TV-Tipps des Tages

13.09.2011 – Terror, Syrien, Ausländer, 11. September, Migranten, Kopftuch

TV-Tipps des Tages sind: Die Straßen des Terrors - 1979 – 2001; Schätze der Welt - Erbe der Menschheit; Tatort: Die Unsichtbare; Eine Antwort auf Gewalt und Krie; The Killing; Der Wolf - Tote Hunde beißen nicht; Schleierhaft: Über die Kultur des Schleiers in Europa; Der Anschlag - Der 11. September 2001

Von Dienstag, 13.09.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 11.09.2011, 16:46 Uhr Lesedauer: 11 Minuten  |  

Die Straßen des Terrors – 1979 – 2001
2/2, Jetzt zahlen wir es ihnen heim! 1993-2001- Zehn Jahre sind seit dem Attentat auf das World Trade Center am 11. September 2001 vergangen – doch noch immer steht die Frage im Raum, wie es zu diesem Anschlag kommen konnte.

Mit Hilfe von Politikern, Diplomaten und Geheimdienstlern offenbart der Film, wie es radikalen Islamisten gelang, in den 80er Jahren ein gut organisiertes, internationales Terrornetzwerk zu bilden, und beleuchtet die Beziehungen zwischen Washington, den arabischen Ländern und Europa in den vergangenen 20 Jahren. Der zweite Teil des Dokumentarfilms richtet die Aufmerksamkeit auf die wachsende Feindseligkeit zwischen den USA und den arabischen Ländern sowie die gnadenlose Jagd auf die Mitglieder der Terrororganisation Al-Qaida.

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Die Feindseligkeit zwischen Washington und den arabischen Staaten nimmt während der 90er Jahre immer mehr zu, und terroristische Aktivitäten häufen sich. So gibt es 1993 bereits einen Anschlag auf die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York. Doch die Wachsamkeit amerikanischer Geheimdienste und Politiker scheint gebremst. So erläutern im zweiten Teil des Dokumentarfilm philippinische Polizisten, dass die Attentate vom 11. September 2001 bereits 1995 geplant wurden, und dass die CIA, obwohl sie sofort verständigt wurde, nichts dagegen unternahm.

Der Film lässt den geheimen Krieg der USA gegen die islamistische Terrororganisation Al-Qaida am Ende der 90er Jahre in einem neuen Licht erscheinen und befasst sich mit dem großen Rätsel von „nine/eleven“: Mehr als ein Jahr vor den Anschlägen überwachte die CIA zwei der späteren Flugzeugpiloten, die ihre Reise in die USA planten und alles taten, um vom FBI unentdeckt zu bleiben. FBI-Agenten stellen sich Fragen, CIA-Beamten weichen geschickt aus, und ein Berater von Präsident Clinton berichtet über einen geheimen Einsatz. Der Dokumentarfilm rekonstruiert die Jagd auf Al-Qaida-Mitglieder und beleuchtet die Fehleinschätzungen, die zu unglücklichen Verkettungen und schließlich unausweichlich zu den Ereignissen am Morgen des 11. Septembers 2001 führten.

Dabei blicken die Hauptbeteiligten der Jagd auf Osama bin Laden auf zehn Jahre geheimer Kriege zurück. Der CIA-Verantwortliche für die Bin Laden-Zelle berichtet von missglückten Einsätzen, Agenten des FBI erzählen von ihrer Machtlosigkeit, und Berater des Weißen Hauses sprechen über ihre Ängste. 10:00-11:15 • arte

Schätze der Welt – Erbe der Menschheit
Dokumentation – Damaskus, Syrien – Paradies in der Wüste – Damaskus, die syrische Hauptstadt am Fuß des Berges Qassyun, ist eine der ältesten Städte der Menschheitskultur. In einer der fruchtbarsten Oasen Vorderasiens gelegen, zieht sie seit Jahrtausenden die Menschen an.

Wenn die Karawanen in das Stadtgebiet einzogen, wurden sie von üppigem Grün, sprudelnden Wasserfontänen und kühlender Architektur empfangen: Damaskus, die syrische Hauptstadt am Fuß des Berges Qassyun, ist eine der ältesten Städte der Menschheitskultur. In einer der größten und fruchtbarsten Oasen Vorderasiens gelegen, zieht sie seit Jahrtausenden die Menschen an. Viele Völker und Religionen treffen in dem betriebsamen Handelszentrum, Schnittstelle zwischen Ost und West, aufeinander. Die 4.000 Jahre alte Stadt ist heute genauso dynamisch wie zu Zeiten der Pharaonen, der Römer, der Omajjaden, der christlichen wie der islamischen Bekehrung. Der Film führt durch die syrische Hauptstadt Damaskus und erzählt ihre Geschichte. 10:30-10:45 • BR-alpha

Tatort: Die Unsichtbare
Die Frau, die am Ufer des Stuttgarter Bärensees gefunden wurde, wurde vermutlich erwürgt, stellt Gerichtsmediziner Vogt (Jürgen Hartmann) bei einer ersten Untersuchung fest.

