TV-Tipps des Tages

04.05.2011 – China, Türkei Urfa, Ausländer, Ausbildung, Islam

Die TV-Tipps des Tages sind: Chinas Grenzen; Der Basar von Urfa; Arrangiertes Glück; 37 Grad: Fremd im eigenen Viertel

Chinas Grenzen
1/2: Tiger, Schmuggler, Festungsinsel – Unterwegs in Chinas Grenzprovinzen.

Sechs Monate lang ist Korrespondent Johannes Hano durch Chinas entlegenste Grenzprovinzen gereist. 20.000 Kilometer hat er mit seinem Team dabei zurückgelegt.

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Auf Landstraßen, Feldwegen, Sand- und Geröllpisten – und war an Orten, die noch nie ein Ausländer gesehen hat. Für die zweiteilige Reportage reiste das Team an den Außengrenzen des riesigen Reiches entlang und zeigt ein China, das selbst vielen Chinesen noch völlig unbekannt ist. (07:30-08:15 • PHOENIX)

Der Basar von Urfa
Dokumentation (Gesellschaft – Alltagskultur) – Film von Hans Andreas Guttner und Werner Petermann.

Urfa im Südosten der Türkei, nahe der syrischen Grenze, ist eine Stadt, in der die Widersprüche zwischen der Modernisierung samt ihren negativen Begleiterscheinungen und dem Festhalten an traditionellen Werten wie unter einem Vergrößerungsglas sichtbar werden. Nirgendwo sonst lässt sich islamische Alltagswelt noch so intensiv und authentisch beobachten wie im Basar von Urfa, von dem es heißt, er sei „der schönste aller Basare“. Unmittelbar an den Basar schließt sich Dergah an, ein städtisches Refugium, das der Entspannung dient und mit seinen islamischen Heiligtümern ein viel besuchtes Ziel von Pilgern aus dem gesamten Orient ist. Urfa gilt mit diesen heiligen Stätten als fünftgrößtes Heiligtum der islamischen Welt. Der Film „Der Basar von Urfa“ beschreibt einen Tag im Basar, begleitet von den Gebetsrufen des Muezzins. Im Zentrum steht der berühmte Teegarten im Gümrük Hani, einer historischen Karawanserei. In farbigen Bildern stellt der Film auch die Protagonisten des Basars vor. (14:45-15:30 • 3sat)

Arrangiertes Glück
Fernsehpremiere zum DOK.fest München – Waheeda ist ein 27-jähriges muslimisches Mädchen, das im Konfliktherd Kashmir lebt und nun nach einem geeigneten Ehemann sucht. Nach alter Tradition wird die Hochzeit von ihrer Familie arrangiert. Eine Geschichte vor dem Hintergrund des Konflikts zwischen Pakistan und Indien, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Waheedas Familie prägt. Eine persönliche Erzählung der Regisseurin Daniela Creutz, deren Schicksal mit dem Waheedas eng verwoben ist.

Die 27-jährige Muslimin Waheeda Dar lebt in Shrinagar in Kashmir. Die Sängerin und Schauspielerin soll als die drittgeborene Tochter einer Teppichknüpfer-Familie endlich verheiratet werden – selbstverständlich in der Tradition des Landes und mit ihrem ausdrücklichen Einverständnis. Die Suche nach einem Gatten ist Aufgabe von Waheedas Bruder Ashiq. Der spart seit zwei Jahren, um seiner Schwester eine Hochzeit zu ermöglichen. Denn Waheedas Familie hat bei den nun schon 60 Jahren dauernden Kämpfen um Kashmir die Mutter verloren. Der Vater hat nie mehr geheiratet und versorgt seitdem seine fünfköpfige Familie allein. Mit vier Töchtern, die alle eine Mitgift brauchen, um eine gute Partie zu bekommen, ist die Familie am Rande ihrer finanziellen Möglichkeiten. Waheeda hat die Freiheit zu wählen – aber erst nachdem die Familienältesten mithilfe eines Agenten oder einer der zahllosen Heiratsportale im Internet den potenziellen Zukünftigen gefunden und sich seines untadeligen Lebenswandels versichert haben. Es folgt ein Besuch beim Priester. Erst wenn auch der seinen Segen gibt, darf Waheeda den Mann kennenlernen. Sagt sie ’nein‘, beginnt der ganze Prozess wieder von vorn.

Gezeigt wird auch ein anderes – heimliches – Liebespaar, das während der jahrelangen Filmarbeiten zueinander findet, seine Liebe aber nicht offen zeigen darf: Waheedas Bruder Ashiq und die junge Filmemacherin, die mehr und mehr Teil der Familie wird. (23:40-01:10 • BR)

37 Grad: Fremd im eigenen Viertel
Dokumentation (Alltag und Lebensbewältigung – Schule, Erziehung, Ausbildung) – Deutsche Schüler in der Minderheit – Film von Peter Schmidt.

Patrizia möchte Tierpflegerin werden, vielleicht Tierärztin, aber das wagt sie kaum zu hoffen. Sie geht in die 8. Klasse der Komenius Schule in Duisburg – Hamborn, eine Brennpunktschule mit einem Ausländeranteil von fast 80 Prozent. Auch Meryem, die wegen ihres ungewöhnlichen Namens oft für eine Ausländerin gehalten wird, geht in die Komenius Schule, in die 9. Klasse. Die Deutschen an der Schule geraten oft ins Hintertreffen. Das sagt auch Meryems Mutter, die mit Sorge auf die Zukunft ihrer Tochter sieht. Nathan hatte Glück, er macht jetzt in Hamburg-Jenfeld an der Otto-Hahn Schule das Abitur. „Klar, das Level ist hier nicht so wie in Blankenese, das kriegen wir nicht hin,“ sagt eine Integrationshelferin an der Schule, „aber bei fast 50 Nationen und knapp 80 Prozent Migrationsschülern geht das auch gar nicht.“ Patrizia, Meryem, Nathan und andere Kinder erlauben uns einen Blick in die Realität deutscher Schulen und in ihre Elternhäuser. Der Film aus der Reihe „37 Grad“ betrachtet Integration einmal anders, aus dem Blickwinkel der Deutschen. (00:15-00:45 • 3sat)