Türkische Presse Türkei

08.03.2011 – Weltfrauentag, EU-Beitritt Türkei, Nordzypern, Globescan

Die Themen des Tages sind: Gewalt gegen Frauen ist eine Schandtat; Davutoğlu: „Europa muss Selbstkritik üben“; Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Japan; Trinkwassers für Nordzypern wird aus der Türkei kommen; Türkei sieht die USA und EU positiver als im Vorjahr; Kemal Koyuncu gewinnt Silbermedaille

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gewalt gegen Frauen ist eine Schandtat
Anlässlich des internationalen Weltfrauentages forderte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, dass die Gewalt, Ausbeutung und der Druck auf die Frauen ein Ende nimmt. Außerdem sagte Erdoğan, dass der Gewalt gegen Frauen eine Schandtat sei. Ministerpräsident Erdoğan und seine Partei arbeiten daran mehr Frauen in der Politik zu bringen. (Türkiye-Akşam)

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Davutoğlu: „Europa muss Selbstkritik üben“
Im Rahmen seiner jüngsten Erklärungen gegenüber der „Welt am Sonntag“ wies Außenminister Ahmet Davutoğlu darauf hin, dass die Türkei die doppelten Standards der EU nicht verstehe. Davutoğlu sagte zum Thema: „Beispielsweise, wenn ‚Pacta sunt servanda‘ ein europäisches Prinzip ist, dann kann niemand in Zweifel ziehen, dass unsere Beitrittskandidatur die volle Mitgliedschaft betrifft. Das wurde 2004 entschieden. Wer das bezweifelt, der bezweifelt nicht unseren Beitrittsprozess, sondern europäische Grundwerte und Praxis. Wenn die Europäer in ihren Akten nachsehen, dann werden sie da sehen, dass wir akzeptiert hatten, ein Rückführungsabkommen zu unterzeichnen, gekoppelt an die Erwartung, dass danach ein Dialog über Visumsbefreiung beginnen würde, so wie es die EU mit Balkanländern wie Bosnien oder Serbien gemacht hat. Und wir sind ein Beitrittsland.“

Unterdessen betonte Außenminister Davutoğlu, dass Europa auch Selbstkritik nötig habe. „Selbstkritik ist das Rückgrat der europäischen Kultur und Philosophie. Europas Kultur und Philosophie haben einen Unterschied gemacht, durch diese Fähigkeit zur Selbstkritik. Jetzt ist es an der Zeit für Europa, Selbstkritik zu üben.“, so Davutoğlu. (Cumhuriyet)

Zusammenarbeit zwischen der Türkei und Japan
Die Türkei und Japan haben sich dafür geeinigt im Bereich Weltraumforschung und Satellitentechnologie zusammenzuarbeiten. Das Zusammenarbeitsprotokoll zwischen den beiden Ländern wurde seitens Türkei vom Verkehrsminister Binali Yıldırım unterzeichnet. Weil die ersten türkischen Satelliten Türksat 1B und 1 C ausgedient haben, werden zusammen mit den technologischen Fortschritten zwei neue Satelliten eingesetzt. Die Türksat Satelliten 4 A und 4 B werden im Jahre 2012 ins Weltall geschickt. In Zukunft will die Türkei auch ihre eigenen Satelliten herstellen. Mit der Inbetriebnahme des Satelliten Türksat 4 A wird der ganze afrikanische Kontinent erreichbar sein und der Satellit 4B wird schnelle und günstige Internetverbindungen ermöglichen. (Sabah-Zaman)

Trinkwassers für Nordzypern wird aus der Türkei kommen
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan legte den ersten Spatenstich für den Alaköprü-Staudamm. Ihr Durchmesser wird 1.600 mm betragen. 75 Mio. Kubikmeter Süßwasser aus dem Alaköprü-Reservoir nahe Anamur sollen jährlich in den noch umzubauenden nordzyprischen Stausee bei Gecitköy geleitet werden. Eine nahe Lefkosa geplante Anlage dient der Aufbereitung des Trinkwassers, während der Rest für die Bewässerung von Ackerland in der Mesarya-Ebene benötigt wird. Spätestens 2013, werde das erste Wasser aus dem Taurus-Gebirge durch die Pipeline nach Nordzypern fließen. (Sabah-Star)

Türkei sieht die USA und EU positiver als im Vorjahr
Von den Meinungsforschungsinstituts „Globescan“ durchgeführten und heute veröffentlichten Umfrage ging hervor, dass die Länder wie Vereinigten Staaten, Frankreich, England und außerdem die Europäische Union in diesem Jahr für die türkische Bevölkerung positiver als im Vorjahr Erschienen. (Sabah)

