Türkische Presse Türkei

14.09.2011 – Erdoğan, Ägypten, Israel, Palästina, Davutoğlu, Türkisch Airlines

Die Themen des Tages sind: Erdoğans Ägypten-Besuch; Erdoğan-Abbas Treffen; Erdoğan: „Israel verhält sich Verantwortungslos“; Erdoğan kritisiert Esad; Erdoğan: „Unser handelsziel mit Ägypten ist 5 Milliarden $“; Davutoğlu als Humanist des 21. Jahrhunderts geehrt; Minister der Delegationen treffen zusammen; THY ist unter den Ersten 10 Airlines bei Auslandsflügen

Von BYEGM, TRT Mittwoch, 14.09.2011, 11:37 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 14.09.2011, 11:37 Uhr Lesedauer: 8 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Erdoğans Ägypten-Besuch
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wurde am Montagabend von tausenden von Ägyptern auf dem Kairoer Flughafen begrüßt. Kairos Straßen waren in der gesamten Stadt mit Plakaten von Erdoğan dekoriert. Ministerpräsident Erdoğan begann seine Kairo-Kontakte mit einer Kranzniederlegung am Grab des unbekannten Soldaten und besuchte anschließend den türkischen Märtyrerfriedhof. Auf dem Friedhof, wo 450.000 gefallene türkische Soldaten begraben liegen, kam es zu emotionalen Momenten. Anschließend kam Erdoğan mit dem Al-Azhar Grosscheich Ahmad Muhammad at-Tayyib und dem ägyptischen Mufti, Dr. Ali Cuma zusammen.

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Erdoğan hatte in Istanbul vor seinem ersten Besuch in Ägypten seit der Revolution des Arabischen Frühlings im Land angekündigt, die Türkei sei bereit, Ägypten jede Art von Unterstützung in dieser kritischen und schwierigen Zeit zukommen zu lassen. In Ägypten beabsichtigt Erdoğan, eine Vereinbarung in Richtung einer engeren „strategischen Partnerschaft” zu unterzeichnen sowie Angebote zur Zusammenarbeit, Investitionen und Handel zu unterbreiten.

Ministerpräsident Erdoğan wird im Rahmen seiner Kontakte an der Sitzung zur Bildung eines hochrangigen strategischen Kooperationsrats teilnehmen.

Erdoğan-Abbas Treffen
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan ist nach seinen Kontakten in Kairo mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zusammengekommen. Nachdem Gespräch bezeichnete der palästinensische Präsident Mahmud Abbas die Bemühungen für eine Anerkennung seines Staates bei den Vereinten Nationen als „unumkehrbar.“

Unterdessen hielt Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan eine Rede auf der Bühne der Oper von Kairo. Als der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan am Dienstagabend die Bühne der Oper von Kairo betrat, lag ihm das Publikum zu Füßen. Seine Rede erhielt einen großen Applaus.

General Sekreter Nebil al Arabi sagte, dass die Rede von Erdoğan in der Oper, die wichtige Botschaften enthielt, „die wichtigste und beste Rede“ ist, die er in der letzten Zeit gehört hat.

Arabi wies außerdem daraufhin, dass die Rede von Erdoğan an einen Punkt stößt, der alle arabischen Länder betrifft und bezeichnete die Sensibilität der Türkei hinsichtlich von Palästina als Vorbild. Arabi betonte außerdem, dass sie die Rolle der Türkei in der Region sehr schätzen.

Erdoğan: „Israel verhält sich Verantwortungslos“
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, der im Rahmen seines Ägypten-Besuchs vor der Arabischen Liga eine Rede hielt, hat die politische Haltung Israels scharf kritisiert. Israel habe sich politisch isoliert, so Erdoğan.

Erdoğan hat Israel in einer Rede vor den Außenministern der Arabischen Liga scharf angegriffen. Erdoğan sagte am Dienstag zum Auftakt seines dreitägigen Besuchs in Kairo Israel habe sich isoliert. Dabei verwies er auf den israelischen Militäreinsatz gegen eine Gaza-Hilfsflotte im vergangenen Jahr, bei dem neun türkische Aktivisten ums Leben kamen. Erdoğan gab bekannt, Israel müsse den Preis für seine Verbrechen bezahlen und sagte: „Israel verhält sich verantwortungslos und verletzt internationales Recht, indem es internationale Konvois angreift, die nichts als Lebensmittel und Kinderspielzeug geladen haben. Derartige Übergriffe gefährden das israelische Volk.“

Zudem bekundete Erdoğan Unterstützung für den geplanten UN-Antrag der Palästinenser auf Anerkennung eines unabhängigen Staats und sagte: „Das ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit“. Seine halbstündige Ansprache wurde von den Außenministern mehrmals mit Applaus quittiert. Unterdessen traf Erdoğan in Kairo auch mit dem Vorsitzenden des regierenden Militärrats in Ägypten, Mohammed Hussein Tantawi und Ministerpräsidenten Isam Sharaf zusammen.