Fernsehfilm – Eine namenlose Tote wird an einem Seeufer gefunden. Die Stuttgarter Kommissare Lannert und Bootz versuchen, die Identität der Frau zu klären, und stellen fest, dass es sich um eine illegal in Deutschland lebende Ukrainerin handelt.

Während sie das Leben von Taya Dawischenko zusammensetzen, erhalten die Kommissare Einblick in den Alltag von Menschen, die illegal in Deutschland leben und deshalb versuchen, unsichtbar zu bleiben.

Als Lannert Unterstützung von einer ebenfalls illegalen Freundin Tayas erhält, verspricht er, die Frau nicht an seine Kollegen von der Ausländerbehörde zu verraten – ein Versprechen, das Bootz‘ Geduld ziemlich strapaziert. Andererseits kommen die beiden auf diese Art den Arbeitgebern und Unterstützern der Ermordeten auf die Spur – und Tayas beiden Kindern, die sich aus Angst versteckt halten und womöglich ebenfalls in Lebensgefahr schweben …

Schätzungen zufolge leben mindestens 500.000 Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus in Deutschland. Viele von ihnen arbeiten und schicken ihre Kinder zur Schule. Jeden Tag fürchten sie, entdeckt zu werden. Der SWR-„Tatort“ erzählt eindrücklich vom Leben dieser „Unsichtbaren“. Im Anschluss wird Anne Will mit ihren Gästen diskutieren, wie wir mit dem Problem der „Illegalen“ in Deutschland umgehen, wie wir mit Flüchtlingen verfahren und welche Zuwanderer wir brauchen. 20:15-21:45 • SWR BW, SWR RP, SWR SR

Der Friedensappell von München
Reportage – Eine Antwort auf Gewalt und Krieg – Reportage von Andrea Kammhuber und Elisabeth Möst.

Eine Reportage vom Internationalen Friedenstreffen in München. Zum 10. Jahrestag der Anschläge auf das World Trade Center gewinnt dieses 25. Friedenstreffen besonderes Gewicht.

Drei Tage lang trifft sich die Welt in München: Zum 25. Mal lädt die Gemeinschaft Sant’Egidio zum Internationalen Friedenstreffen, genau zehn Jahre nach den Anschlägen auf das World Trade Center. Es war Papst Johannes Paul II., der 1986 in Assisi den Anstoß zum gemeinsamen Gebet der Religionen um den Frieden gab. Seitdem wird es von der Gemeinschaft Sant’Egidio alljährlich veranstaltet.

„Zusammen leben – unsere Bestimmung“ ist das Motto des diesjährigen Treffens in München. Es beginnt mit einer Gedenkfeier für die Toten des 11. September 2001 und endet mit dem Friedensgebet der unterschiedlichen Religionen an neun Orten der Münchener Innenstadt und der Unterzeichnung eines gemeinsamen Friedensappells bei der Schlussveranstaltung auf dem Marienplatz.

Erwartet werden islamische Delegationen und Rabbiner aus aller Welt, Vertreter des Shintoismus und der indischen Religionen sowie der wichtigsten buddhistischen Schulen. Es kommen katholische, evangelische und orthodoxe Bischöfe – und Politiker wie Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Christian Wulff.

Andrea Kammhuber und Elisabeth Möst begegnen den verschiedensten Teilnehmern und berichten von den Höhepunkten des Treffens. 21:15-21:45 • BR

The Killing
(3/10, 2. Staffel) Dänemark 2009 – Lund und Strange haben eine Verbindung zwischen den beiden Ermordeten und Jens Peter Raben entdeckt. Alle drei waren für das dänische Militär im Ausland tätig. Nun hat sich Raben durch seine Flucht hochverdächtig gemacht.

