Altenhilfe

Interkulturelle Öffnung

Die interkulturelle Öffnung in der Altenhilfe ist das Thema Abhandlung von Baric-Büdel, Zanier und Wagner mit Fokus auf Migranten im Gesundheitswesen und in der Pflege.

1. Das Forum für eine Kultursensible Altenhilfe
Das Forum ist ein freier Zusammenschluss von Verbänden, MigrantInnen-Organisationen und Institutionen aus den Arbeitsfeldern der Altenhilfe und Migrationsarbeit sowie angrenzender Tätigkeitsfelder.

1.1 Entstehungsgeschichte

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1.2 Struktur des Forums
Das Forum arbeitet freiwillig und selbstverantwortlich auf der Basis der Selbstverpflichtung der beteiligten Organisationen und der eigenen Arbeitsgrundlage. Es setzt sich aus einer Koordinationsgruppe auf Bundesebene, aus vier regionalen Gruppen mit Anlauf- und Koordinationsstellen: Nord, Ost, West und Mitte-Süd und seit August 2008 aus der Geschäftsstelle zusammen:

Die Koordinationsgruppe definiert die Ziele und Inhalte der Arbeit des Forums und plant deren Umsetzung. Die Koordinierungsgruppe hat sich dazu eine Arbeitsgrundlage gegeben, in der die Ziele und Maßnahmen des Forums formuliert sind.

Die Geschäftsstelle unterstützt die Koordinationsgruppe bei der Organisation und Koordination der Umsetzung von Zielen und Maßnahmen des Forums.

Die vier Regionalen Anlaufstellen organisieren die Vernetzung unter den Einrichtungen die sich interkulturell öffnen wollen in der jeweiligen Region, sie bringen das Thema der IKÖ in die Öffentlichkeit und bieten Information und Beratung bei der Umsetzung vor Ort.

Die Mitglieder der Koordinationsgruppe des Forums sind:

1.3 Inhalte
Zentrale Inhalte und Instrumente der Arbeit des Forums sind:

Im Folgenden werden die sieben Bausteine des Memorandums zur Förderung der kultursensiblen Altenhilfe und Interkulturellen Öffnung (IKÖ) genannt.

Bausteine des Memorandums

  1. Abbau von Zugangsbarrieren zu Angeboten der Altenhilfe
  2. Kultursensible Pflege und Betreuung
  3. Interkulturelle Öffnung als Organisationsentwicklung
  4. Interkulturelle Teamentwicklung
  5. Kultursensible Pflege als Thema in der Aus- und Fortbildung
  6. Politische, fachliche und finanzielle Unterstützung und Beteiligung der MigrantInnen
  7. Anerkennung der Selbstorganisationen der MigrantenInnen als Partner

Dragica Baric-Büdel 1971 aus Bosnien und Herzegowina im Zuge des Familiennachzuges nach Deutschland eingewandert. Nach Studium der Erziehungswissenschaften an der UNI Dortmund, Mitarbeit in Projekten zur Integration und Sprachförderung ausländischer Kinder sowie in der Sozialberatung von Migranten/innen. 1998 bis 2000 Weiterbildendes Studium der Sozialen Gerontologie an der UNI Dortmund. Seit 2001 Referentin für interkulturelle Altenhilfe beim AWO Bundesverband, 2002 Mitentwicklung und Unterzeichnung des Memorandums für eine kultursensible Altenhilfe, 2004 – 2006 Koordinierung der bundesweiten Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe.

Die fünf Materialienkoffer
In fünf Koffern sind die Ergebnisse einer auf Erfahrungswerten basierenden Literatur, Handreichungen, Arbeitshilfen, Berichten sowie Medien zu fünf Bereichen zusammengestellt:

  1. Fortbildung und Praxis der Altenpflege,
  2. Sozialraumorientierte Ansätze der kultursensiblen Altenhilfe und interkulturellen Öffnung,
  3. Dokumentationen von Projekten und Tagungen,
  4. muttersprachliche Informationsmaterialien für Migranten und deren Angehörige zu Leistungen und Angeboten des Altenhilfe- und Gesundheitssystems, zu Krankheitsbildern, Ernährungsinformationen sowie rechtlichen Rahmenbedingungen,
  5. Informationsreihe „Älterwerden in Deutschlang“ in türkischer und russischer Sprache.

