Klaus Wowereit

Integration ist Eingliederung der Unterschicht in die Leistungsgesellschaft

Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) definiert Integration neu. Integration sei nicht die Eingliederung von Ausländern in die deutsche Mehrheitsgesellschaft, sondern die Integration der Unterschicht in die Leistungsgesellschaft. Es gebe „millionenfach gelungene Aufstiege“ bei Migranten. Daher sei Integration „keine Frage von Migranten mehr, sondern von sozialen Milieus“.

Er kritisiert dabei den mangelnden Aufstiegswillen von Langzeitarbeitslosen, „die sich an diesen Zustand gewöhnt haben“. In bestimmten Milieus sowohl bei Deutschen als auch bei Einwanderern sei dies ein „Riesenproblem“, sagte der SPD-Politiker am Dienstag nach einer Sitzung des Berliner Senats.

Es existierten „leider Milieus, die über Generationen davon geprägt wurden, dass es unsinnig ist, etwas zu machen“. Bei diesen müsse man „den Geist wecken, Chancen zu ergreifen, wenn sie sich zeigen“. Es gebe einen fehlenden Aufstiegswillen bei vielen Langzeitarbeitslosen, dies sei der „elementare Punkt“.

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Zu viele Arbeitslose hätten sich an ihre Situation „gewöhnt“. Nun müsse überlegt werden, wie diese Menschen wieder „fit“ gemacht werden, um „einen Aufstiegswillen zu etablieren?“ Dies sei elementar für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.

Integration als Eingliederungsmaßnahme in den Arbeitsmarkt
Alleine steht Wowereit mit seinem Integrationsverständnis nicht. Auch im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Koalition haben nahezu sämtliche Integrationsmaßnahmen das Ziel, Migranten auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.

So wird das Beherrschen der deutschen Sprache unter anderem als „Grundvoraussetzung für Integration in den Beruf“ angesehen. Auch mit dem umstrittenen „Integrationsvertrag“ soll „eine erfolgreiche Eingliederung in den deutschen Arbeitsmarkt vereinbart und später kontinuierlich überprüft“ werden. Schließlich sollen die Integrationskurse „auf das primäre Ziel ausgerichtet“ werden, die Teilnehmer in den „Arbeitsmarkt zu integrieren“.