IAB-Befragung

Die Sprachkompetenz von Migranten in Deutschland steigt kontinuierlich

Die Sprachkompetenz von Migranten ist seit 1984 kontinuierlich gestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Die Deutschkenntnisse von Migranten werden immer besser. Lag zu Beginn der Befragungen im Jahr 1984 die Selbsteinschätzung bei einem Durchschnittswert von 2,3, so ist er bis zum Jahr 2008 auf 3,1 gestiegen bei einer Skala von 0 (gar nicht“) bis 4 (sehr gut).

Weitere Erkenntnisse der Studie sind: Eine um ein Jahr verlängerte Bildungs- oder Ausbildungsphase von Migranten erhöht den Anteil derjenigen mit guten Deutschkenntnissen um mehr als sechs Prozentpunkte. Auch in den Löhnen schlägt sich die Beherrschung der Landessprache positiv nieder. So kann ein Einwanderer, der sehr gut Deutsch spricht, einen um bis zu neun Prozent höheren Lohn erzielen, als einer, der keine Deutschkenntnisse hat.

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Ethnische Enklaven schwächen die Sprachkompetenz
Die IAB-Studie analysiert auch verschiedene Hemmnisse beim Fremdspracherwerb. Beispielsweise wohnen Migranten, die die gleiche Muttersprache sprechen, in vielen Regionen häufig sehr nah beieinander. Die Auswirkung der räumlichen Konzentration von Migrantengruppen auf das Erlernen der deutschen Sprache erweist sich den Berechnungen zufolge allerdings als geringer als gemeinhin angenommen. Eine gezielte Unterstützung der Bildung und Ausbildung könnte wesentlich bessere Erfolge erzielen, so das IAB.

Download: Die IAB Studie steht als PDF zum Download bereit.

Die Arbeitsmarktforscher Alexander Danzer und Firat Yaman warnen dennoch vor einer zu hohen Ballung von Migranten in bestimmten Regionen oder Stadtteilen. In diesen ethnischen Enklaven sinke die Häufigkeit des Kontakts zu Muttersprachlern, wodurch das Lernen der Landessprache behindert würde. „Wenn Migranten die Landessprache des Einwanderungslandes fließend sprechen, führt dies zwar nicht zwangsläufig zum Integrationserfolg – aber ohne entsprechende Sprachkenntnisse ist eine Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft des Einwanderungslandes kaum vorstellbar“, so die Forscher.

Die IAB-Studie stützt sich auf Befragungen von 1018 im Ausland geborenen Migranten in den alten Bundesländern und Berlin. Die Herkunftsländer sind die ehemaligen Gastarbeiterländer Türkei, Italien, Griechenland, Spanien, Kroatien und Serbien-Montenegro.