TV-Tipps des Tages

04.08.2011 – Andorra, Migranten, Bayern, Revolution, Libyen, Türkisch

TV-Tipps des Tages sind: Andorra – Herz der Pyrenäen; Deutsch Klasse: In der Fernsehserie begleiten wir Migranten in ihrem Alltag – vom Arbeitsamt bis zum Zahnarzt; Bayern isst bunt; Entweder Broder – Die Deutschland-Safari!; Der zerbrechliche Traum; Türkisch für Anfänger

Andorra – Herz der Pyrenäen
Dokumentation – Tiefe grüne Täler, bewaldete Hänge, saftige Bergwiesen, klare Quellen, eine Vielzahl von Flüssen und Bächen sowie rund 80 kristallklare Bergseen – das ist Andorra, der Kleinstaat im Herzen der Pyrenäen.

Mit knapp 470 Quadratkilometern ist er mehr als doppelt so groß wie Liechtenstein, Monaco und San Marino zusammen. Und doch ist er von allen europäischen Kleinstaaten der wohl am wenigsten bekannte.

___STEADY_PAYWALL___

Andorra hat 85.000 Einwohner, davon allerdings nur knapp ein Drittel Andorraner und mehr als die Hälfte Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltsrecht. Seit 1278 behauptet sich das kleine Land zwischen seinen mächtigen Nachbarn Spanien und Frankreich. Die meisten der jährlich zwölf Millionen Besucher kommen nach Andorra, um zollfrei einzukaufen oder Ski zu laufen.

Kulturell ist Andorra eng an das spanische Katalonien gebunden. Neben der gemeinsamen Sprache gibt es gemeinsame Feiertage, wie das San-Juan-Fest am 23. Juni – ein eindrucksvolles Feuerfest in der Altstadt von Andorra la Vella.

Der Film zeigt außerdem eine Bauernfamilie beim Viehauftrieb auf eine spektakuläre Hochebene, traditionelle Tabakbauern bei der Ernte und eine Wanderung mit dem damaligen Ministerpräsidenten Albert Pintat, der bis 2009 Regierungschef Andorras war. Diese Gelegenheit nutzten einige Andorraner gleich dazu, ihm ihre alltäglichen kleinen Sorgen mitzuteilen. (16:50-17:35 • arte)

Deutsch Klasse
3/13, Schöner Wohnen – In der Fernsehserie begleiten wir Migranten in ihrem Alltag – vom Arbeitsamt bis zum Zahnarzt. In der didaktischen Fassung (Sprachprogramm) erklären die Hauptdarsteller der Serie spielerisch die deutsche Sprache. (19:00-19:30 • BR-alpha)

Bayern isst bunt
Der Koch und seine Gastgeber zeigen, dass Fleischpflanzerl mit russischem Schichtsalat, Krautwickerl mit Reis und gekochtem Aubergineneintopf oder Kalbshaxn mit Bulgursalat zusammen schmecken – denn „Bayern isst bunt“.

Sie kommen aus Togo, der Türkei oder dem Iran. Sie wohnen schon seit vielen Jahren in Bayern und haben aus ihrer alten Heimat köstliche Rezepte mitgebracht, die sie auch heute noch gerne kochen. Sie sind die Gastgeber der neuen Sendung im Bayerischen Fernsehen.

Promikoch Fritz Häring kocht mit ihnen Gerichte aus ihrer alten Heimat, kombiniert mit bayerischen Schmankerln.

Am Anfang jeder Sendung wird in einem Spezialitätengeschäft eingekauft. Dabei entdeckt selbst der erfahrene Spitzenkoch immer wieder neue und spannende Zutaten, wie z.B. getrocknete Limetten oder Auberginen, eingelegten Kürbis und Melonen.

In der ersten Sendung trifft Fritz Häring die Russlanddeutsche Lilia Gaab in Augsburg. Im russischen Supermarkt entdeckt der Promikoch eingelegte Melonen und Kürbisse im Glas sowie nummeriertes Bier.

Lilia kocht kalte Suppe mit Buttermilch und bereitet einen Salat „Mimose“ zu, ein Schichtsalat mit viel Mayonnaise. Dazu passend macht Fritz Fleischpflanzerl aus Kalbsfleisch und verrät, wie diese besonders locker werden. (22:00-22:30 • BR)

Der zerbrechliche Traum
Dokumentation (Politik – Krieg, Konflikt, Unruhen) – Die Corniche am Nilufer, eine der Hauptstraßen Kairos, ist mit ihren vielen Restaurants, Geschäften, vornehmen Hotels und zahlreichen TV-Sendern eigentlich das Sinnbild für das moderne, kraftstrotzende und fortschrittliche Ägypten. Doch in diesen Tagen gleicht die sechsspurige Hauptdurchgangsstraße einem Heerlager. Überall entlang der Corniche campieren Obdachlose aus den Vorstädten und Slums. Es ist ein stiller Protest gegen die neuen Machthaber am Nil. „Sie haben uns Wohnungen versprochen, wir bleiben solange, bis sie unsere Forderungen erfüllt haben“, erklären sie. Auch im Nildelta, wo die Bauern Weizen anbauen und Viehzucht betreiben, macht sich immer mehr Wut und Verzweiflung unter den Menschen breit. Die Futtermittelpreise sind um das Dreifache gestiegen, die Wasserstellen versiegt, weil deren Besitzer – Funktionäre der ehemaligen Regierungspartei – sie abgedreht haben. Die Folge: Das Vieh der Bauern hat nichts zu trinken, die Felder vertrocknen. „Die Stimmung im Land ist extrem spannungsgeladen. Die einen sind immer noch getragen von der Euphorie der Revolution, die anderen sind enttäuscht. So enttäuscht, dass die Stimmung jeden Moment kippen kann“, berichtet Dietmar Ossenberg, Studioleiter im ZDF-Studio Kairo. Sechs Monate, nachdem die Menschen in Nordafrika für Freiheit und Demokratie auf die Straße gegangen sind und die alten Machthaber stürzten, geht die Angst um: Folgt auf den Frühling voller Hoffnungen ein Herbst der Enttäuschungen?

