TV-Tipps des Tages

28.05.2011 – CIVIS, Integration, Zypern, Türkei, Islam, Bosnien, Style-Islam

Die TV-Tipps des Tages sind: CIVIS Medienpreis 2011; Inseln des Mittelmeeres: Zypern; Der Blogger; Europa, 1.000 Jahre Islam; Russisch, bitte!; Die Ostfront; Metropolis; Cosmo-TV: Integration geht jeden etwas an, ob im Beruf, in der Schule oder unter Nachbarn

Von Samstag, 28.05.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 22.05.2011, 15:10 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

CIVIS Medienpreis 2011
Europäischer Hörfunk- und Fernsehpreis für Integration und kulturelle Vielfalt wird am 26. Mai in einer TV-Gala mit zahlreichen Prominenten aus Medien und Politik im Auswärtigen Amt in Berlin vergeben.

Schirmherren sind Bundespräsident Christian Wulff und der Präsident des Europäischen Parlaments, Jerzy Buzek, die beide am Festakt teilnehmen. Moderiert wird die Preisverleihung von Tom Buhrow.

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CIVIS zeichnet seit über 20 Jahren Programmbeiträge im Radio, Fernsehen und seit vergangenem Jahr im Internet aus, die das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlichster nationaler, ethnischer, religiöser oder kultureller Herkunft fördern. (08:30-09:30 • WDR)

Inseln des Mittelmeeres: Zypern
Dokumentation – „Der Gedanke an die Teilung meiner Heimat hat schon immer meine künstlerische Arbeit beeinflusst“, erklärt Larkos Larkou. Der 35-Jährige ist Musiker und beschäftigt sich mit traditioneller zyprischer Musik.

Nach Öffnung der Demarkationslinie im Jahr 2003 gründete er die gemischt-zyprische Band Kyprogenia. Für den griechischen Zyprer ist die Musik ein Weg, mit der Teilung seiner Heimat umzugehen.

Seit 1974 ist die drittgrößte Insel des Mittelmeeres geteilt: in einen griechischen Süd- und einen türkisch besetzten Nordteil. Die Folgen der Invasion, bei der die türkische Armee mehr als ein Drittel der Insel besetzte, sind immer noch spürbar. Jeder dritte Zyprer wurde damals zum Flüchtling im eigenen Land. Viele hoffen bis heute auf die Rückkehr in ihre alte Heimat. Als Geburtsstätte der Liebesgöttin Aphrodite hielt Zypern Eingang in die großen Mythen der Antike. Südlich der Türkei gelegen, bildet sie seit jeher den Brückenkopf zwischen Orient und Okzident. Daher wurde die Insel über Jahrtausende von Eroberern stark begehrt. Griechen, Römer, Byzantiner, Kreuzfahrer und Osmanen bis zu den Briten – alle haben ihre Spuren hinterlassen.

Eindrückliche Beispiele dafür sind die Ruinenstadt Koúrion, die Selimiye-Moschee in Nikosia – einst eine gotische Kathedrale – oder die Kreuzritterfestung Kantára, die am Eingang der Halbinsel Karpaz auf einem Berggipfel thront. Daneben bietet Zypern auch eine beeindruckende Naturkulisse: Zerklüftete Küstenabschnitte mit grandiosen Klippen, Sandbuchten und malerischen Häfen. Auf den grünen Berghängen des Tróodos wächst seit Jahrtausenden Wein. Er machte Zypern als ersten kommerziellen Weinproduzenten bekannt. Mehr als 300 Sonnentage pro Jahr bieten dafür optimale Bedingungen. Wie aber gestaltet sich der Alltag der Menschen in Nord und Süd? Wie leben die Zyprer ihre Kultur und Tradition, wie gehen sie mit ihrer jahrtausendalten Geschichte um? (11:36-12:20 • MDR Sachsen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen)

Der Blogger
Europa, 1.000 Jahre Islam – Moderation: Anthony Bellanger – Derzeit wird heftig über Integration, Multikulturalismus und Islamismus debattiert. In diesem Zusammenhang greift „Der Blogger“ die Geschichte von Al-Andalus auf, das bis zum 16. Jahrhundert als Zentrum der europäischen Kultur galt.