Die Kampagne
Durch die Kampagne von Dezember 2004 bis Januar 2006 ist das Netzwerk unter den Interessierten und Mitstreitern für eine kultursensible Altenhilfe größer geworden:

1.4 Die Ziele des Forums
Das Forum möchte dazu beitragen, dass

1.5 Die Angebote
Das Forum bietet eine Plattform für

Konkret bietet das Forum mit den regionalen Stellen

2. Umsetzungsstand der interkulturellen Öffnung (IKÖ) in der Altenhilfe – Probleme und Lösungsansätze
Bis heute existiert noch keine systematische Erfassung der Umsetzungserfahrungen der IKÖ in der Altenhilfe. In diesem Beitrag werden nur Schätzungen und Erfahrungswerte des Forums angegeben, die auf den Ergebnisse der Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe, der Anfragen an die Regionalen Anlaufstellen des Forums und aus der Sichtung der Literatur zu dem Thema, (Koffermaterialien) beruhen.

2.1 WO wird IKÖ in der Altenhilfe umgesetzt ?
Eine Umsetzung der IKÖ in der Altenhilfe lässt – geographisch gesehen – von Bundesland zu Bundesland deutliche Unterschiede erkennen. In den alten Bundesländern gibt es mehr Umsetzungsbemühungen als in den neuen Bundesländern, in denen das Thema auch auf der Diskussionsebene noch keine große Resonanz gefunden hat. Regional betrachtet ist die IKÖ- Umsetzung in den Ballungsgebieten deutlich ausgeprägter als in ländlichen Gebieten.

Im Hinblick auf die Träger lässt sich beobachten, dass sich manche unter Ihnen zwar für die Kultursensible Altenhilfe (KuSeAh) und IKÖ öffentlich erklärt haben, (z.B. Unterzeichnung des Memorandums oder des Nationalen Integrationsplans), haben aber wenige konkrete Schritte in dieser Richtung unternommen. Andere Träger hingegen haben IKÖ und Kultursensible Altenhilfe als Bestandteil des eigenen Profils aufgenommen und sind dabei, Qualitätsstandards zu entwickeln und zu erproben (z.B. AWO).

Es fällt auf, dass tendenziell sich eher kleine private und große nicht-konfessionelle Träger mit der konkreten Umsetzung der IKÖ befassen als die etablierten konfessionsgebundenen Träger.

Betrachtet man die Ebenen der Umsetzung in den einzelnen Trägern und insgesamt so lässt sich feststellen, dass die Erprobung der IKÖ auf der operativen Ebene weiter ist als auf der Entscheidungsebene.

Was das Ausmaß und Qualität der IKÖ-Umsetzung betrifft lassen sich zwischen den drei Hauptbereichen der offenen, ambulanten und stationären Altenhilfe eher im offenen Bereich vielfältige Bemühungen erkennen als im ambulanten und stationären Bereich. Die Umsetzung der IKÖ und der kultursensiblen Pflege schient mehr vom Träger als vom Bereich abhängig zu sein.

2.2 WIE wird die IKÖ in den Einrichtungen der Altenhilfe umgesetzt?
In diesem Kapitel soll ein Überblick vermittelt werden, WIE die IKÖ

bereits Umsetzung findet.