In Tunesien, wo mit der Jasmin-Revolution alles begann, bemüht sich zum Beispiel die Partei der tunesischen Islamisten, an-Nahda, um ein fortschrittliches Gesicht. Generalsekretär Hamadi Jebali zeigte sich während seiner ersten großen Pressekonferenz in Tunis zusammen mit zwei Frauen, von denen nur eine ein Kopftuch hatte, die andere trug ihr Haar offen. „Tunesien hat sich verändert, die Welt hat sich verändert, warum also sollte sich die Partei nicht ändern?“, fragte Jebali. Bei den Wahlen zur Verfassungsgebenden Versammlung gilt die Partei als großer Favorit. Wirtschaftlich muss das revolutionäre Tunesien derzeit eine Durststrecke überstehen. Als Folge der Ereignisse bleiben die Touristen aus, Hotels und Restaurants melden einen Rückgang der Aktivität um 35 Prozent, das Transportgewerbe um 18 Prozent. In den touristischen Gebieten des Landes wurden mehr als 60 Hotels geschlossen. Ganz anders Marokko. Das Land hat seine bleiernen Jahre schon hinter sich. König Mohammed VI. ließ die Verbrechen der Vergangenheit aufarbeiten, liberalisierte ein wenig die Presse, und vor allem schlug er sich auf die Seite der Frauen: Der jahrelange Kampf und die Mobilisierung der Frauen gipfelte 2004 im reformierten Familienrecht, genannt Mudawana, das die rechtliche Gleichstellung der Frauen in Marokko entschieden vorangetrieben hat. Sie sind es aber jetzt, gemeinsam mit jungen Menschen, die sich mit den Zugeständnissen von König Mohammed VI. nicht mehr zufrieden geben. „Wir demonstrieren, um eine wirkliche Demokratie zu fordern“, sagte Achmed Mediani von der Bewegung des 20. Februar.

Davon sind die Menschen in Libyen noch weit entfernt. In dem Land tobt ein erbitterter Bürgerkrieg, weil Machthaber Gaddafi eher den Märtyrertod sterben möchte als zurückzutreten. Die meisten ausländischen Diplomaten trauen den Rebellen noch nicht zu, die vielen gewaltigen Aufgaben zu bewältigen: den Krieg gegen Gaddafi gewinnen, das Land stabilisieren, die Ölexporte wieder in Gang bringen, die durch die Revolution geweckten Hoffnungen der Libyer befriedigen. Dabei spielt die Zeit gegen sie – mit jedem Tag, an dem es keine klare Entscheidung an der Front gibt, werden die anderen Probleme umso dringlicher: die angemessene Versorgung der Bevölkerung, die Erhaltung der Infrastruktur, der Aufbau einer neuen Verwaltung für dieses seltsame Gebilde, das kein Staat ist und auch keiner sein will.

Direkt vor Europas Haustür, auf der anderen Seite des Mittelmeers, vollzieht sich ein unglaublicher Wandel. Mehrere Wochen bereiste Dietmar Ossenberg fünf Länder -Ägypten, Tunesien, Libyen, Marokko und Katar – um herauszufinden, wie die Aufstände in Nordafrika und Arabien die Länder verändert haben und ob die Hoffnung auf Demokratie noch Bestand hat. (22:15-23:00 • ZDF)

Entweder Broder – Die Deutschland-Safari!
1/5, Von Adolf bis Allah – Journalist Henryk M. Broder und Autor und Politikwissenschaftler Hamed Abdel-Samad machen sich für die fünfteilige Reihe auf eine Autoreise quer durch Deutschland, um die große Integrationsdebatte auf den richtigen Weg zu bringen.

Insgesamt 30.000 km sind Henryk und Hamed quer durch Deutschland gefahren, mit Jesus, Mohammed und Moses im Gepäck und Foxterrier Wilma auf dem Rücksitz. (22:15-22:45 • PHOENIX)

Türkisch für Anfänger
Nachdem Cem seinen Eltern beweisen will, dass er das Zeug zum Rapper hat, flippt Metin aus und trifft eine berufliche Entscheidung für Cem, die ihn nicht glücklich macht. Er soll ein Praktikum bei der Polizei machen.

Aber Metins Kollege Mark und Metins Chefin bringen Cem fast zur Weißglut. Er fühlt sich furchtbar missverstanden und zum ersten Mal wie ein richtiger Ausländer. Lena indes entscheidet sich für ein Praktikum bei der Zeitschrift „InBeTwen“. Und auch Kathi will sich beruflich verändern… (23:20-23:45 • BR)