grossstadt am frühen morgen, bevor sauber gemacht wurde; mich graust es jedesmal!!!! Oder betrachten Sie mal die früheren Kopfnoten in den Schul-Zeugnissen – die gibt es nicht mehr! Fleiss, Ordnungsliebe, usw. wohin sind diese Noten „entschwunden“?

    Vor 40 Jahren gab es Musik-, Handarbeits- und Kochunterricht in den Schulen, warum wird davon kein Gebrauch mehr gemach? Essen die Menschen heute nur noch Fastfood und lassen „Singen“ ? Wollen alle heute nur noch Klamotten von Filialisten kaufen und würde nicht manche/r sich gerne seine Kleidung selbst nähen? Sagen Sie bitte nicht, wir haben heute eine andere Zeit und wenn Sie es sagen, was ist an der heutigen Zeit besser als früher?

    Last but not least, ich rede von Deutschen Grossstädten wie München, Berlin, Frankfurt und Köln z.B. Schauen Sie sich Fotos von diesen Städten nach dem Wiederaufbau an und sehen Sie sich die heutige Wirklichkeit an, was für ein Unterschie!!!!.

    Es mag auch um „Verwerfungen wegen Armut“ gehen, es geht aber mehr darum, dass sich heute keiner mehr für etwas als sich selbst interessiert und keiner mehr Verantwortung übernehmen will. Auch die Faulheit, hat heute ihre Zeit – Arbeiten wie ein Arbeitsloser und verdienen wie ein Direktor – das alles und noch viel mehr meinte ich mit vorher/nachher!

    Pragmatikerin

  8. H.Germann sagt:

    @ …. soweit sie damit nicht gegen Gesetze , öffentliche Ordnung , Hausordnungen in Mietverträgen u.s.w. verstoßen. Als Beispiel möchte ich hierzu die Veranstaltung von sog. KERMES Märkten von Moschee-Gemeinden an gesetzlich geschützten Feiertagen nennen.

    Gelten Gesetze (und Verbote) nicht für alle ?

  9. Tai Fei sagt:

    @Praktikantin
    „Oder betrachten Sie mal die früheren Kopfnoten in den Schul-Zeugnissen – die gibt es nicht mehr! Fleiss, Ordnungsliebe, usw. wohin sind diese Noten “entschwunden”? “ Sind sie nicht! Die darf ich jedes HJ bei meinem Sohn „bewundern“.

    Weiter Sie schrieben:
    „sprichwörtliche Sauberkeit in Deutschland“
    „Musik-, Handarbeits- und Kochunterricht in den Schulen, warum wird davon kein Gebrauch mehr gemacht“
    „Essen die Menschen heute nur noch Fastfood und lassen “Singen” ? Wollen alle heute nur noch Klamotten von Filialisten kaufen und würde nicht manche/r sich gerne seine Kleidung selbst nähen?“
    „heute keiner mehr für etwas als sich selbst interessiert und keiner mehr Verantwortung übernehmen will“
    „Auch die Faulheit, hat heute ihre Zeit – Arbeiten wie ein Arbeitsloser und verdienen wie ein Direktor „

    Und was hat das alles bitte mit dieser Aussage gemein?
    „Ich bin kein Wirtschaftsweiser, daher kann ich nicht plausibel sagen, warum in den letzten 40 Jahren so vieles schlechter geworden ist. Was ich aber als Laie sagen kann ist, es hat auch bestimmt mit den Einflüssen von fremden Menschen zu tun, die nach Deutschland “eingewandert” sind. „

    Da Sie nun schon zugeben ein Laie zu sein, könnten Sie das vielleicht mal als Anreiz betrachten und sich weiterbilden. Da Sie offensichtlich Probleme beim Verstehen wirtschaftlicher Zusammenhänge haben, wie Sie selbst einräumen, empfehle ich Ihnen DAS Standartwerk der kapitalistischen Gesellschaftsanalyse „Das Kapital“ von Karl Marx. Dort werden Sie auch Antworten zur heuten Situation der Gesellschaft finden, siehe Warenfetischismus, Arbeitsentfremdung usw..

  10. Pragmatikerin sagt:

    Ich erwarte eigentlich eine Antwort von MoBo auf mein Posting ;-)

    Pragmatikerin