Was wir als Forum beobachten ist , dass die Einrichtungen und Dienste der Altenhilfe, die sich um die Umsetzung der IKÖ bemühen, unabhängig davon, ob offen, ambulant oder stationär, die Einsicht gewonnen haben, dass aus einer geringen Nachfrage von älteren Menschen mit Migrationshintergrund nicht zu schließen ist, es gäbe keinen Bedarf. Angesichts der zunehmenden Größe dieser Bevölkerungsgruppe stellen sie sich selbstkritisch die Frage: Warum nutzen die Migranten nicht unser Angebot? Durch die selbstkritische Reflexion erkennen sie, dass es Barrieren auf beiden Seiten gibt; dass sie zunächst die eigenen Barrieren angehen müssen, um diese Gruppe zu erreichen. Auf der Basis dieser Einsicht haben diese Einrichtungen begonnen, ihre Öffentlichkeitsarbeit auf muttersprachliche und persönliche Information und Werbung zu erweitern. Sie suchen Information und Orientierung über Bedürfnisse der und Umgang mit Migranten bei Migrationsdiensten, suchen aktiv den Zugang zu den Migranten über Migrantenorganisationen und setzten gezielt muttersprachliches Personal ein.

Monika Wagner, geb. 05.09.1960 in Nürnberg, ist exam. Krankenschwester, Dipl.-Pflegpädagogin und Gesundheitswissenschaftlerin (M.A.) u.a. mit langjähriger Erfahrung in der Ausbildungsförderung von Migrantinnen in Gesundheitsberufen. Seit 2002 ist sie als Referentin für interkulturelle Öffnung im Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. tätig und begleitet Träger und Einrichtungen in Prozessen interkultureller Öffnung in den Bereichen Altenhilfe/Pflege sowie Wohnungslosenhilfe und allgemeine soziale Dienste durch Organisationsberatung und interkulturelle Trainings für Leitungen und Mitarbeiter/innen. Freiberuflich ist sie als Trainerin für interkulturelle Kommunikation tätig.

2.2.1 IKÖ in der offenen Altenhilfe
In der offenen / präventiven Altenhilfe gestalten Einrichtungen Gruppenangebote zusammen mit Migrantenvereinen. Einige Begegnungsstätten richten ihre Angebote z.T. auch nach den Interessen von Migrantengruppen aus (z.B. Mittagstisch, Kulturaustausch, Gesprächskreise, Frauengymnastik, Frauenfrühstück, interkulturelles Theater) oder bieten den Migrantengruppen Räume für ihre eigenen Aktivitäten an und unterstützen deren Selbstorganisation. In Zusammenarbeit mit den Migrationsdiensten oder mit den Migrantenorganisationen werden muttersprachliche / zweisprachige Informationsveranstaltungen direkt in den „Begegnungsorten der Migranten“ durchgeführt. Ältere MigrantInnen können hier über die Prozesse des eigenen Älterwerdens zum Nachdenken angeregt werden und sich über Möglichkeiten der Hilfe und des Wohnens im Alter informieren (z.B. Inforeihe „Älter werden in Deutschland“ auf Türkisch, Russisch). Gleichzeitig lernen hier die Einrichtungen die Vorstellungen und Wünsche der Migranten direkt kennen.

Die Einrichtungen, die sich auf dem Weg der IKÖ begeben haben, bemühen sich, Migranten als Ehrenamtliche zu gewinnen, sie zu qualifizieren und mit ihnen Angebote zu entwickeln. Zum Beispiel sind – in Kooperation mit Migrationsdiensten und mit Migranten/ -organisationen – Brückendienste entstanden die das Ziel haben, den Zugang älterer Menschen mit Migrationshintergrund zu den Diensten und Leistungen des deutschen Versorgungs- und Gesundheitssystems zu erleichtern. Projekt-Beispiele dafür sind die Kulturdolmetscher, die Gesundheitslotsen, die Rentenlotsen, die Pflegebegleiter, die Wegbegleiter.

Einige Einrichtungen unterstützen die Annäherung von MigrantInnen an das Altenhilfesystem durch Besichtigungen der verschiedenen Angebote. Andere unterstützen die Beteiligung und Mitgestaltung von MigrantInnen im Stadtteil im Rahmen von Stadtteilprojekten, in der Kommunalen Ausländervertretung oder in den Seniorenbeiräten.

