Türkische Presse Türkei

02.11.2011 – Erdoğan, Merkel, Griechenland, Afghanistan, Anwerbeabkommen, Zypern

Die Themen des Tages sind: Afghanistan-Gipfel in Istanbul; Erdoğans Deutschland Reise; Außenministerkonferenz zu Afghanistan in Istanbul; Eröffnung der Hilye-I Serife Ausstellung; Merkel: „Zu unserem kulturellen Reichtum hat die Türkei enorm beigetragen“; Giorgos hat die Welt ins Feuer geworfen; USA: „Wir sind von der Rolle der Türkei zufrieden“

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Afghanistan-Gipfel in Istanbul
Erstmals seit der Ermordung des Friedensunterhändlers Burhanuddin Rabbani sind Afghanistan und Pakistan wieder zu Gesprächen zusammengekommen. Die Türkei ist Gastgeber des “ Istanbul-Gipfels für Afghanistan”. An dem Treffen haben Staatspräsident, Abdullah Gül, der afghanische und pakistanische Staatspräsident, Hamid Karzai und Asif Ali Zardari teilgenommen. Das Treffen kam durch die Vermittlung der Türkei zustande.

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Erdoğans Deutschland Reise
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan ist zur Teilnahme an den Aktivitäten anlässlich des ‚50 Jahres der Migration‘ nach Deutschland angereist. Bei einem Empfang am Abend in Berlin wandte sich Erdoğan erneut an die in Deutschland lebenden Türken und türkischstämmigen Menschen. Sie sollten unbedingt Deutsch lernen, aber ihre Muttersprache nicht vergessen. Außerdem hat Erdoğan bei dem Empfang jedwede Unterstützung für die Terror Organisation PKK kritisiert. Nicht nur die Terrororganisation sei verantwortlich, sondern auch jene, die diese unterstützten, sagte Erdoğan. Nach seiner Deutschlandvisite wird Erdoğan weiter nach Frankreich reisen, um an den G-20 Gipfeln teilzunehmen.

Außenministerkonferenz zu Afghanistan in Istanbul
Fünf Wochen vor der großen Afghanistankonferenz in Bonn kommen Vertreter 26 Staaten und internationalen Organisationen in Istanbul zu einer Regionalkonferenz zusammen. Ziel der eintägigen Veranstaltung ist es, Prinzipien für eine regionale Zusammenarbeit in der Region festzuschreiben. Neben Staatspräsidenten Abdullah Gül und seinem afghanischen Kollegen Hamid Karsai nehmen daran unter anderem die Außenminister der USA, Pakistans, Frankreichs, Russlands, Chinas, Deutschlands und des Irans teil. Die Istanbuler Tagung gilt als wichtigstes Vorbereitungstreffen für die Afghanistan-Konferenz am 5. Dezember in Bonn. Dort sollen dann die Weichen für die Zeit nach dem für 2014 geplanten Abzug der NATO-Kampftruppen aus Afghanistan gestellt werden.

Eröffnung der Hilye-I Serife Ausstellung
Staatspräsident Abdullah Gül hat gestern an der Eröffnung der Hilye-i Serife Ausstellung im Yildiz Palast teilgenommen. Hilye-i Serife ist die Bezeichnung für die Übermittlung der Eigenschaften unseres Propheten anhand der Kalligraphie. 101 Werke, die aus der osmanischen Zeit bis in unsere Zeit überliefert wurden, werden im Istanbuler Yıldız Palast ausgestellt. Die Ausstellung wurde durch Staatspräsident Abdullah Gül und seine Frau, Hayrunisa Gül eröffnet.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Überraschender Kompromiss bei Zypern-Verhandlungen
Yeni Safak berichtet unter der Schlagzeile „überraschender Kompromiss bei Zypern-Verhandlungen“, bei den seit zwei Tagen unter Aufsicht der Vereinten Nation in New York anhaltenden Gesprächen zwischen den Spitzenpolitkern der beiden Volksgruppen auf Zypern seien Fortschritte erzielt worden. UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon habe vermerkt, bei den Verhandlungen mit den beiden zyprischen Spitzenpolitikern würden die Kapitel Regierung und Machtteilung, Staatsbürgerschaft, Eigentumsrecht und Boden erörtert. Weiter heißt es in der Meldung, bei den Themen Wirtschaft, innere Sicherheit und Europäische Union hätten die beiden Spitzenpolitiker Übereinstimmung erzielt. Das Vereinte Zypern werde als „Gründerstaat“ von den EU-Fonds Gebrauch machen können.

Wir sind von der Rolle der Türkei zufrieden
Sabah meldet unter der Schlagzeile „wir sind von der Rolle der Türkei zufrieden“, bei der Jahreskonferenz des türkisch-amerikanischen Rates habe US-Außenministerin Hillary Clinton gesagt, die USA würden den regionalen und globalen Aufstieg der Türkei begrüßen. Dem Artikel nach habe Clinton betont, die USA seien von der immer wichtiger werdenden Rolle der Türkei auf der regionalen und internationalen Bühne sehr zufrieden. Zudem habe die US-Außenministerin die türkische Wirtschaft als „türkisches Wunder“ bezeichnet.

Zu unserem kulturellen Reichtum hat die Türkei enorm beigetragen
In Zaman lesen wir unter der Schlagzeile „zu unserem kulturellen Reichtum haben die Türkei enorm beigetragen“, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel habe zum 50. Jahrestag des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens den Beitrag der Türken zur kulturellen Vielfalt Deutschland gelobt. Merkel habe darauf hingewiesen, dass ein erfolgreicher Integrationsprozess nur durch eine gute Bildung mögliche ist. Die zahlreichen Initiativen der Türken in Deutschland im Bereich der Bildung seien für sie „besonders wichtig“, habe Bundeskanzlerin Merkel ferner vermerkt.

Eisschmelzender Gipfel in Istanbul
In einer weiteren Meldung von Zaman unter der Schlagzeile „eisschmelzender Gipfel in Istanbul“ lesen wir, in einer Periode, in der die Spannung zwischen Afghanistan und Pakistan eskaliert sei, habe die Türkei die beiden Länder zusammengebracht und die Dialogwege zwischen den „verstimmten Brüdern “ wieder geebnet. Dem Blatt nach habe Staatspräsident Abdullah Gül mit seinen Amtskollegen auf Afghanistan und Pakistan, Karzai und Zardari im Ciragan Palast getrennte Gespräche geführt. Anschließend habe sich Gül selbst ans Steuer seines Dienstwagens gesetzt und sei gemeinsam mit seinen hochrangigen Gästen zum Hotel gefahren, in dem der Dreiergipfel veranstaltet wurde. Bei dem 6. Gipfeltreffen der Türkei, Afghanistan und Pakistan seien Protokolle über vertrauenssteigernde Maßnahmen unterzeichnet worden, schreibt das Blatt.

Giorgos hat die Welt ins Feuer geworfen
Vatan berichtet unter der Schlagzeile „Giorgos hat die Welt ins Feuer geworfen“, das Schicksal von sieben Milliarden Menschen hänge von dem Ergebnis des Referendums von 9,8 Millionen Griechen ab. Dem Blatt nach habe die Europäische Union das 130 Milliarden Euro schwere Rettungspaket für Griechenland zwar verabschiedet, aber der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou habe gesagt, er müsse zuerst das Volk fragen, ob sie die harten Sparmaßnahmen überhaupt wollen. Die europäischen Politiker hätten Papandreou Doppelmoral vorgeworfen.