Lund und Strange machen sich auf die fieberhafte Suche nach dem flüchtigen Jens Peter Raben. Der aber ist längst aus dem abgesuchten Gebiet entwischt und versucht, Kontakt zu ehemaligen Kameraden aufzunehmen. In der Kirche eines Pastors, der ebenfalls in Afghanistan dabei war, findet er Grüner, der seit dem Einsatz im Rollstuhl sitzt. Grüner verweigert sich zunächst jedem Gespräch, später verabredet er mit Raben ein Treffen in der Tiefgarage, wo er als Nachtwächter arbeitet. Als Raben kommt, findet er nur noch Grüners verbrannte Leiche. Fast zeitgleich treffen Lund und Strange am Tatort ein, aber wieder kann Raben entkommen.

Inzwischen wird Justizminister Buch vor den ständigen Ausschuss des Parlaments zitiert – nicht nur, weil sein Amtsvorgänger Monberg eine Akte über den Fall Dragsholm hatte, sondern vor allem, weil der Verdacht besteht, dass er wichtiges Material daraus entfernen ließ. Die Oppositionsführerin Birgitte Agger versucht alles, um Thomas Buch und der Regierung zu schaden. 22:00-22:55 • arte

Der Wolf – Tote Hunde beißen nicht
Spielfilm – Nach einem brutalen Polizeieinsatz stirbt der 18-jährige Migrant Mikael Adu. Der rechtsgerichtete Politiker Einar Bergene nimmt die Polizisten in Schutz und spricht öffentlich von „einem Sieg für die Rechtssicherheit des Landes“ …

Daraufhin kommt es auf den Straßen zu heftigen Krawallen. Auch Varg Veum ist verärgert über Bergenes unverhohlene Fremdenfeindlichkeit, zudem kannte er den Jungen noch aus seiner Zeit als Sozialarbeiter. Deshalb hat er keine gesteigerte Lust, einen Auftrag von Bergenes prominenter Parteigenossin Marit Haug anzunehmen, die voraussichtlich Ministerpräsidentin werden wird.

Doch der Detektiv ändert seine Meinung, als er Zeuge eines versuchten Attentats auf Einar Bergene wird, bei dem dessen Frau Eva stirbt. Galt der Anschlag etwa Marit Haug, die direkt neben Bergene auf dem Rednerpodest stand? Veum übernimmt nun den Auftrag Haugs, die seit geraumer Zeit von einem Unbekannten verfolgt wird.

Während er nach diesem Mr. X sucht, beginnt der Stern der Politikerin schlagartig zu sinken. Ihre Partei benutzt das Attentat, um ihren innerparteilichen Konkurrenten Einar Bergene als Heilsbringer gegen vermeintliche Überfremdung populär zu machen. Dazu passt es wunderbar, dass der mutmaßliche Attentäter ein bosnischer Migrant ist. Als sich dann noch herausstellt, dass Marit Haug eine lesbische Beziehung geheim hält, die mit der Spitzenkandidatur einer konservativen Volkspartei unvereinbar ist, wird der Fall immer verwickelter.

In diesem packenden Krimi-Thriller nach einem Roman von Gunnar Staalesen mit Trond Espen Seim in der Titelrolle gerät der eigenbrötlerische Detektiv Varg Veum in einen Sumpf aus machtpolitischen Ränkespielen und fatalen Lebenslügen … 23:30-00:55 • HR

Kreuzzug durch Sibirien
Mit orthodoxen Priestern unterwegs – Thema: „Weites Russland“

Ein „Missionszug“ der orthodoxen Kirche fährt mit rund einem Dutzend Priestern an Bord durch die Weiten Sibiriens. Mit sich führen sie die Reliquie des heiligen Innokentij, der vor rund 300 Jahren Sibirien christianisierte.

So trifft entlang der Bahnlinie mit ihren tristen Betonmietskasernen eine entchristianisierte Bevölkerung auf goldbetresste Priester, die die Bevölkerung bekehren wollen.

Die Zugstrecke zwischen Bratsk und Khani gehört zu den Abgelegensten in Russland, aber auch zu den Schönsten und Kältesten. Entlang dieser Bahnstrecke, die erst in den 70er und 80er Jahren gebaut wurde, hat die Sowjetmacht einst Menschen angesiedelt, die heute meist nur noch weg wollen. Was sie hält, ist die Angst vor dem Ungewissen. Da kommen die Priester mit ihren göttlichen Gewissheiten gerade recht. Das Projekt des Missionszugs wird staatlich gefördert. Die Priester treibt ein ehrlicher Missionsgedanke, und die Menschen sind dankbar für Unterstützung, dennoch nützt der Missionszug vor allem dem Staat, indem er die Menschen zu gottesfürchtiger Duldsamkeit aufruft. 04:45-05:15 • PHOENIX

Schleierhaft
Über die Kultur des Schleiers in Europa – Betrachtet man antike Skulpturen oder mittelalterliche Gemälde von Frauen, sind Schleier und Kopftücher allgegenwärtig. Sie verhüllen den weiblichen Körper und machen gerade dadurch Weiblichkeit sichtbar.