Ein Besuch in Sarajewo zeigt, dass sich die säkularisierten Bosnier weder von saudischen noch von iranischen Bekehrungsversuchen vereinnahmen lassen.

In Polen erfährt „Der Blogger“ von einer seit 600 Jahren ansässigen kleinen tatarischen Gemeinschaft, die einen sehr privaten Islam lebt. (12:30-13:00 • arte)

Russisch, bitte!
Ein Sprachkurs für Anfänger – Russisch lernen vom Fernsehsessel aus! Anfänger können das kyrillische Alphabet und den Grundwortschatz dieser als schwierig geltenden Sprache erlernen – eine nützliche Einführung beispielsweise für Touristen, die nach Russland reisen wollen.

Zu verwirrend soll es nicht werden. Dafür sorgt u.a. die Russischlehrerin Olga Barbian, die charmant durch die Sendung führt. (13:45-14:15 • BR-alpha)

Die Ostfront
1/3, „Weihnachten sind wir wieder zuhause“ – Vor 70 Jahren: Deutscher Angriff auf die Sowjetunion

Vor 70 Jahren griff Hitler-Deutschland die UDSSR an. Aus diesem Anlass zeigen wir diesen Dreiteiler mit historischem Filmmaterial und Zeitzeugen-Aussagen.

Das „Unternehmen Barbarossa“ brachte als Vernichtungskrieg unsagbares Leid – Bilanz des „Russlandfeldzuges“ allein bis Jahresende 1941: 830.903 Soldaten gefallen, verwundet oder vermisst. Die Folgen 2 und drei strahlt BR-alpha am 5. und 12. Juni jeweils um 19.15 Uhr aus. (19:15-20:00 • BR-alpha)

Metropolis
Moderation: Anja Höfer – Themen: „Style-Islam“ – Islam im Zeichen der Popkultur; Jean-Michel Basquiat auf Reisen – Echte Kunst oder bloß alter Koffer?; Bob Dylan wird 70! Earth Art – Andrew Rogers; Theaterimpuls aus Island: Gisli Örn Gadarsson und Vesturport

„Styleislam“ – Islam im Zeichen der Popkultur
Melih und Yeliz Kesmen nutzen den Islam als Modeinspiration. Mit Slogans wie „I love my Prophet“, „My right, my choice, my life“ gestalten die beiden gläubigen Designer aus Westfalen T-Shirts, Gebetsteppiche, Kopftücher und Schlüsselanhänger im Namen Allahs. Mit ihrem Label „Styleislam“ wollen sie im Geiste der westlichen Jugendkultur für ein besseres Image der Muslime werben. „Islamic Streetwear“ nennt der ehemalige Graffiti Künstler Kesmen seinen Stil. Die Idee findet Abnehmer: weltweit verkauft „Styleislam“ online seine Ware. Der Sitz der Firma ist in der Nähe von Dortmund, in Witten. Im November eröffnete der erste offizielle Styleislam Shop im Herzen des Islam, in Medina, unweit der berühmten Prophetenmoschee . Und auch in Istanbul können Kunden ihre proislamischen Pop-Accessiores seit ein paar Monaten direkt im Laden kaufen.

Wie verträgt sich Popkultur mit der Religion? Wie kann man modern sein und gleichzeitig ein guter Muslim? Führt dieser Weg zum friedlichen Miteinander der Kulturen? „Metropolis“ hat nachgefragt.

