Wochenrückblick

KW 47/10 – Schweizer Volksabstimmung, „muslimische“ Jugendkriminalität, Hartz-IV-Ausländer, Terrorangst-Analysen

Die Themen der 47. Kalenderwoche: Die Schweiz schafft aus; Zur Kriminalität muslimischer Jugendlicher: Ministerin Schröder und ihr Experte sind sich nicht ganz einig; Ausländische Hartz-IV-Empfänger; Terrorangst – Analysen

Von Montag, 29.11.2010, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 05.12.2010, 20:14 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

Die Schweiz schafft aus
Die Volksabstimmung am 28. November richtet einige Aufmerksamkeit erneut auf die Schweiz. Ungeachtet der Aufenthaltsdauer und der sonstigen Lebensumstände und der Strafhöhe – wer als Ausländer straffällig wird, soll ausgewiesen und mit einem Rückkehrverbot belegt werden.

Die „Schweiz vergrault Investoren“ titelt die Financial Times Germany und bewertet das Vorhaben der Schweizer Ausschaffungsinitiative als Rufschädigung.

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Die Wirtschaft ist besorgt. In einer Studie der Berater Booz & Company über den Industriestandort Schweiz wurde deutlich, dass für die Firmenverantwortlichen die Personenfreizügigkeit und die Offenheit der Volkswirtschaft entscheidende Standortfaktoren sind. „Die Schweiz bietet mit ihrer Offenheit gegenüber dem Ausland und dem Pool an talentierten Mitarbeitern gute Rahmenbedingungen für die Industrie“, sagte Yves Serra, Präsident der Konzernleitung des Schaffhauser Maschinenbauers Georg Fischer, diese Woche auf einer Veranstaltung in Zürich. „Die Ausschaffungsinitiative ist da nicht gerade förderlich für das Ansehen des Landes.“

Der Standard (Österreich) fasst zusammen, was die Gegner der Ausschaffungsinitiative vorzubringen haben:

Die Gegner des Begehrens sprechen von Willkür: Einerseits sei dieser Deliktkatalog willkürlich, beispielsweise fielen schwere Fälle von Steuerbetrug oder Wirtschaftskriminalität nicht darunter; hingegen drohten einem Einbrecher, der eine Stange Zigaretten klaue, oder einer Putzfrau, die schwarz arbeite, die Abschiebung. „Ein so großes Ungleichgewicht kann in einem Rechtssystem nicht sein“, sagte Justizministerin Eveline Widmer-Schlumpf in einem Interview in der Neuen Zürcher Zeitung.

Die Regierung stellt deshalb einen Gegenvorschlag zur Abstimmung, der etwas weniger willkürlich ausgestaltet wäre und der ihrer Ansicht nach völkerrechtskonform umgesetzt werden könnte. Doch auch dieser Gegenvorschlag ist umstritten: Sozialdemokraten und Grüne lehnen beide Vorschläge ab, da sie darin eine grundsätzliche Diskriminierung sehen. Denn während ein Schweizer Delinquent nach verbüßter Strafe im Lande bleiben kann, wird ein Ausländer mit der Ausschaffung noch zusätzlich bestraft.

Zur Kriminalität muslimischer Jugendlicher: Ministerin Schröder und ihr Experte sind sich nicht ganz einig

Dem Wiesbadener Kurier gab Kristina Schröder, Familienministerin, ein Interview.

„Die Gewaltbereitschaft unter jungen, männlichen Muslimen ist deutlich höher als bei nichtmuslimischen einheimischen Jugendlichen“, so die CDU-Politikerin … Es gehe darum, sich bei vermeintlichen Kränkungen der eigenen Ehre auch mit Gewalt zu verteidigen. „Soziale Benachteiligung und Diskriminierung sind wichtige Faktoren, reichen aber nicht als Erklärung“, sagte Schröder. „Es gibt einen Zusammenhang zwischen Religiosität, Machonormen und Gewaltgeneigtheit.“

Die Ministerin beauftragte Experten, den Beleg für diese Behauptungen zu liefern und lud sie zur Pressekonferenz ein. Das Resultat dürfte sie nicht ganz befriedigen. Der Dortmunder Erziehungswissenschaftler Ahmet Toprak zum Beispiel erwies sich als skeptisch (nachzulesen auf spiegel online):

Schröders Auffassung zum Zusammenhang zwischen Religiosität und Gewalttätigkeit teilte Toprak nur „bedingt“. „Religion und Männlichkeit werden dann interessant, wenn die soziale Lage prekär ist“, sagte er. Männlichkeitskonzepte oder Religion dienten als Identifikationsanker und könnten auch zur Gewalt führen – „aber nicht zwangsläufig“.

