Anschlag in Afghanistan

Attentat auf Bundeswehr-Konvoi

Bei einem Selbstmordanschlag der Taliban nahe der nordafghanischen Stadt Kunduz sind mindestens zwei Zivilisten getötet und weitere verletzt worden. Offenbar galt der Anschlag dem Kommandeur des deutschen Feldlagers, Oberst Norbert Sabrautzki. Während dieser unverletzt blieb, erlitten zwei deutsche Soldaten Verletzungen.

Oberst Norbert Sabrautzki war nach Angaben der Bundeswehr auf dem Weg zu einer Sicherheitskonferenz in Kunduz, als ein Selbstmordattentäter mit seinem Auto in den Bundeswehr-Konvoi raste und sich in die Luft sprengte. Sabrautzki entging diesem Anschlag nur knapp, der Sonntag gegen neun Uhr in der Nähe des Bundeswehrstützpunkts verübt wurde. Zwei deutsche Soldaten hätten sich laut Bundeswehr-Angaben nach der Tat leicht verwundet im Lazarett gemeldet.

Die Zeitung “Welt” berichtete, der Oberst sei mit seinem Konvoi auf der Straße vom Feldlager zum Amtssitz des Provinzgouverneurs unterwegs gewesen, als der Attentäter sein Auto in das vorletzte Fahrzeug der Bundeswehrkolonne gesteuert habe. Sabrautzki habe nicht in diesen Fahrzeugen gesessen.

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Die Bundeswehr bezeichnet die Vermutung, der Anschlag sei gegen den Kommandanten persönlich gerichtet gewesen, als „spekulativ“. In der Tat sehe man ein Attentat gegen die internationale Schutztruppe Isaf, so ein Sprecher der Truppe.

Auch fast zehn Jahre nach Beginn des „Kriegs gegen den Terror” verüben die radikal-islamischen Taliban nahezu täglich Anschläge in Afghanistan. Erst Ende Mai war der Kommandeur der Bundeswehr in Afghanistan, Generalmajor Markus Kneip bei einem Sprengstoffanschlag auf den Gouverneurssitz im nordafghanischen Talokan verletzt worden. Bei diesem Anschlag wurden zwei Bundeswehrsoldaten getötet. Vergangenen Samstag dann die Nachricht, dass vier bewaffnete Männer eine Polizeiwache in Kabul angegriffen haben und dabei mindestens neun Menschen ums Leben und zahlreiche weitere verletzt wurden. Zu den Taten bekannten sich die Taliban.