Türkische Presse Türkei

09.09.2011 – Gül, Russland, Erdoğan, PKK, Israel, Ricciardone, USA

Die Themen des Tages sind: Gül in Russland; Gül beantwortet Fragen der Journalisten; Erdoğans Äusserungen über Israel; Erdoğan-Interview mit Al Dschasira; Ministerpräsident von Luxemburg in Ankara; Ricciardone: „Tür der Diplomatie muss offen gehalten werden“; Türkischer Ingenieur getötet; Das grösste Mosaik Museum der Welt

Von BYEGM Freitag, 09.09.2011, 11:59 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 09.09.2011, 11:59 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül in Russland
Staatspräsident Abdullah Gül ist, um an einem globalen Politik Forum teilzunehmen nach Russland gereist. Gül ist Ehrengast des 3. Globalen Politik Forums. Gül ist im Rahmen seiner Kontakte in Russland mit dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedew zusammengekommen.

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Abdullah Gül hielt an dem Forum eine Rede. Nach dem Forum kamen Gül und Medwedew zu einem Gespräch zusammen. An diesem Treffen nahm auch der türkische Außenminister Ahmet Davutoğlu teil. Wie erörtert wurde, kamen bei dem Gespräch der gesamte Komplex der bilateralen Beziehungen sowie internationale und regionale Probleme von gegenseitigem Interesse zur Diskussion.

Gül besuchte auch mit Medwedew zusammen die Arena Sporthalle in der Stadt Jaroslawl und legte für die bei einem Flugzeugabsturz gestorbenen Menschen Blumen nieder. Staatspräsident Abdullah Gül teilte dem russischen Präsidenten Dimitri Medwedew sein Beileid mit. „Es ist für sie ein Tag voller Leiden. Aber wir teilen ihren Schmerz“, so Gül gegenüber Medwedew. Bei dem Flugzeugabsturz kamen mehr als 40 Menschen ums Leben. An Bord war die Eishockey-Erstliga-Mannschaft Lokomotive Jaroslawl.

Staatspräsident Abdullah Gül wurde auf seiner Russland-Reise von Außenminister Ahmet Davutoğlu begleitet.

Gül beantwortet Fragen der Journalisten
Staatspräsident Abdullah Gül beantwortete im Flugzeug auf dem Weg nach Russland die Fragen der Journalisten. Auf eine Frage hinsichtlich der PKK antwortete Gül „Die Politik der PKK, die sie in der letzten Zeit betreibt ist absurd und ist so etwas wie, als würde ein Skorpion sich selber stechen. Dies hat nichts mit dem kurdischen Problem oder mit den Rechten, der im Osten der Türkei lebenden Menschen zu tun.“

Gül unterstrich, dass er bei der Eröffnung des türkischen Parlaments am 1. Oktober eine Rede halten wird und hierbei dem Terror umfangreichend Platz geben wird.

Gül bewertete auch die jüngsten Entwicklungen zwischen der Türkei und Israel. Gül unterstrich, dass die Türkei für Israel ziemlich viel getan hat und sagte „ Aber Sie verhalten sich so, als seien wir dazu gezwungen, all dieses zu tun. Israel ist ein undankbarer Staat. Israel fällt sogar seinen Verbündeten zur Last.“

Erdoğans Äusserungen über Israel
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan beschuldigte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Ministerpräsidenten von Luxsemburg, Jean Claude Juncker, Israel. Seit einem israelischen Angriff auf die Gaza-Flottille “Mavi Marmara” im Mai vergangenen Jahres, bei dem neun Menschen getötet wurden, bestehen erhebliche Spannungen zwischen beiden Ländern. Die Türkei wartet noch immer auf eine Entschuldigung, die Israel bislang verweigert hat.

Erdoğan beschuldigte Israel seinen Verpflichtungen bezüglich Verteidigungsabkommen nicht gerecht zu werden. Erdoğan sagte weiter, dass Israel die zehn Drohnen der türkischen Luftwaffe aus israelischer Herstellung, die zur Reparatur nach Israel überbracht wurden, nicht wieder hergeben würde. Vor zwei Jahren sei das Abkommen dafür unterzeichnet worden. „Es können Probleme existieren. Man spricht nicht miteinander, aber man muss sich an internationale Abmachungen halten“, meinte Erdoğan.

Erdoğan-Interview mit Al Dschasira
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte bei einem Interview mit dem TV-Sender Al Dschasira an, dass die Türkei künftig Hilfelieferungen aus dem eigenen Land in den abgeriegelten Gazastreifen mit Kriegsschiffen eskortieren wird. „Wir haben humanitäre Hilfe, die dorthin geschickt werden soll. Und unsere humanitäre Hilfe wird nicht mehr angegriffen, wie es bei der ‚Mavi Marmara‘ geschehen ist“, so Erdoğan. Die Türkei werde die internationalen Gewässer genau beobachten und habe außerdem Schritte unternommen, um eine einseitige Ausbeutung der natürlichen Ressourcen im östlichen Mittelmeer durch Israel zu unterbinden, sagte der Regierungschef weiter.