Kemal Koyuncu gewinnt Silbermedaille
Kemal Koyuncu gewann bei der Hallen-Leichtathletik–EM in Paris über 1.500 Meter die Silbermedaille. Bei der 31. Leichtathletik-Hallen-EM in der französischen Hauptstadt Paris, kam am letzten Wettkampfstag die Medaille. Kemal Koyuncu wurde im 1.500-Meter-Finale der Herren mit 3:41,18 Minuten zweiter. Koyuncu führte lange Zeit das Rennen vorne weg und wurde erst auf den letzten 20 Metern vom Spanier, Manuel Olmedo, der sich die Goldmedaille sicherte, eingeholt. Koyuncu, der gestern zurück in die Türkei kehrte brach mit seiner Zeit zugleich den türkischen Rekord von Halil Akkaş. Die Türkei schloss die Leichtathletik–EM mit eine Silber-und Bronzemedaille ab. (Sabah-Hürriyet)

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Weltfrauentag
Sabah berichtet auf der Titelseite über die Rede von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, anlässlich des Weltfrauentags. Erdogan habe in seiner Rede folgendes gesagt, „Ich wünsche mir vom ganzen Herzen, dass der Weltfrauentag einen Anlass für die Beendigung der Misshandlung von Frauen sowohl in der Türkei als auch in der ganzen Welt bildet. Darüber hinaus hoffe ich, dass der Druck, die Morde und Vergewaltigungen beendet werden und dem Frieden, der Freundschaft und Solidarität beigetragen wird. Ausnutzung ist erbärmlich, aber die Ausnutzung der Arbeit von Frauen ist noch erbärmlicher. Diskriminierung ist niederträchtig, aber Diskriminierung von Frauen ist mehr als niederträchtig, gar unmenschlich. Die Gewalt ist auf der ganzen Welt, gegen wen auch immer es ist, erbärmlich. Jedoch Gewalt gegenüber Frauen ist skrupellos, unbarmherzig, ich sage es ohne zu zögern, es ist eine Schande“, habe Erdogan unterstrichen.

Gaddafi-Söldnern stoppen Aufstände
eni Şafak schreibt, dass die Söldner von Muammer Gaddafi, die Städte in der Obrigkeit der Aufständischen aus der Luft bombardieren und voranschreiten würden. Im Detail meldet das Blatt, der Marsch der Aufständischen in Libyen sei von Gaddafi-Söldnern gestoppt worden. Die heftigen Auseinandersetzungen in den Städten Ras Lanuf und Bin Cevad hätten mehrere Todesopfer gefordert.

Oppositionellen Bewegungen im Nahen Osten
In Zaman lesen wir über den Flächenbrand in der arabischen Welt. Laut Zeitungsmeldung hätten die oppositionellen Bewegungen im Nahen Osten, inspiriert durch die Aufstände in Tunesien und in Ägypten, in den jeweiligen Ländern Proteste gegen die Regierungen veranstaltet. Im Detail berichtet das Blatt, die am Wochenende in der algerischen Hauptstadt versammelten Oppositionellen, die nach mehr Demokratie fordern, seien von den Sicherheitskräften gestoppt worden.

In Bahrain hingegen habe vor dem Dialogprozess zwischen den Oppositionellen und der Regierung, der Kronprinz an die Regierungsgegner appelliert, die Lage nicht zuzuspitzen.

Laut Zeitungsbericht werden in Kuwait die oppositionellen Jugendorganisationen mit Demonstrationen den Rücktritt des Ministerpräsidenten fordern.

Staatschefs kommen nach Istanbul
Yeni Şafak schreibt unter der Schlagzeile, „Staatschefs kommen nach Istanbul“ dass der Countdown für das Gipfeltreffen, das von der Stiftung für Zukunftsforschung und der Istanbul Universität unter dem Motto „Staatschefs des Wandels“ gemeinsam organisiert wird, läuft. Der Gipfel ziele darauf ab, Istanbul zum neuen Politikzentrum hochzuarbeiten. Das Gipfeltreffen werde laut Zeitungsmeldung zwischen dem 14. und 15. März 2011 im Istanbuler Kongresszentrum stattfinden. Mit vielen Podiumsdiskussionen und Aktivitäten sollen auf dem Gipfeltreffen die Spitzenpersönlichkeiten der Politik empfangen werden. Unter diesen Persönlichkeiten werden auch die Nobelpreisträger Kofi Annan und Al Gore sein. Das Blatt erinnert daran, dass der Umweltschützer Al Gore, der bei den US-Präsidentschaftswahlen im Jahre 2000 kandidiert hatte, den Nobelpreis für seine Dienste um die Weltöffentlichkeit über den Klimawandel aufmerksam zu machen, erhielt.

Lewis: „Türkei erholt sich von der Krise sehr schnell“
Aus einer Meldung von Hürriyet erfahren wir die Worte des Türkei-Direktors des internationalen Währungsfonds (IWF) Mark Lewis, wonach er gesagt habe, dass die Türkei sich von der Krise sehr schnell erholt habe. Laut Zeitungsbericht erwarte Lewis eine Erhöhung der Kreditwürdigkeitsnote der Türkei.