2.2.2 IKÖ in der ambulanten Altenhilfe
Die Pflegedienste, die die Notwendigkeit einer Anpassung erkannt haben, überprüfen ihr Personalkonzept, nehmen MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund als Ressourcen im Team wahr, qualifizieren muttersprachliche MitarbeiterInnen weiter und setzen sie als Pflegedienstleitung ein. Bei Neueinstellungen achten sie auf Mehrsprachigkeit und Migrationserfahrungen.

Einige Pflegedienste entwickeln Angebote für pflegende Migranten, z.B. muttersprachliche Pflegekurse für pflegende MigrantInnen, Beratungsangebote für demenziell erkrankte türkische Patienten und deren Angehörige und erweitern ihre Angebote auf Dienstleistungen neben der Pflege, z.B. Mahlzeitendienste, Gesundheitsvorsorge, Medikamentenlieferung, Vermittlung muttersprachlicher Ärzte und Seelsorger.

Erste Pflegedienste – i.d.R. private Anbieter – haben ihr Profil auf ein bestimmtes Klientel spezialisiert: türkische bzw. russische Migrantinnen, oder auf eine Glaubensrichtung; jüdischen bzw. muslimischen Glauben.

2.2.3 IKÖ in der stationären Altenhilfe
Die wenigen Pflegeheime, die sich interkulturell öffnen, haben begonnen ihr Außenbild und die Gestaltung des Hauses an die neue Klientel anzupassen und machen dadurch deutlich, dass MigrantInnen auch einen Platz haben und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden, z.B. Infotafeln in den verschiedenen Muttersprachen, Innenausstattung mit Symbolen mit Bezug zu den jeweiligen Schwerpunkt-Kulturen, kulturelle Angebote in Zusammenarbeit mit
Migrantenvereinen für Migrantenbewohner wie auch für deutsche Bewohner. Sie erweitern das Essensangebot und berücksichtigen Eßgewohnheiten der Bewohner aus anderenKulturkreisen, richten mediale Verbindung zu den Heimatländern der Migranten-Bewohner ein (Fernseherempfang, Presse, Internet) und bieten Aktivitäten mit Bezug auf Biographie und kulturelle Herkunft der Bewohner an.

Im Zuge des Prozesses der IKÖ-Umsetzung erkennen diese Heime die Notwendigkeit, ihre Konzepte zu überprüfen. Sie sehen in dem Dienstplan mehr Spielraum für den Verständigungs- und Kommunikationsprozess vor. Sie prüfen ihre Leitlinien für den Umgang mit demenziell Erkrankten und versuchen, diese im Hinblick auf ihre Gültigkeit und Praktikabilität für die Anleitung und Begleitung von Migranten anzupassen. Dies gilt auch für die Begleitung von Migrantenbewohnern in der Sterbephase. Sie integrieren die seelsorgerische Betreuung als Bestandteil der Pflege. Für die Gestaltung des Alltags erkennen diese Heime den Vorteil der Gewinnung und Einbindung ehrenamtlicher Migranten.

Sie überprüfen ihre Qualitätsstandards auf ihre kulturelle Sensibilität, z.B. Qualitätsbücher, Aufnahmegespräch, Verträge, Pflegedokumentation, Essenszubereitung, Flexibilisierung der Pflegeabläufe und der Alltagsgestaltung, personelle Schichtbesetzung mit muttersprachigem Personal und mit deutschem Personal mit interkultureller Kompetenz und betrachten dies als wichtige Bestandteile ihres Veränderungsprozesses.

Im Hinblick auf das Personal bemühen sich diese Pflegeheime um Personal mit Migrationserfahrungen und bilden den bestehenden Mitarbeiterstamm zum Thema interkulturelle Kompetenz fort.

Einige Pflegeheime (z.B. Berlin) haben sich für einen ethnospezifischen Schwerpunkt, andere (z.B. Frankfurt, Duisburg, Hannover) für ein interkulturelles Profil entschieden.