Ministerpräsident von Luxemburg in Ankara
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan empfing gestern den Ministerpräsident von Luxemburg, Jean-Claude Juncker. Nach einem Gespräch unter vier Augen und einem Treffen zwischen den Delegationen beider Länder führten Erdoğan und Juncker eine Pressekonferenz.

Erdoğan deutete an, dass die Beziehungen zwischen der Türkei und Luxemburg als „perfekt“ bezeichnet werden können. Die Beziehung mit Luxemburg habe eine große Bedeutung für die Türkei. Juncker brachte seinerseits seine Unterstützung für die Beschleunigung des türkischen EU-Mitgliedschaftsprozess zum Ausdruck.

Özel besucht die Städte im Südosten
Nach dem Treffen zwischen Generalstabschef Necdet Özel und Kommandeure der Streitkräfte in Malatya, besuchten die Generäle gestern Diyarbakır und führten im Stützpunkt Pirinçlik Untersuchungen durch. Nachher besuchten Özel und Kommandeure der Streitkräfte Batman und kamen mit dem Gouverneur von Batman, Ahmet Turhan zusammen. Die Generäle reisten weiter nach Siirt und Şırnak. Die Gruppe besuchte auch den Gouverneur von Siirt, Musa Çolak und den Gouverneur von Şırnak ,Vahdettin Özkan.

Ricciardone: „Tür der Diplomatie muss offen gehalten werden“
Der US-Botschafter in Ankara, Francis Ricciardone bewertete die türkisch-israelischen Beziehungen. “Die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel sind für die Stabilität der Region von kritischer Bedeutung. Wir erwarten, dass die Beziehungen zwischen den beiden größten Demokratien der Region in kürzester Zeit normalisiert werden. Außerdem muss die Tür der Demokratie offen gehalten werden.”

Das grösste Mosaik Museum der Welt
Das Zeugma Mosaik Museum in Gaziantep wird heute eröffnet. Das Museum wird mit einer Zeremonie eröffnet an dem auch Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan teilnehmen wird. In diesem Museum werden insgesamt 2500 Quadratmeter Mosaiken ausgestellt. Damit wird es das größte Mosaik Museum der Welt. In einem Nebengebäude des Museums sollen mehrheitlich Werke aus der Spätantike zur Schau gestellt werden.

Das Ausstellungsprojekt des Museums umfasst Werke zwischen dem 1. Jahrhundert und dem 6. Jahrhundert, die in einer chronologischen Reihenfolge ausgestellt werden sollen. Innerhalb des Projektes wurde für die Restauration von Mosaiken eine Fläche von 1500 Quadratmeter bereitgestellt.

Türkischer Ingenieur getötet
Ein türkischer Ingenieur in Afghanistan wurde gestern bei einem Terroranschlag getötet. In der Region Adraskan explodierte eine Bombe. Der Ingenieur der an den Bauarbeiten teilgenommen hat, starb in dem Fahrzeug, das während des Anschlags explodierte. Türkische Presse Türkei

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  1. Abdullah sagt:

    Habe eine frage:

    Wenn die Türkei eine Hilfsflotte nach Palestina schickt in begleitung von Kriegsschiffen und Israel würde diese angreifen.

    Türkei ist ein Nato Land Israel nicht. Müssten dann die anderen Natoländer nicht Israel angreifen????

    Da ja Israel dann ein Nato Land ( Schiffe dieses Landes) angreift.

    Oder kann es sein das sich die Nato dann teilt oder gar auflöst.

  2. Kritiker sagt:

    @Abdullah

    Ich glaube eher dann fliegt die Türkei aus der Nato.

  3. Selen sagt:

    @kritiker:
    Es ist an der Zeit, das İsrael die Grenzen aufgezeigt bekommt. Dieses Fehlverhalten İsraels ist nur möglich weil USA und Europa den Staat İsrael mit Massenvernichtungswaffen ausgestattet haben. Daher ist es legitim die staendigen millitaerischen Drohungen İsraels angemessen zu erwidern.
    Alle Nachbarstaaten haben das Recht sich angemessen zu bewaffnen solange İsrael die Atombombe verfügt. Neben İran sollten vielleicht auch die Türkei und Aegypten die Atombombe anstreben, damit das verzogene Kind İsrael die Spielregeln und Rechte der Nachbarn endlich einhaellt. Denn in der Region scheinen die besten Massenvernichtungswaffen zu besitzen. Mit dem Töten kennt sich İsrael am besten aus. Dass wird sich aber schon langsam aber sicher aendern.