Erdoğan kritisiert Esad
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan warnte bei seiner Rede in Kairo vor einem Bürgerkrieg in Syrien.
Erdoğan sagte, wenn die Regierung nicht das brutale Durchgreifen gegen die Regimegegner unterlasse, dann würden Unruhen drohen. Weder das syrische Volk, noch Erdoğan selbst glaube noch an ihn.
„Wir sehen keine Hoffnung für einen Ausweg aus dieser Krise, so lange der syrische Präsident sich mit denen umgibt, die die Unterdrückungen des Volkes befürworten.“ Falls Assad dies nicht ändere, werde er „persönlich den Preis bezahlen.“

Erdoğan: „Unser handelsziel mit Ägypten ist 5 Milliarden $“
Um die Handelsbeziehungen der Türkei zu Ägypten weiter auszubauen, reiste Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan mit einer Delegation die aus über 280 Leuten besteht , nach Kairo. Vor dem Volksaufstand waren in Ägypten Firmen aus der Türkei mit einem Auftragsvolumen von rund 3 Milliarden Euro tätig. Erdoğan wies im Rahmen seiner Kontakte darauf hin, dass das momentane Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern um drei Milliarden Dollar liege, aber in kürzester Zeit auf fünf Milliarden Dollar erhöht werden müsse.

„Wir haben uns in diesem Bereich geeinigt. Unsere Geschäftsleute und Investoren haben derzeit Investitionsverbindungen in Höhe von rund 1,5 Milliarden Dollar. Wir unterstützen sie natürlich. Während unserer Reise begleiten uns rund 280 Geschäftsleute und wir wollen jetzt die nötigen Schritte für die gemeinsame Zusammenarbeit machen“, so Erdoğan.

Davutoğlu als Humanist des 21. Jahrhunderts geehrt
Außenminister Ahmet Davutoğlu wurde von der Internationalen Humanistenliga (IHL) als „Humanist des 21. Jahrhunderts“ geehrt. Die Internationalen Humanistenliga (IHL), die 1974 in der kroatischen Küstenstadt Dubrovnik gegründet wurde, vergibt den „Humanisten“-Titel seit 30 Jahren als ihre höchste Auszeichnung. Unter den 18 Personen, die sie bisher bekommen haben, befinden sich auch mehrere Nobelpreisträger. „Man will die wahren Friedensstifter auszeichnen, die mit ihrer Arbeit bewiesen haben, dass sie um Koexistenz, Toleranz und wechselseitiges Vertrauen bemüht sind“, unterstrich IHL-Generalsekretär Zdravko Surlan.

Minister der Delegationen treffen zusammen
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wird auf seiner Reise durch den Arabischen Frühling von dem stellvertretenden Ministerpräsident Bekir Bozdağ, Verkehrsminister Binali Yıldırım, Energieminister Taner Yildiz, Wirtschaftsminister Zafer Cağlayan, Kulturminister Ertuğrul Günay und Verteidigungsminister İsmet Yılmaz begleitet.

Die Minister der beiden Länder kamen gestern unter sich zusammen und besprachen Themen, die während des Ägyptenbesuchs von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan zwischen beiden Ländern erörtert werden sollen.

THY ist unter den Ersten 10 Airlines bei Auslandsflügen
Generaldirektor der Türkisch Airlines Temel Kotil gab bekannt, dass die THY bei Auslandsflügen unter den ersten 10 Airlines sei und dies ein wichtiger Erfolg ist.

Kotil, der für eine technische Aufsicht von TİKA in Mogadischu weilt, erklärte, dass nach Bengasi-Flügen der THY auch die Wiederaufnahme der Flüge nach Tripolis geplant sind.