Gabriella Zanier, 1982 aus Friaul, Italien nach Deutschland für Sprachschule später Studium Deutsch als Fremdsprachephilologie und Soziologie (M.A.) an der Karl-Ruprecht-Universität Heidelberg. Seit 1999 Mitwirkung in dem Arbeitskreis „Charta für eine kultursensible Altenhilfe“ an der Erstellung des „Memorandums und der Handreichung für eine kultursensiblen Altenhilfe“ , 2004-2006 Mitwirkung an der Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe, Mitwirkung an der Weiterentwicklung des Arbeitskreises in das heutige „Forum für eine kultursensible Altenhilfe“ und seit 2004 Koordination der Regionalgruppe Deutschland Mitte Sud des Forums.

Zwischenfazit: Durch die Ergebnisse der Kampagne für eine kultursensible Altenhilfe (2006) konnte das Forum im Rahmen seiner Tätigkeit beobachten, dass es inzwischen mehrere Dienste, Einrichtungen und Projekte der Altenhilfe gibt, die die IKÖ in unterschiedlicher Art und Umfang erproben. Das ist ermutigend. Dennoch bleibt die Umsetzung der Kultursensiblen Arbeit und IKÖ in der Altenhilfe noch punktuell und vom Zufall günstiger Bedingungen abhängig.

Die noch geringere Resonanz und das noch geringere Interesse der Altenhilfeanbieter gegenüber der Kultursensiblen Pflege und der IKÖ beruht auf verschiedenen Gründen. Hier seien einige genannt:

Die Bedeutung von Rahmenbedingungen für die Verbreitung der IKÖ-Umsetzung lässt sich am Beispiel der Altenpflegeschulen beobachten. Durch das Altenpflegegesetz von 2003 wurde das Modul Kultursensible Pflege eingefordert. Jetzt ist es im Ausbildungscurriculum aller Altenpflegeschulen als Standard verankert.

2.3 Welche Probleme haben sich bei der Umsetzung in der Altenhilfe gezeigt? Welcher Handlungsbedarf lässt sich ableiten?
In diesem Kapitel wird die Fragestellung aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten
erörtert:

a. Probleme und Barrieren bei den Nutzern / MigrantInnen
b. Probleme und Barrieren bei Altenhilfe-Trägern

2.3.1 Probleme bei den Nutzern – MigrantInnen
Hier seien einige wichtige Barrieren für ältere MigrantInnen beispielhaft genannt, die ihnen den Zugang zu den Dienstleistungen des Altenhilfesystems erschweren bzw. verhindern:

2.3.2 Probleme und Barrieren bei den Trägern der Altenhilfe
Eine von Altenhilfeträgern häufig genannte Hürde bei den Bemühungen um die aktive Öffnung ihrer Einrichtungen und Angebote ist die Erschließung des Zugangs zu den älteren MigrantInnen Oft stellt sich dies als aufwändig bis schwierig dar. Die Verständigung und die Kommunikationsgestaltung mit den älteren MigrantInnen stellen eine weitere Hürde dar. Selbst Dolmetscherdienste / -netzwerke für die Sicherstellung der Verständigung mit nicht deutsch sprechenden MigrantInnen sind – wenn überhaupt – nur sporadisch vorhanden und müssen selbst finanziert werden. Des Weiteren stoßen Einrichtungen und Angebote der Altenhilfe nicht selten auf schwache Akzeptanz bei den Migranten. Hilfe und Pflege aus institutioneller, professioneller Hand löst bei MigrantInnen nicht selten Misstrauen und Scham aus und wird als entwürdigend empfunden.

Strukturelle Barrieren des Altenhilfesystems gepaart mit der oben skizzierten Haltung der Träger erschweren Nutzern mit Migrationsgeschichte den Zugang zu Leistungen und Angeboten. Im Folgenden werden einige Aspekte erwähnt:

Die o.g. Barrieren erschweren nicht nur die Inanspruchnahme und schmälern die Qualität von Versorgungsangeboten, sondern verursachen auch Mehrkosten durch verspätete, Doppel- oder Fehlintervention und dies gilt nicht nur für Menschen mit Migrationshintergrund sondern auch für Nutzer mit deutschen Hintergrund. Abschließend sind an dieser Stelle auch strukturelle Barrieren für die Umsetzung der IKÖ zu erwähnen.