Wird sich die Ministerin über dieses Thema künftig ebenso differenziert äußern?

Ausländische Hartz-IV-Empfänger
Einen Blick wert ist der Bericht der BILD-Zeitung über die Anteile verschiedener Nationalitäten an den Hartz-IV-Empfängern. Die Verteilung ist an sich hochinteressant und würde eine differenzierte Beurteilung erleichtern, wenn BILD nicht etwas Wesentliches unterschlagen hätte … Doch zunächst einmal gibt es einige sachlich gute und faire Erläuterungen.

An der Spitze stehen die Libanesen mit 90%. Von den knapp 40 000 Libanesen in Deutschland leben über 33 000 vom Sozialtransfer. BILD selbst erlaubt es einem Soziologen, das zu erklären:

Soziologe Prof. Christian Pfeiffer: „Viele Libanesen etwa waren zu Beginn Asylbewerber und durften nicht arbeiten. Dieser Lebensstil hat sich von Generation zu Generation durchgesetzt. Das Bildungsniveau ist extrem niedrig, Kinder gelten als Einkommensquelle, gearbeitet wird höchstens schwarz. Gerade die Libanesen haben sich oft in dieser Armutslage eingerichtet.“

Auch dass Sozialtransfer nicht unbedingt bedeutet, die Personen würden nicht arbeiten, wird gesagt:

Viele arbeiten in Branchen mit niedrigem Lohnniveau (z. B. Gastgewerbe, Reinigungsdienste, Altenpflege). Oft reicht das Einkommen nicht aus, um die Familie zu ernähren, sie müssen ihren Lohn mit Hartz IV aufstocken.

Bemerkenswert ist dieses Zugeständnis:

Herbert Brücker, Institut IAB: „Es gibt Diskriminierung am Arbeitsmarkt. Ausländer werden oft gar nicht erst eingestellt oder werden bei Krisen zuerst entlassen.“

Es bleibt zu hoffen, dass die Leser nicht nur die Statistik angeschaut, sondern auch die erhellenden Erläuterungen dazu gelesen – und verdaut haben.

Was aber irreführend an den BILD-Zahlen ist, kann man im BILDblog nachlesen:

Das hätte „Bild“ auch wissen müssen: Die Bundesagentur für Arbeit hatte für das Blatt eigens eine Sonderauswertung gemacht, in der die Gesamtzahl der Ausländer noch nach Erwerbsfähigen und nicht Erwerbsfähigen aufgeschlüsselt war — doch die Zeitung rechnete einfach mit der (natürlich höheren) Gesamtzahl weiter und liefert so eine sehr einseitige Statistik. An wirklichen Erklärungen scheint die Redaktion jedenfalls bedeutend weniger Interesse als an der riesigen Schlagzeile gehabt zu haben.

Von den knapp 40 000 Libanesen sind zum Beispiel ca. 6 500 Kinder … 9 200 Libanesen sind als nicht erwerbsfähig ausgewiesen; zu jung, zu krank, zu alt. BILD rechnet sie einfach ein.

Terrorangst – Analysen
Zu den Terrorwarnungen und der Angstmache in einigen Medien melden sich Michel Friedmann und Heribert Prantl zu Wort.

Michel Friedmann fragt in der Welt, ob man nicht eher Angst vor der Angstmacherei haben müsse.

Angst ist immer irrational hat schon Sigmund Freud festgestellt. Aber auch traumatisch. Sie zu überwinden, ist anstrengend. Setzt denken und argumentieren voraus. Wissen und Einordnung dieses Wissens. Je diffuser die Sachverhalte, desto verlorener bleibt der Ängstliche zurück und alleine. Die Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus, die immer nur durch vernebelte oder allgemeine Warnungen formuliert wird, lässt den Bürger hilflos zurück. Ihm wird gesagt, Konkretes könne oder wolle man ihm nicht sagen. Genau damit wird aber Angst erneut gesteigert. Dies ist gefährlich und kontraproduktiv. Der Teufelskreis zwischen Aufklärung und Geheimhaltung führt also zu einem irrationalen Umgang mit dem Gefühl der Angst. Das wiederum macht mir furchtbar Angst.

