Einbürgerungen in Bayern 2010

Mehr als jeder Zweite mit Doppelpass

Die Zahl der Einbürgerungen sind im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen; 54 Prozent der Einbürgerungen erfolgten unter Hinnahme der Mehrstaatigkeit. Das teilt das Bayerische Landesamt für Statistik mit.

Die Einbürgerung wird von Unionspolitikern gerne als die Vollendung einer erfolgreichen Integration bezeichnet. Daran gemessen hat Bayern es nicht geschafft, die Vollendung der Integration zu steigern. Wenn auch minimal, ging die Zahl der Einbürgerungen im Jahr 2010 von 12 053 auf 12 021 zurück und hinkt damit dem Hoch aus dem Jahr 1995 mit über 40 000 Einbürgerungen weiter hinterher. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten statistischen Bericht „Einbürgerungen in Bayern 2010“ hervor.

54 Prozent mit Doppelpass
Das Bayerische Landesamt für Statistik teilt mit, dass knapp 54 Prozent (6 482 Personen) der Eingebürgerten unter Hinnahme der Mehrstaatigkeit eingebürgert wurden. Dabei wird unter Berufung auf vermeintliche Loyalitätskonflikte u.a. Türken – mit 2 131 Einbürgerungen auch im Jahr 2010 die größte Einbürgerungsgruppe – die doppelte Staatsbürgerschaft verweigert. Die zweitgrößte Einbürgerungsgruppe bilden Iraker (930) gefolgt von Rumänen mit 862 Einbürgerungen.

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Gegliedert nach Kontinenten ist Europa Spitzenreiter: Zum Zeitpunkt der Einbürgerung hatten rund 61 Prozent (7 358 Personen) eine europäische Staatsangehörigkeit. Über 25 Prozent (3 055 Personen) hatten eine asiatische, etwas unter 8 Prozent (925 Personen) eine afrikanische und knapp 5 Prozent (545 Personen) eine amerikanische Staatsangehörigkeit. Rund 1 Prozent (133 Personen) waren staatenlos oder hatten eine ungeklärte Staatsangehörigkeit.

Jüngere lassen sich eher Einbürgern
Einbürgerungen werden weiterhin vor allem von jüngeren Ausländern wahrgenommen. Von den 2010 eingebürgerten Personen waren 14,6 Prozent (1 760 Personen) jünger als 18 Jahre, 71,3 Prozent der Eingebürgerten (8 565 Personen) waren 18 bis unter 45 Jahre, 12,0 Prozent (1 440 Personen) 45 bis unter 60 Jahre und 2,1 Prozent (256 Personen) hatten ein Alter von 60 Jahren oder mehr erreicht. (etb)