Babylonische Göttinnen, Damen in der Antike und Madonnen auf mittelalterlichen Gemälden: Seit Menschengedenken verdecken Frauen ihr Haar, verhüllen ihr Gesicht oder den ganzen Körper. Schleier und Kopftücher sind mächtige, urweibliche Zeichen – und sie bilden einen Widerspruch in sich: Sie machen Weiblichkeit sichtbar durch Verhüllung.

In westlichen Gesellschaften haben Schleier heute nur noch symbolischen Wert, als Brautschleier oder Nonnenhauben. Schleier und Kopftücher gelten als typisch islamische Kopf- und Körperbedeckungen. Im europäischen Straßenbild geben sich Kopftuchträgerinnen als Musliminnen zu erkennen. Und gerade bei jungen Frauen sind sie Ausdruck eines gestärkten muslimischen Selbstbewusstseins.

Im Westen lösen diese Kopfbedeckungen heftige Gefühle aus. Sie transportieren die unterschiedlichsten Botschaften in Bezug auf Geschlechterordnungen und Religion, gleichzeitig enthalten sie eine Fülle kultureller, erotischer und modischer Codes. Über das Erscheinungsbild von Kopftuch- und Schleierträgerinnen in der Öffentlichkeit wird im französischen Parlament diskutiert, im deutschen Feuilleton gestritten, in niederländischen Internetforen debattiert. Ganzkörperschleier – die afghanische Burka und der arabische Niqab – stoßen auf strikte Ablehnung. Sogar einfache Kopftücher sind zu Sinnbildern für kulturelle Überfremdung, radikalen Islam, Unterdrückung der Frau im muslimischen Patriarchat und weibliche Unfreiheit schlechthin geworden.

Schleier und Kopftuch waren und sind Inspiration für Kunst- und Kulturschaffende, früher thematisch fokussiert auf erotische und sinnliche Inhalte, heute auf das Spannungsfeld zwischen weiblicher Unfreiheit und Selbstbehauptung. Bis heute sind Schleier Projektionsflächen, für die Starkünstlerin Shirin Neshat ebenso wie für den Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk.

Die Dokumentation spürt die höchst komplexen Bedeutungsebenen hinter den Zeichen auf. Sie fragt aus deutscher und französischer Sicht, welche Rolle sie bei der Interpretation von Weiblichkeit spielen, welche realen und eingebildeten Gefahren von diesem Stück Stoff ausgehen, und warum der Schleier trotz allem seine Faszination und Magie bewahrt. 05:00-06:00 • arte

Planet Schule
Der Anschlag – Der 11. September 2001 und die Folgen

Der 11. September 2001: Was an diesem Tag in den USA geschah, hat sich tief in das kollektive Weltgedächtnis eingegraben. 19 Attentäter hatten vier Flugzeuge in den USA entführt und steuerten sie direkt in das World Trade Center in New York und in das Pentagon in Washington. Fast 3000 Menschen wurden Opfer des 11. September. Sie haben zahllose trauernde Familien hinterlassen. Die Stadt New York war in ihren Grundfesten erschüttert. Die Welt schaute fassungslos im TV zu und kämpft seitdem mit den Folgen: Der Einsatz in Afghanistan dauert an und bringt die Bündnispartner finanziell und moralisch an die Grenzen. Die Überwachung selbst unbescholtener Bürger wird akzeptiert, um versteckten Terroristen auf die Spur zu kommen. Menschenrechte wurden und werden im Kampf gegen den Terrorismus verletzt. Zahlreiche Reise- und Flugbeschränkungen gibt es immer noch und was wohl am tragischsten ist das Verhältnis der westlichen Welt zum Islam und zu seinen Gläubigen ist bis heute beeinträchtigt. In diesem Film trifft Planet Schule Menschen, die Augenzeugen waren. Angehörige, die ihre Liebsten verloren haben. Politiker, die Entscheidungen gefällt haben. Und Muslime in Deutschland, denen plötzlich misstraut wurde. Sie alle haben die Folgen des Anschlags miterlebt und tun es bis heute. 07:20-08:20 • WDR TV-Tipps

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