Heribert Prantl stellt in der Süddeutschen fest, dass es nicht die Aufgabe der Journalisten sei, mitzuteilen, was mitzuteilen ist – aber auch auf die Möglichkeit hinzuweisen, dass Windmacher hinter den Informationen stehen. Insgesamt kommt er zu einer recht optimistischen Einschätzung:

Die Bevölkerung reagiert erstaunlich gelassen. Sie reagiert mit Sorge, aber nicht mit Panik auf die Terrorwarnung des Bundesinnenministers und auf deren mediale Aufbereitung; es ist dies eine ähnlich verhaltene Reaktion, wie man sie schon bei der Finanzkrise hatte beobachten können. Die Deutschen beginnen, das Vorurteil zu widerlegen, dass sie mit Krisen nicht umgehen können. Und die Politik beginnt, eine Grundthese der Kommunikationswissenschaft zu widerlegen, welche lautet: „Die Medien haben der Politik ihre Regeln aufgezwungen.“ Bundesinnenminister Thomas de Maizière jedenfalls hat sich bisher den Versuchungen entzogen, denen seine Vorgänger erlagen: Er hat seine Terrorwarnung nicht mit der Ankündigung von Gesetzespaketen verbunden; er hat den medialen Verstärkerkreislauf kaum bedient.

In der Wochenend-Beilage der Süddeutschen (nicht online!) zeigt Heribert Prantl, was zu tun ist:

„Das Einzige, wovor wir Angst haben müssen, ist die Angst selbst, weil sie sämtliche Anstrengungen lähmt, die nötig wären, den Rückschritt in Fortschritt zu verwandeln.“ Der Ratschlag stammt vom früheren US-Präsidenten Franklin Roosevelt. Und welche Anstrengungen wären nötig? … Es wäre nötig, den Islam und die Muslime als Bündnisgenossen gegen den gewalttätigen islamistischen Fundamentalismus zu gewinnen, um dann dem Terror gemeinsam entgegenzutreten.

Es gebe gefährliche und ungefährliche Methoden, mit Ängsten fertig zu werden. Die einen bemühen „machiavellistisch“ den Teufel und den Todfeind, um die Angst nach außen abzulenken. Aber es gebe klügere Methoden:

Miteinander reden über die Riten und Zeremonien, die uns wichtig sind. Miteinander reden aber auch über die existenziellen und alltäglichen Ängste und Sorgen, die uns bewegen … Und das beste Mittel gegen Fanatismus ist der Dialog der Menschen, die in verschiedenen Kulturen und Religionen zu Hause sind. … Miteinander suchen, Gemeinsamkeiten finden: Das ist ein bisher gescheitertes Projekt … Ein gemeinsamer Aufstand der Religionen gegen einen anmaßenden Terrorismus, der im Namen Gottes auftritt – es wäre ein Megaprojekt zur Befreiung von Angst. Wochenschau

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  1. meergans sagt:

    Zu den Anmerkungen Prantl ist zu sagen: Wenn er glaubt, Islam und Muslime wären als Bundesgenossen gegen “ den Terrorismus “ zu gwinnen, dann ignoriert er die Bedeutung des heiligen Begriffes Jihad. Es gibt nur Einen Jihad und dessen Bandbreite geht von der Bekämpfung der inneren Glaubenszweifel eben bis zur Bekämpfung der Ungläubigen, je nach Bedarf. Das ist ein Hauptteil islamischer Theologie wie auch islam. Volksglaubens. Dieses inhärente Agressionspotential steht der westl.Religionsauffassung krass gegenüber und diese Religionsauffassung wird durch das Grundgesetz nicht gedeckt. Schreibt meergans Kara Mustapha Erdogan, samt Gefolge, ins Stammbuch.

  2. bogo70 sagt:

    @Patriot,
    Sozialdarwinismus in augeprägter Form, ist ihnen dann vorzuwerfen. Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten, dass festzustellen, wäre nicht so schwer gewesen. Jedenfalls besser als so zu tun, dass es uns egal sein kann was mit dem Rest der Welt passiert, hauptsache uns geht es gut. Wenn jeder so denken würde wie Sie oder wie ein Sarrazin, die Geldbörse und das Herz verschließen, damit „die Trottel“ in und aus der dritten Welt es selbst schaffen, na dann gute Nacht Menschlichkeit. Keiner behauptet das humanitäre Hilfe die Lösung unserer Probleme ist, doch solange es keine globalen Ansätze zu anderen Regierungsformen gibt die stark genug sind uns zum Teilen zu bewegen und sich stattdessen alle nur an den Ärmsten berreichern, geht es halt nur über humanitäre Hilfe. Die Erde gehört nicht nur den Starken, wir sind keine Tiere die schwächere aussortieren müssen, wir sind Menschen und mit Hirn ausgestattet, was uns befähigen sollte alle mitzunehmen oder zumindest dafür zu sorgen, dass Völker die nicht mitwollen auch nicht gezwungen werden es genauso zu halten wie wir.

