TV-Tipps des Tages

28.11.2011 – Asien, Rassismus, Muslime, Ausländer, Christen, Türkei, Migration

TV-Tipps des Tages sind: Asiens Länder, Asiens Lieder: Die dreiteilige Dokumentationsreihe entdeckt Asiens Identität in seinen Liedern; Photo for Life; Das Wartezimmer zum Himmel; Yourope: Noch bekennen 75 % aller Europäer sich zum christlichen Glauben, doch die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt

Asiens Länder, Asiens Lieder
1/3, Klänge der Nomaden – Die dreiteilige Dokumentationsreihe entdeckt Asiens Identität in seinen Liedern. Sie beginnt in der Mongolei und führt entlang der alten Seidenstraße nach China. Schließlich präsentiert sie verschiedene Städte in Georgien und in der Türkei.

Die Reise beginnt im Westen der mongolischen Hochebene, in Renchinlkhumbe. Dort lassen die Nomaden im Sommer ihr Vieh weiden. In der weiten Steppe ahmen ein alter Mann und eine junge Schafhirtin melodiös das Kaugeräusch der Pferde nach. Es geht in ihrem Lied um das Ruhen in der offenen Steppe. Die Nomaden verbringen ihr Leben in der Natur. Ihre Lieder überliefern sie mündlich und vermitteln so den Kindern die Geschichte und die Naturerfahrungen ihres Volkes. Viehhaltung ist für Nomaden lebenswichtig. In der Mongolei gibt es 2,6 Millionen Menschen und 40 Millionen Nutztiere.

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Fremde Besucher sind jederzeit willkommen. Zu den Klängen der „Morin Khuur“, einer traditionellen, unter mongolischen Nomaden besonders beliebten Pferdekopfgeige, wird gemeinsam gesungen. Die Natur ist der Gott der Nomaden, und ihr Leben wird geprägt von Geistern, deren Willen in Liedern offenbar wird. Der „Bo“ oder Schamane vermittelt zwischen Geistern und Menschen, zwischen Mensch und Natur. Dem Volksglauben nach äußert sich der himmlische Wille auf Erden, wenn der Schamane in seinem tranceähnlichen Zustand Lebensratschläge erteilt.

In der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator mit ihren rund einer Million Einwohnern, ihren vielen Autos und Gebäuden scheinen sich die alten Bräuche überlebt zu haben. Doch das „Tumen Ekh Song & Dance Ensemble“ lässt für Touristen Tanz- und Musiktraditionen mit Pferdekopfgeigenspiel und Kehlgesang weiterleben.

Xitang, das „chinesische Venedig“, ist eine kleine Wasserkanalstadt zwischen Suzhou und Hangzhou. Ein in Xitang gedrehter Hollywoodfilm machte die Stadt berühmt. Hier verkaufen Frauen ihre Lieder an Touristen. In den Volksliedern aus Xitang ist vor allem von Wasser die Rede. Das Leben hier ist stark von den Kanälen geprägt, und Wasser wird als Naturgeist verehrt.

Im äußersten Westen Chinas befindet sich das Gebiet der Uiguren. Dort ist nichts wie im restlichen China. Die meisten Menschen sind Muslime und versammeln sich zum „Dhuhr“, dem Mittagsgebet. Auch ihre Essgewohnheiten und Einkäufe werden durch die Religion bestimmt. Obgleich sie in China eine Minderheit bilden, erhalten die Uiguren ihre Sitten und ihre Religion am Leben. Die Uiguren sind stolz auf ihre Mugham-Musik und spielen sie vor allem bei Hochzeiten und Geburtstagen. Mugham verbindet Gesang, Tanz und Instrumentalmusik. Es sind jedoch kaum noch junge Leute dazu bereit, diese Tradition zu pflegen.

Hintergrundinformationen:
Eine musikalische Reise durch sechs Länder Zentralasiens. Ausgehend von den weiten Steppen der Mongolei führt sie bis an die Schwarzmeerküste in den Kaukasusstaat Georgien und in die Türkei, der Brücke zu Europa. Die dreiteilige Dokumentationsreihe entdeckt dabei die Identität und Eigenheiten des asiatischen Kontinents in seiner Musik und seinen Liedern. 09:15-10:00 • arte

Photo for Life
Serie – Seine spektakulären Bilder von Aidskranken, Flüchtlingen und Opfern von Rassismus auf Werbeplakaten haben den italienischen Fotografen Oliviero Toscani berühmt gemacht und wurden äußerst kontrovers diskutiert.

Oliviero Toscani empfängt seine sechs Schüler im Kulturzentrum „Maison des Métallos“ im Pariser Viertel Belleville. Die sechs Auserwählten der Masterclass – Coline (19), Matthieu (22), Caroline (30), Sima (26), Christian (29) und Suchart (20) – sind entschlossen, ihr Bestes zu geben, um den Meister nicht zu enttäuschen. Zunächst zeigen sie ihm ihr jeweiliges Photobook, damit Oliviero Toscani eine Vorstellung von ihrer Arbeit und ihrem Stil gewinnen kann.

