Fünfpunktekatalog

Maria Böhmer fordert bessere Ausbildungschancen für jungen Migranten

Eine Offensive für bessere Ausbildungschancen von jungen Migranten hat Staatsministerin Maria Böhmer gefordert. Sie stellt in einem Fünfpunktekatalog Forderungen auf, lässt die Zuständigkeit jedoch offen.

Dienstag, 27.09.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 30.09.2011, 3:59 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

„Eine gute Berufsausbildung öffnet die Türen für eine erfolgreiche Zukunft in unserem Land. Umso wichtiger ist es, die Ausbildungsreife von Jugendlichen aus Zuwandererfamilien mit ganzer Kraft zu verbessern“, sagte Maria Böhmer (CDU), Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, am Montag auf einer Ausbildungskonferenz in Saarbrücken.

Folgende fünf Maßnahmen sind laut Böhmer bei der Förderung junger Migranten besonders entscheidend:

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  • Ausbau von Sprachförderung in Kindergärten und Schulen.
  • Stärkere individuelle Förderung von Migranten in den Schulen.
  • Berufsorientierung in den Schulen bereits in der 7. Klasse.
  • Stärkere Miteinbeziehung der Eltern bei der Förderung ihrer Kinder.
  • Zügigerer Ausbildungseinstieg durch den Einsatz von Ausbildungsbegleitern.

Wer ist gefordert?
Ansporn für die Offensive für bessere Ausbildungschancen seien Fortschritte, die junge Migranten in jüngster Zeit gemacht haben: Laut der letzten PISA-Studie erreichen Migranten immer häufiger mittlere Bildungsabschlüsse und das Abitur. Zunehmend können Jugendliche aus Zuwandererfamilien bei den jährlichen Ausbildungsfeiern mit den besten Ergebnissen glänzen. Dennoch ist der Nachholbedarf groß: So lag die Ausbildungsbeteiligungsquote ausländischer Jugendlicher 2009 nur bei 31,4 Prozent. Bei deutschen Jugendlichen betrug sie 64,3 Prozent.

„Durch die intensive Unterstützung erhält jeder Migrant größere Chancen auf eine solide Ausbildung. Und die Unternehmen sichern sich durch die verstärkte Ausbildung von Migranten die Fachkräfte von morgen. Gerade im internationalen Wettbewerb kommen den Arbeitgebern die Mehrsprachigkeit und die oft eigenen kulturellen Erfahrungen der Migranten zu Gute“, betonte Böhmer, ließ jedoch offen, wer neben den Arbeitgebern als Ausbilder außerdem gefordert ist (hs)
Aktuell Wirtschaft

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  1. Der Fünfpunktekatalog zeigt, dass man bei Migranten bzw. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte immer noch deren Defizite sieht – wann kommt der Zeitpunkt: Hurra! Sie bereichern uns?
    Es steht seit langer Zeit fest (und dies zeigt die hier erwähnte Studie), dass „Ausbau von Sprachförderung in Kindergärten und Schulen, Stärkere individuelle Förderung in den Schulen, Berufsorientierung in den Schulen bereits in der 7. Klasse, Stärkere Miteinbeziehung der Eltern bei der Förderung ihrer Kinder, Zügigerer Ausbildungseinstieg durch den Einsatz von Ausbildungsbegleitern“ – Zukunftsaufgaben sind, die die ganze Gesellschaft betreffen und nicht unbedingt nur Migrantenkinder oder/und -jungedliche. Auch viele Kinder der Autohtonen haben Probleme mit eigener (deutschen) Sprache, benötigen individuelle Förderung in der Schule und haben Schwierigkeiten einen Ausbildungsplatz zu finden. Bildung – Ausbildung sind Zukunftsaufgaben einer stark aufgestellten Gesellschaft – es ist kein Problemfeld, insbesondere nicht der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte! Andere Statistiken zeigen auf, dass eben ohne diese Förderung Studenten mit Zuwanderungsgeschichte viel besser sind als die Autohtonen, sie beenden schneller das Studium. Bekommen die Autohtonen dann auch ein Fünfpunktekatalog?!

  2. SchwarzRotGold sagt:

    Liebe Frau Böhmer,

    man hört immer Ihre Schöne Forderungen, aber bis jetzt habe ich leider noch nie gesehen das was umgesetzt wurde.

    MfG

    SchwarzRotGold

  3. Mathis sagt:

    O.K.,dann mal ran an die nachwachsende Generation!
    Mir ist die Statistik herzlich gleichgültig, desgleichen ,wer denn nun die größeren Probleme in seiner Bildungsgeschichte hat.
    Wichtig ist doch nur, dass wir uns den Skandal nicht- oder nur unzureichend qualifizierter junger Menschen in keinerlei Hinsicht erlauben sollten.
    Allerdings meine ich, dass auch die Ausbildungsbetriebe stärker in die Pflicht genommen werden sollten, junge Leute notfalls auch „nachzuqualifizieren“ anstatt sie kurzerhand „auszusortieren“.

  4. egon sunsamu sagt:

    „…wann kommt der Zeitpunkt: Hurra! Sie bereichern uns?“

    Ich bin hier vor über 30 Jahren auch „zugewandert“. Habe aus eigener Kraft und auf eigene Kosten die Sprache gelernt, gefühlte Tausend Behördengänge absolviert, selbst eine Arbeit gesucht und gefunden und eine Familie gegründet. Bei uns wird Deutsch gesprochen, obwohl die Kinder auch meine „alte“ Sprache recht gut beherrschen.
    Die „Bereicherung“ durch „Migranten“ wird eintreten, wenn es keine Integrationsbeauftragte, kostenlose Sprachkurse und Geld ohne Gegenleistung für diese Klientel mehr geben wird. Statt dessen müssen die Einhaltung von klaren Regeln und die Selbstversorgung durch steuerpflichtige Arbeit eingefordert werden. Wer das nach spätestens einem Jahr nicht schafft, der muss wieder ausreisen. Verwandtschaft nachholen, aus der alten Heimat jemanden heiraten sollte nach 5 Jahren nachgewiesener Berufstätigkeit möglich sein. Für die Nachrücker gelten dann die gleichen Spielregeln. Auf keinen Fall dürfte es Geldleistungen geben, nur weil jemand hier ist! In meinem Bekanntenkreis denken ca. 90% der ebenfalls Zugewanderten so….
    Frau Böhmer, übernehmen Sie!!!