„Nach den Vorfällen, haben wir unsere Flüge nach Ägypten erweitert, dasselbe gilt auch für Tunesien und Algerien“ so Kotil.

Die türkische Fluggesellschaft ist nun unter den ersten Airlines, die nach Somalia fliegen wird. Der Generaldirektor vermerkte weiter, dass die THY ein nachhaltiges Wachstum verzeichne und der Konkurrenzkampf weiterhin anhalte. Kotil erinnerte unterdessen, dass die THY in Europa zur besten Fluggesellschaft gekürt wurde und wies daraufhin, dass sie mit neuen Maschinen ihre Flotte ausbauen werden.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Verschiebt die Reformen nicht
Zaman berichtet unter der Schlagzeile „verschiebt die Reformen nicht“, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan sei in Ägypten, der ersten Station seiner Reise durch die Länder des „arabischen Frühlings“ mit Euphorie und Jubel empfangen worden. Dem Blatt nach habe Erdogan in seiner Rede vor dem Außenministerrat der Arabischen Liga zu Reformen aufgerufen und die arabischen Führer aufgefordert, den legitimen Forderungen der Bevölkerung Gehör zu schenken. Gleichzeitig habe Erdogan betont, die Türkei würde nicht wie einige andere Länder aus eigenem Interesse handeln. Ankara sei lediglich um eine ehrenhafte Zukunft seiner Brüder bemüht und nicht etwas hinter dem Erdöl in Libyen her.

Keine Angst, Laizismus ist nicht Atheismus
In Vatan lesen wir unter der Schlagzeile „keine Angst, Laizismus ist nicht Atheismus“, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan habe das ägyptische Volk zu einem laizistischen Regime aufgerufen. Für das Ägypten nach Mubarak habe Erdogan eine laizistische Verfassung vorgeschlagen, schreibt das Blatt.

Schreiten wir gemeinsam auf eine freie Zukunft
Star meldet unter der Schlagzeile „schreiten wir gemeinsam auf eine freie Zukunft“, in seiner Rede vor dem Außenministerrat der Arabischen Liga in Kairo habe Ministerpräsident Erdogan gesagt, im Nahen Osten werde derzeit ein Prozess erlebt, in dem Demokratie und Freiheit errichtet werde. Im Zusammenhang mit Israel habe Erdogan betont, die israelische Haltung sei eine Bedrohung für das eigene Volk. Ferner habe Erdogan gesagt, die Völker im Nahen Osten müssten sich um ein unabhängiges Palästina versammeln.

Israel, das sich nicht entschuldigt, ist wie ein vierjähriges Kind
Zaman berichtet in einem Artikel unter der Schlagzeile „Israel, das sich nicht entschuldigt, ist wie ein vierjähriges Kind“, die israelische Regierung, die eine Entschuldigung wegen dem Angriff auf das Schiff „Mavi Marmara“ verweigert und deshalb mit einer politischen Isolation konfrontiert sei, werde auch aus eigenen Reihen kritisiert. Weiter schreibt das Blatt, die israelische Zeitung „Haaretz“ habe in einem Artikel die Regierung in Tel Aviv kritisiert und vermerkt, die israelische Regierung verhalte sich wie ein vierjähriges Kind. Eine Entschuldigung müsse nicht unbedingt ein Zeichen für Schwäche sein. Ganz im Gegenteil könne eine Entschuldigung das Selbstvertrauen, das Verantwortungsbewusstsein und eine Reife widerspiegeln, habe Haaretz weiter geschrieben.

16 Staaten und 61 Organisationen setzten Kindersoldaten ein
Aus Radikal erfahren wir unter der Schlagzeile „ 16 Staaten und 61 Organisationen setzten Kindersoldaten ein“, die Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Kinder und bewaffnete Konflikte, Radhika Coomaraswamy habe eine Liste der Staaten und bewaffneten Organisationen veröffentlicht, die Kindersoldaten rekrutieren oder bei Gefechten auf Kinder schießen. In dem UN-Bericht mit der Liste befinde sich unter anderem die Moro islamische Befreiungsfront auf den Philippinen, die radikalislamische Bewegung „Al-Shabab” in Somalia und die afghanische Nationalpolizei. Coomaraswamy habe betont, einige Organisationen und Regierung, darunter auch die afghanische Regierung hätten dem Verzicht auf die Rekrutierung von Kindersoldaten zugestimmt, schreibt Radikal weiter. Türkische Presse Türkei

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