Dann kommt die erste Herausforderung: ein Aktfoto. Zur Verfügung stehen zwei Lampen, eine Kamera und nur eine Viertelstunde fürs Shooting pro Schüler. Diese erste Prüfung soll die Nachwuchstalente aus der Reserve locken und ihnen die Chance geben, Toscani zu zeigen, was sie können.

Hintergrundinformationen:
Der italienische Fotograf Oliviero Toscani hat Themen wie Aids, Flüchtlingselend und Rassismus in die Werbung geholt. Anzeigen und Plakate mit seinen Bildern haben zu Kontroversen geführt und heftige Proteste ausgelöst, den Künstler allerdings auch weltberühmt gemacht. In Paris erklärte sich Oliviero Toscani nun im Rahmen eines crossmedialen Projekts zu einer außergewöhnlichen Masterclass mit Nachwuchsfotografen bereit. Fünf Tage lang vermittelt er sechs jungen Talenten aus Deutschland, Frankreich und Österreich seine Kunst.

In jeder Folge müssen die Teilnehmer des Projekts „Photo for Life“ Experten aus Medien, Werbung und Kunst davon überzeugen, ihre Fotos zu veröffentlichen oder auszustellen. Mit unerwarteten fotografischen Herausforderungen konfrontiert, müssen die jungen Künstler über sich selbst hinauswachsen, um ihr Talent unter Beweis zu stellen.

Parallel zur Ausstrahlung im November werden auf der Photo for Life-Website viele weitere Inhalte verfügbar sein. Während der Dreharbeiten haben die Kandidaten Videotagebücher geführt und sich mit kleinen „Pocket Cams“ selbst gefilmt. Diese täglichen Eindrücke, sowie Reportagen zum Making-of der Sendung – inklusive „Oliviero backstage“ – und unveröffentlichtes Bonus-Material aus der Sendung werden exklusiv online gestellt. Darüber hinaus Portfolios zu allen Kadidaten, mit den von ihnen realisierten Fotos, und ein neues Fotospiel, an dem sich alle Zuschauer und User erneut beteiligen können. 14:00-14:45 • arte

Das Wartezimmer zum Himmel
Reportage – Eine WELTWEIT-Reportage von Heenan Bhatty-Deutsche Bearbeitung von Ingrid Terhorst

Mordopfer, Totgeburten, weibliche und männliche Leichen – das sind die Kunden von Taslims Beerdigungsinstitut in London. Eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind Muslime und müssen nach islamischer Tradition so schnell wie möglich beerdigt werden, am besten innerhalb von 24 Stunden.

Vater, Tochter und Sohn Taslim sind rund um die Uhr erreichbar. Trotz des ständigen Zeitdrucks sind sie meist gut gelaunt und mit einer ordentlichen Portion schwarzen Humors gesegnet. Um bis zu 25 Tote pro Woche kümmert sich das Familienunternehmen. Dabei geht es nicht nur um Beerdigungen innerhalb Großbritanniens, sondern auch darum, möglichst schnell einen Flug nach Asien oder Afrika zu organisieren oder eingefrorene Leichen rechtzeitig zur Bestattung wieder aufzutauen. Stress und Chaos pur.

‚Taslims Funerals‘ wurde 1950 als erstes muslimisches Beerdigungsinstitut in England gegründet und gehört noch heute zu den wenigen, die sich um die Toten gemäß dem islamischen Glauben kümmern.

‚Das Wartezimmer zum Himmel‘ gibt einen seltenen, intimen Einblick in die Welt einer religiösen Minderheit in London. Der preisgekrönte Autor Heenan Bhatti führt die Zuschauer in die unbekannte Welt des Todes. Eine Welt, vor der viele Angst haben und mit der die meisten nichts zu tun haben wollen. Der Film überschreitet die Schwelle und lädt zum Mitweinen, aber auch zum Lachen ein. 14:30-14:58 • WDR

Yourope
Magazin -Junge Christen – Moderation: Andreas Korn – Noch bekennen 75 % aller Europäer sich zum christlichen Glauben, doch die Zahl der Kirchenmitglieder sinkt. Besonders die europaweiten Missbrauchsskandale haben in den letzten Jahren zu dramatischen Austrittswellen aus den Amtskirchen geführt.

Doch auch sonst gilt: die meisten jungen Europäer schlafen am Sonntag morgen lieber aus, anstatt brav zum Gottesdienst zu gehen. Allerdings nicht alle. Es gibt sie nämlich noch, die jungen, engagierten Christen in Europa. Sie pilgern zu Gottesfesten, verteidigen ihre Jungfräulichkeit bis zur Ehe, und einige kämpfen sogar für die Integration Homosexueller in die katholische Kirche. Und manche sind sogar dazu bereit, die Meinungsfreiheit für ihren Glauben einzuschränken. Was treibt die Kinder Gottes heute noch an? Und wie vereinen sie ihren Glauben mit dem modernen Leben? 07:30-08:00 • arte