Grünen in Niedersachsen

Landesregierung ohne Konzept – Einwandererkinder besser fördern

Der Anteil der Zuwandererkinder ohne Schulabschluss ist siebenmal so hoch wie der von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Dies geht aus einer Studie des Statistischen Bundesamtes hervor – Die Grünen werfen der Landesregeriung Konzeptionslosigkeit vor.

„Die Landesregierung handelt bei der Förderung von Kindern aus Migrantenfamilien nach wie vor ohne Elan und Konzept“, sagte die schulpolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion Ina Korter in Hannover. Eine am 26.1.2010 veröffentlichte Studie des Statistischen Bundesamtes zur Situation der Migranten in Deutschland hat ergeben, dass der Anteil der Zuwandererkinder ohne Schulabschluss siebenmal so hoch ist wie der von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund.

„Die kleinteiligen Einzelmaßnahmen der Landesregierung reichen nicht, um die strukturelle Benachteiligung der Kinder aus Migrantenfamilien in unserem selektiven Schulsystem grundlegend zu verbessern“, sagte die Grünen-Politikerin. Die Grünen fordern mehr echte Ganztagsschulen und Gesamtschulen. Kinder aus Migrantenfamilien seien besonders durch die frühe Trennung nach Klasse 4 und die fehlende häusliche Unterstützung benachteiligt.

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Potenziale erkennen
Die migrationspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion Filiz Polat verwies hingegen auf die wichtigen Potentiale der Migranten, insbesondere ihre Mehrsprachigkeit: „Die Mehrsprachigkeit der Kinder aus Migrantenfamilien muss von den Schulen als Potential erkannt und als solches gefördert werden. In der sich immer weiter vernetzenden Welt ist Sprache der Schlüssel bei internationalen Beziehungen und zur weltweiten Wirtschaft.“

Ebenfalls kritisierte die Grünen-Politikerin Filiz Polat die Tatenlosigkeit der Landesregierung: „Vor mehr als einem Jahr haben wir im Landtag ein Konzept vorgelegt, das die Migrantenverbände einhellig unterstützt haben. Außer ein paar vereinzelten Maßnahmen hat die Landesregierung bislang davon viel zu wenig umgesetzt“