Türkische Presse Europa

11.02.2010 – Optionspflicht, Ludwigshafener Hausbrand, Muslimischer Kindergarten

Die Europaausgaben türkischer Tageszeitungen berichten über den zweiten Jahrestag des Hausbrandes in Ludwigshafen, über eine Initiative von Juristen gegen die Abschiebepraxis Deutschlands, über die Optionspflicht und über das erste muslimische Kindergarten in Mannheim.

Jeder kann ausgewiesen werden
Unter dieser Schlagzeile berichtet die SABAH über eine Initiative von Juristen, die sich gegen die Abschiebungspraxis in Deutschland wenden soll. Im Grunde, so die Initiatoren, könne jeder, der nicht deutsche Staatsbürger ist, ausgewiesen werden.

Wir wissen nicht einmal, wieso sie gestorben sind
Die MILLIYET berichtet ausführlich über den zweiten Jahrestag der Opfer des Hausbrandes in Ludwigshafen, bei der neun Türken ums Leben gekommen waren. Freunde und Bekannte der Opfer seien der Ansicht, dass der Fall möglichst schnell abgeschlossen worden sei. Man wisse heute noch nicht, weshalb die Opfer gestorben sind.

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Türken müssen aktiver werden in der Politik
Der Landesvorsitzender der SPD in Baden-Württemberg, Nils Schmid habe der TÜRKIYE gegenüber gesagt, dass er sich nach den Landtagswahlen mehr türkischstämmige Politiker im Landtag wünsche. Sie müssten in der Politik aktiver werden.

Visumpflicht tötet Babys
Die 17-jährige Özlem Boran habe zunächst von der Ausländerbehörde in Eppingen die Erlaubnis bekommen, als Tourist nach Deutschland einzureisen. Die deutsche Botschaft in der Türkei habe dennoch ein Visum verweigert. Infolge des Stresses, ihren Ehemann nicht besuchen zu können, habe die frisch verheiratete Özlem ihre noch ungeborenen Zwillinge verloren. Über dieses Familiendrama berichtet die ZAMAN ausführlich und kritisiert die restriktiven Visaregelungen.

Muslimisches Kindergarten
Über die Erteilung des Betriebsergebnisses für ein muslimisches Kindergarten in Mannheim berichtet die HÜRRIYET. Bekir Alboga, Dialogbeauftragter der DITIB habe die Erlaubnis begrüßt. HÜRRIYET hebt hervor, dass im Kindergarten Deutsch Hauptsprache werden wird.

Stillstand bei der Optionspflicht
Die HÜRRIYET berichtet über die Optionspflicht im Staatsangehörigkeitsrecht. Innenminister Thomas De Maizière habe gesagt, dass es zu früh für gesetzgeberische Aktivitäten sei. Man müsse zunächst abwarten, für welche Staatsbürgerschaft sich Jugendliche entscheiden.