Deutsche Presse

19. bis 24.04.2010 – Özkan, Islamkonferenz, South Park

Die deutsche Presselandschaft räumt der Ernennung von Aygül Özkan zur Sozialministerin in Niedersachsen breiten Raum ein. Mit der 38 Jahre alten Rechtsanwältin Özkan als Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration wird erstmals eine Muslimin Ministerin in Deutschland. Des Weiteren wird über eine Umstrukturierung der Deutschen Islam Konferenz (DIK) berichtet. Bundesinnenminister Thomas de Maizière habe zugesagt, zwei weitere islamische Verbände einzuladen.

Dienstag, 27.04.2010, 8:01 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 14.08.2010, 1:44 Uhr Lesedauer: 20 Minuten  |  

19. April 2010

Tagesspiegel: „Diese Typen haben den Koran nie aufgeschlagen“

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Der Tagesspiegel interviewt die Duisburger Islamkundelehrerin Lamya Kaddor, die „als Vordenkerin der liberalen Muslime in Deutschland“ gelte. Sie sagt, dass schlechtes Abschneiden von muslimischen Schülern im Bildungssystem „nichts mit der Religion, sondern mit der sozialen Herkunft zu tun“ habe und auch deutsche Jugendliche davon betroffen sind. Die Schüler wüssten ohnehin kaum etwas über den Islam. Keine ihrer kopftuchtragenden Schülerinnen könne beispielsweise erklären, „warum sie es trägt. Sie sagen: Das steht im Koran. Dann frage ich: Wo denn? Antwort: Das weiß doch jeder, dass das da drin steht! Ich selbst halte das Kopftuch hier im Deutschland des 21. Jahrhunderts einfach für unzeitgemäß. Im 7. Jahrhundert, als Mohammed den Koran empfangen hat, war man ohne das Tuch angreifbar, fast vogelfrei. Diese Schutzfunktion braucht es in der heutigen Gesellschaft nicht mehr, da mich Recht und Gesetz schützen.“

Auch Gewaltakte wie Ehrenmorde seien nicht mit dem Islam vereinbar. „Die Typen, die heute ihre Schwestern wegen der Familienehre umbringen (…) haben den Koran nie aufgeschlagen.“ Sie halte Necla Keleks Behauptung, an allem Übel in türkischen Familien der Islam Schuld sei, für unbegründet: „Frau Kelek ist Soziologin, ihre Stärke liegt darin, die Probleme, die Wertvorstellungen einiger Muslime zu beschreiben. Sie sie ist keine Islamwissenschaftlerin, keine Theologin. Ihr Rückschluss, dass die Religion an allem schuld sei, ist Quatsch.“

Süddeutsche Zeitung: Türken schwach integriert

Die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet auf Grundlage einer Studie, die in der Welt am Sonntag veröffentlicht wurde, dass die Türken unter den Minderheiten in Deutschland die größten Schwierigkeiten bei der Integration „in Gesellschaft und Arbeitsmarkt“ hätten. Auch die sozialen Unterschiede sind laut Studie erheblich: Mehr als 15 Prozent der Türken, aber nur 7,6 Prozent der Griechen lebten von Hartz IV. Ebenso zeigen sich bei den Deutschkenntnissen Differenzen. Jeder fünfte Türke, aber nur jeder 17. Italiener oder jeder zehnte Pole beherrscht die deutsche Sprache mangelhaft oder gar nicht. Die Hälfte der Türken pflege zudem selten Kontakte zur deutschen Bevölkerung. Der Großteil der Italiener und Migranten aus dem früheren Jugoslawien gab hingegen an, mehrmals in der Woche freundschaftliche Kontakte zu Deutschen zu haben.“

Merkur Online: Integration beginnt von unten

Der Merkur Online räumt den Ansichten des Kulturbeauftragten des Landkreises Ottobrunn, Mustafa Sahin, breiten Raum ein. Gemäß seinem Grundsatz, dass ‚Integration nicht von oben, sondern von unten‘ beginnt, will der in Putzbrunn lebende Türke jetzt im Raum Ottobrunn/Neubiberg/Putzbrunn noch viel mehr auf die Beine stellen. Gerade auf dem Land sieht er ein großes Defizit an speziellen Angeboten und Institutionen: ‚In der Stadt gibt es den Ausländerbeirat und zahlreiche Vereine, in denen sich die Menschen aufgehoben fühlen. Doch hier haben wir nichts.‘ Das soll sich jetzt ändern: Multi-Kulti-Feste, die regelmäßig stattfinden sollen, Nachhilfe-Kurse für ausländische Kinder, die noch nicht gut Deutsch können, Hausaufgabenbetreuung – das sind nur einige der Einsatzfelder, auf denen der neu gegründete Arbeitskreis ‚Begegnung der Kulturen‘ tätig werden will.“ Deutsche Presse

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  1. Boli sagt:

    Mehr als 15 Prozent der Türken, aber nur 7,6 Prozent der Griechen lebten von Hartz IV. Ebenso zeigen sich bei den Deutschkenntnissen Differenzen. Jeder fünfte Türke, aber nur jeder 17. Italiener oder jeder zehnte Pole beherrscht die deutsche Sprache mangelhaft oder gar nicht. Die Hälfte der Türken pflege zudem selten Kontakte zur deutschen Bevölkerung. Der Großteil der Italiener und Migranten aus dem früheren Jugoslawien gab hingegen an, mehrmals in der Woche freundschaftliche Kontakte zu Deutschen zu haben.“

    Das Ergebnis ist umso verheerender da ja nicht bei allen genannten Migrantengruppen die Prozente von einem festen Anteil berechnet werden, sondern bei den Türken sind es 15 Prozent von ca. 2 – 3 Millionen und bei den Griechen 7,6 Prozent von vielleicht 400000. Das ist ein himmelweiter Unterschied den man nicht unter den Tisch fallen lassen kann.