    @Pragmatikerin,
    Dann sollten sie das zum besseren Verständnis für die anderen Nutzer unter jedem ihrer Posts betonen, damit ihnen keiner Feigheit vorwerfen kann. Denn ich werde es mir nicht nehmen lassen ihre Kommentare weiterhin zu kommentieren, wenn es mir ein Bedürfnis ist. Ob sie antworten oder nicht spielt dabei keine Rolle.

    @meergans,
    Haben sie einen Link zu ihren Ausführungen oder können sie mir erklären, wie die Türkei den Anwerbestop umgehen konnte?

    Stammbucheintragungen für jeden einzelnen Moslem vorzunehmen ohne nachgefragt zu haben, finde ich dann doch etwas gewagt, finden sie nicht das jeder für sich entscheiden kann was in seinem Stammbuch steht und es dem entsprechend lebt? Vor allem gebe ich das zu bedenken, weil das eigene Stammbuch ja auch nicht grade von Gutherzigkeit und Heldentum ohne Blutvergießen strotzt.

  3. Pragmatikerin sagt:

    @Bogo 70

    Ich kann das Wort „Feigling“ sehr gut vertragen, vor allem wenn ich erkennen kann, „woher der Wind weht“

    Pragmatikerin

  4. Ghostrider sagt:

    @Patriot

    Nein, es sind ein paar Zimmer mehr, auf zwei Stockwerke verteilt in einem Luftkurort 523 Meter über NN, umgeben von wunderschönen Landschaften. Zähle ich noch unser Hund und unsere 4 Katzen, so hausen 7 Bewohner in diesem Haus:-))

    Dieses Helfersyndrom an mir entdeckte ich 1969. Zusammen mit einer Jugendgruppe haben wir im Bürgerhaus eine Jugenddisco veranstaltet. Der Erlös war für einen guten Zweck. Die Regionalpresse berichtete damals über unser Vorhaben. Durch den Erfolg dieser Veranstaltung ermutigt, haben wir diese Disco noch zwei weitere Male inszeniert. Mit dem Erlös haben wir eine Weihnachtsfeier für 20 Kinder aus einem Mainzer Kinderheim organisiert. 20 Kinder, gleich 20 traurige Schicksale. Es waren mißbrauchte und mißhandelte Kinder, sowie ein kleiner Junge, unheilbar krank, der seine Eltern bei einem schweren Verkehrsunfall verloren hatte. Die Geschenke hatten wir dem Alter und Geschlecht entsprechend ausgesucht. Die Weihnachtsfeier, ein voller Erfolg. Aber die strahlenden Augen voller Freude des kleinen Jungen, der ein paar Wochen später an den Folgen seiner Krankheit verstarb, hatte Spuren auf meine Seele hinterlassen. Solche Momente lösen ein Gefühl, dass man nicht beschreiben kann. Ich wollte noch viele dieser Momente erleben und ich habe sie erlebt.

    Da ich meine Brötchen in Luxemburg verdient habe und ich auch zugeben muß, dass die Gehälter etwas üppiger ausfallen, als in Deutschland und man dort im Schnitt 10 Jahre früher in den Ruhestand geht, habe ich wann immer ich es auch finanziell konnte, Lebensmittel eingekauft und sie mit meinem kleinen Kastenwagen zur Tafel gefahren.

    Dabei habe ich so manche bedürftige Menschen kennengelernt, die unverschuldet in die Armut abgerutscht sind. Viele traurige Einzelschicksale. Auch Mittelständler, die alles verloren haben.

    Ob Deutsche, Muslemen oder Juden. Für mich zählen die inneren Werte eines Menschen, nicht die Abstammung oder die Hautfarbe.

    Man kann sich auch nicht finanziell übernehmen, da haben Sie vollkommen Recht. Reiche Industrieländer hätten da ganz andere Möglichkeiten beispielsweise in den Ländern der 3. Welt vernünftige Infrastrukturen aufzubauen. Moderne Bewässerungssysteme, Landwirtschaft ect. Auch gibt es in Afrika z.B. Kupfer, Steinkohle und andere wichtige Rohstoffe, die man abbauen könnte.
    Es gibt diesbezüglich einige Seiten im Internet von Wissenschaftlern und vom freien Journalismus, die über dieses Thema berichten.