Jean-Michel Basquiat auf Reisen – echte Kunst oder bloß alter Koffer?
Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler – Jean-Michel Basquiat, der 1988 verstarb und im vergangenen Jahr 50 Jahre alt geworden wäre. Kleinste Skizzen von ihm erzielen Rekordpreise, und er wird in großen Ausstellungen gefeiert. Jetzt bewegt ein kleiner Koffer, der bisher nicht in diesen Ausstellungen zu sehen war, die Kunstwelt. Er gehört Eva-Maria Gößling, die in den 70er-Jahren zusammen mit Gudrun Gut in der Punk-Band Mania D spielte. Damals wurden Gößling und Basquiat für kurze Zeit ein Paar – und er verewigte sich auf ihrem Koffer mit einem Edding-Stift. Erst kürzlich hat sie den Koffer bei einer Entrümpelung wieder entdeckt. Sensationsfund eines bisher unbekannten Kunstwerks? Oder eine private Reliquie ohne Kunstwert? Der berühmte Fotograf Thomas Ruff hat den Koffer fotografiert und Kuratoren wollen ihn nun gern ausstellen. Sie vermuten, dass die Botschaft, die Basquiat vor mehr als 30 Jahren auf den Koffer kritzelte, tatsächlich ein kunstrelevantes Statement des damals Unbekannten sein könnte: „Samo está en algo“ hat er darauf geschrieben, was wörtlich übersetzt heißt: „Samo ist in irgendetwas“. Kunsthistoriker wissen, „Samo“ ist das Pseudonym, das Basquiat zusammen mit einem Schulfreund benutzte, als sie Ende der 70er-Jahre ihre Botschaften auf Häuserwänden und in Zügen hinterließen und damit die Kunstszene in Downtown erregten. Die Kofferbotschaft ist jedoch an eine ausgewählte Empfängern gerichtet. Das ist Samo privat. Ein Stück Geschichte eines bedeutenden Künstlers.

Bob Dylan wird 70!
Bob Dylan ist der größte lebende Musiker – und ein ewiges Rätsel. Er wurde von seinen Fans abgöttisch verehrt, als Messias verklärt, zum Chefideologen der Protestbewegung erklärt – alles Rollenzuweisungen, gegen die sich der Künstler stets gewehrt hat. Immer wieder haben Kulturwissenschaftler, Musiker, Filmemacher und Journalisten versucht, das Phänomen Bob Dylan zu ergründen. Sie beziehen sich auf den politischen Künstler, den begnadeten Dichter, den Sinnsucher oder das mediale Genie Dylans. In dem „Metropolis“-Beitrag wollen wir der Frage nachgehen, wie stark Bob Dylan die Popgeschichte beeinflusst hat – und was seine Songs einer jüngeren Musikergeneration bedeuten.

Angefragt sind der Kulturwissenschaftler Klaus Theweleit, der Pop-Papst Diedrich Diederichsen und Jochen Distelmeyer, der Sänger der Hamburger Band Blumfeld.

Theweleit hat soeben das Bob-Dylan-Lesebuch „How does it feel“ herausgegeben. (23:25-00:05 • arte)

Cosmo-TV
Integration geht jeden etwas an, ob im Beruf, in der Schule oder unter Nachbarn. Deshalb ist Cosmo TV ein Magazin für alle, Zugewanderte und Deutsche. Die Integration ist ein Jahrhundertthema. Sie ist in die Mitte der Gesellschaft gerückt und in den Fokus der Innen- und Gesellschaftspolitik in Deutschland. Integration geht jeden etwas an, ob im Beruf, in der Schule oder unter Nachbarn. Deshalb ist „Cosmo TV“ ein Magazin für alle, Zugewanderte und Deutsche. Jede Woche nimmt das Magazin dieses Zusammenleben unter die Lupe – im Guten und im Schlechten, ohne politisch korrekten Zuckerguss, kritisch und aktuell. „Cosmo TV“ ist nah dran am Leben und Lebensgefühl. Natürlich macht die Sendung auch keinen Bogen um Streitthemen wie „Rütli-Schule“, „Mohammed-Karikaturen“ oder „Ehrenmorde“. Das Besondere an „Cosmo TV“: Hier gibt es keine fertigen Meinungen, alle Seiten kommen zu Wort. „Cosmo TV“ ist vor allen Dingen neugierig und geht den Dingen auf den Grund. In der Moderation der Sendung wechseln sich die Journalisten Pinar Atalay – türkischer Herkunft – und Till Nassif – mit syrischen Wurzeln – im wöchentlichen Rhythmus ab. (06:45-07:15 • HR) TV-Tipps

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