    Ghostrider

  5. Ghostrider sagt:

    @Pragmatikerin

    Jeder Arbeitsplatz, der hier abgebaut wird, schmälert die Kaufkraft in Deutschland. Die Unternehmen aber sind auf die Kaufkraft der Verbraucher angewiesen. Selbst der Unternehmer, der Maschinen produziert braucht Abnehmer, die damit Verbrauchsgüter produzieren. Ohne Expansion auch keine Aufträge für die Bauwirtschaft. So könnte ich noch lange verfahren. Ein Teufelskreis also.

    Das Plus also was ein Unternehmer macht, indem er Arbeitsplätze abbaut, hat ein paar Jahre später einen Bumerangeffekt.

    Selbst die ganz schlauen, die billig im Ausland produzieren lassen und ihre Produkte in Deutschland verkaufen wollen, bekommen langsam ihre Probleme. Denn wer soll das in Deutschland kaufen? Etwa die Arbeitslosen, die diese Herrschaften in Deutschland produziert haben?

    Die überschuldeten Haushalte, die täglich in erschreckender Art und Weise zunehmen?

    Und daran sind weder die Muslemen, die Juden oder sonst wer schuld.

    Man kann nicht endlos expandieren. Und gerade damit hat das Marktwirtschaftssystem ein gewaltiges Problem. Ob in den USA oder Europa. Deshalb ist die nächste Finanz-und Weltwirtschaftskrise nur eine Frage der Zeit.

    Ghostrider

  6. Pragmatikerin sagt:

    Guten Morgen Ghostrider :-)

    natürlich sind wir „alle“ daran Schuld, wenn die Wirtschaft nicht „rund läuft“ – auch viele Muslime!

    Schauen wir uns doch um in den Großstädten, in denen viele Muslime leben, z.B. in Offenbach/Main, eine Hochburg dieser Menschen; man kann sagen über 40 % leben dort:

    Dort gibt es eine – grosse – Strasse, die nur von Türken und Araber aufgesucht wird. Man findet dort – neben dem obligatoren – Gemüsehändler, Kebabs, Friseure, muslimsiche!!!!! Kleidergeschäfte nur für Frauen (Kopftücher en Masse, Röcke, Oberbekleidung (naja was man dafür hält) usw.) etc.etc…..

    Die Kaufkraft u n d das Steueraufkommen ist für diese Stadt gleich null. Warum? Die meisten türkischen Läden zahlen nur 7 % Mwst und was noch „toller“ ist, die meisten, welche dort wohnen und kaufen bekommen HartzIV, liegen also den übrigen Steuerzahlern nur auf der Tasche. Zum Schluss, schauen Sie sich das Warenangebot in diesen Läden an, woher es kommt, alles aus der Türkei!!!!!!!!!!!! Meinen Sie immer noch, dass unsere Wirtschaft von den muslimischen Migrantren besonders bedacht wird oder sie sich nicht doch verweigern?

    Sie haben natürlich Recht, wenn Sie schreiben, dass die soziale Marktwirtschaft am Boden liegt. Wir haben Kapitalismus pur!!!!!!!!!

    Einige wenige haben – gegenüber der Masse – das Gesamtkapital.

    Aber das hängt, wie ich bereits geschrieben habe, auch mit der Globalisierung zusammen. Angebot regelt die Nachfrage. Wenn viele – auch ungelernte – Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, hat die Wirtschaft die Wahl, oder? Was würden Sie machen, wenn Sie zwei Mitarbeiter für einen bekämen, natürlich nicht mit der Leistung eines gut ausgebildeten? Sie würden die zwei nehmen und hoffen, das keiner die Produktionsfehler der Ungelernten merkt. So ist es heute in Deutschland. „Made in Germany“ war einmal, obwohl das Ausland immer noch gerrne unsere Produkte kauft………ich grübele warum!

    Ich persönlich fühle mich auch als Opfer der heutigen Zeit, zwar nicht in dem Sinne, das es mir schlecht geht, sondern, ich gebe z.B. für Damenoberbekleidung überhaupt kein Geld mehr aus, da dieser Schund und Schrott, welcher heute angeboten wird, mich zum kaufen abstösst. Wenn Sie z.B. in Frankfurt die Haupteinkaufsmeile Zeil beobachten könnten: „Es gab noch nie soviele schlecht und schlampig angezogene Frauen“!!!!!!!!!!!

    Trotz meiner 64 Jahren lege ich noch sehr viel Wert auf Äusserlichkeiten, ich würde nie das Haus verlassen, ohne mich in meiner „Haut wohlzufühlen“. Dazu gehört für mich auch ein angenehmes und gepflegtes Äusseres.

    Sie haben Recht, wenn sie schreiben, dass man nicht endlos expandieren kann, ich glaube, es würde schon genügen, wenn man die jetzigen – kaufkräftigen – in jeder Beziehung besser „bedienen“ würde!!!!!!!!

    Mein persönlicher Ratschlag an alle jungen Leute wäre, für eine eigene Immobilie zu sparen, damit man im Alter wenigstens ein Dach über dem Kopf hat. Alles andere können wir sowieso nicht beeinflussen.

    Zur sozialen Marktwirtschaft gibt es kein zurück, viele, zuviele haben „Blut geleckt“

    Pragmatikerin

  7. Ghostrider sagt:

    @Pragmatikerin

    Ja, ich kenne Frankfurt und Offenbach sehr gut. Die Fressgass, das Café Hauptwache und seine interessante Geschichte. Wurde vor dem U-Bahnbau komplett abgebaut und nach der Fertigstellung der U-Bahnstation Hauptwache, an seinen ursprünglichen Platz wieder aufgebaut. Die Äppelwoi Metropole Ffm-Sachsenhausen und der lustige Tram Oldtimer Äppelwoi-Express, sowie die Original Frankfurter Rindswurst mit Fassgurken.

    Auch der orientalische Flair in Offenbach und in der ca. 30Km entfernten Opelstadt Rüsselsheim sind mir durchaus bekannt. Das erinnert mich an meinem USA Urlaub vor ein paar Jahren, als ich mir China Town in New York ansah. Chinesische Kaufhäuser und Gastronomie. Als Tourist fühlte ich mich irgenwo in ein Stadtviertel von Hong Kong versetz und das in den USA.
    In Las Vegas gibt es das bayerische Hofbräuhaus, na ja, das Original steht zwar immer noch in München, aber ein sehr guter Nachbau. Da gibt es Weißworscht, Leberkäs und natürlich Münchner Bier vom Fass. Ein Deutscher hatte diese Idee und sie wurde ein voller Erfolg. Lustig, wenn die Amerikaner deutsche Bierlieder singen. ;-))

    60 Millionen Amerikaner sind deutschstämmig. Es gibt Gegenden in den USA mit deutsche Bäckereien und Metzgereien. Geschäfte, die Trachtenbekleidungen aus Bayern und dem Schwarzwald verkaufen. Hauptabnehmer sind erstaunlicherweise, japanische Touristen.

    Ich persönlich finde es toll, wenn fremde Kulturen ins Ausland transportiert werden. Es gibt auch sehr viele deutsche Urlauber, die typisch orientalische Dinge aus der Türkei, Tunesien, Ägypten ect.pp, mit nach Hause bringen.

    Wenn es also in den Stadtgebieten, die überwiegend von unseren türkischen Mitbürgern bewohnt werden, auch türkische Geschäfte, Obst und Gemüsehändler, Döner-Imbisse ect. angetroffen werden, so ist das eigentlich auch ganz normal.

    Was die Kleidung der heutigen Jugend betrifft, na ja, mal im Ernst, wie haben wir in den 60er und 70er Jahren ausgesehen;-)) Lange Haare, Vollbärte, Schlaghosen und die Mädels, extrem kurze Miniröcke, schrille Farben ect. Kurz gesagt, wir waren damals auch nicht besser. Viele ältere Leute haben bei unserem Anblick nur noch den Kopf geschüttelt;-))

    Trotz allem war damals die Gesellschaft menschlicher und die Sozialsysteme wesentlich besser als heutzutage. Arbeitslos waren damals nur die Faulenzer. Erwerbsunfähige sind Menschen, die durch Unfall oder Krankheit/Behinderungen ect. nicht arbeiten können und selbstverständlich klar ausgeklammert. Ich meine mit Faulenzer auch nur die Leute, die gesund, aber nicht arbeiten wollen.

    Wer damals motiviert war und arbeiten wollte, konnte sich im wahrsten Sinne des Wortes auch was erarbeiten. Zum Beispiel ein Haus. Da gab es noch sowas wie ein gesunder Mittelstand.
    Statt Mittelstand gibt es heutzutage überwiegend Pleiten, Pech und Pannen.

    Ghostrider