2.4 Welche Lösungsansätze und Rahmenbedingungen sind aus der Sicht der Praxis erforderlich?
Im folgenden Abschnitt werden Anregungen und Lösungsansatze für die Förderung der IKÖ-Umsetzung bei

Grundsätzlich können tragfähige Lösungen für die geschilderten Probleme und
Handlungsbedarfe nur dann gefunden werden, wenn alle Beteiligten die Notwendigkeit einer Veränderung erkennen und zu der Anpassung bestehender und Schaffung neuer Rahmenbedingungen konkret beitragen. Das unten stehende Bild soll diesen Appell veranschaulichen.

2.4.2 Welche Lösungsansätze für die Träger Altenhilfe?
Im Hinblick auf Einsichtgewinnung und Erschließung des Zugangs zu den Migranten könnten bei den Trägern der Altenhilfe folgende konkrete Schritte einen Fortschritt bedeuten:

Im Hinblick auf die die Konzepte der Einrichtung / Organisation würde IKÖ bedeuten, Altenhilfeträger

– nehmen die interkulturelle Kompetenz als Schlüsselqualifikation in das Anforderungsprofil für neue MitarbeiterInnen wie auch für die Entwicklung von interkulturellen Teams auf
– sehen interkulturelle Kompetenz und IKÖ als Regelfortbildung für die MitarbeiterInnen vor
– planen mehr Reflexionsräume für die Teams, um neue Erkenntnisse im Zuge der IKÖ-Umsetzung zu sichern und eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams zu fördern
– qualifizieren MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund weiter und setzen sie in Leitungspositionen ein

– für den Umgang mit Menschen mit einer Migrationsgeschichte im Vorfeld der Pflege
– für den Umgang mit demenziell erkrankten Menschen mit einer Migrationsgeschichte
– für den Umgang Menschen mit einer Migrationsgeschichte in der Sterbephase
– für den Umgang mit pflegenden (Migranten-)Angehörigen
– für die Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen (Migranten)
– für die Beteiligung von Migranten/Nutzern an der Entwicklung von Angeboten.

Die IKÖ könnte bei den Angeboten und deren Qualität Umsetzung finden, indem Träger ihre Angebote flexibler gestalten als es bis heute der Fall ist. Pflegehandlungen und Tagesgestaltung könnten noch stärker auf die individuellen und soziokulturellen Bedürfnisse des Klientels angepasst werden.

Zu Erhöhung der Qualität ihrer Angebote sollte besonderer Wert gelegt werden auf:

Um die Nachhaltigkeit der IKÖ-Umsetzung zu sichern, ist es von entscheidender Bedeutung, dass Altenhilfeträger auch ihre Strukturen weiterentwickeln und zusammenführen, z.B.

Um den IKÖ-Prozess zu unterstützen und bereits gewonnene Erfahrungen und Erkenntnisse zu integrieren ist ein regelmäßiger Austausch der Träger untereinander, die sich interkulturell öffnen wollen und die die IKÖ-Umsetzung bereits erproben, hilfreich. Dies kann erfolgen z.B. in …

2.4.3 Welche Lösungsansätze für die Kostenträger?
Im Hinblick auf die Verbreitung der IKÖ-Umsetzung in der Altenhilfe wie auch im

Gesundheitswesen wäre es ein bedeutender Entwicklungsschritt, wenn Krankenkassen, Pflegekassen, Sozialhilfeträger

Dies könnte geschehen z.B. durch

Nicht zuletzt könnten Krankenkassen, Pflegekassen selbst ihre direkten Serviceleistungen für ihre Versicherten überprüfen und anpassen, indem sie

2.4.4 Welche Lösungsansätze gibt es in der Politik?
Im Wirkungsfeld der Politik könnte ein entscheidender Handlungsschritt zur Förderung der Implementierung der IKÖ wäre die Schaffung eines gesetzlichen Rahmens, der

Ein weiterer Schritt wäre die Sicherstellung und Weiterentwicklung der IKÖ-Qualität . Politik könnte hierzu einen Beitrag leisten, indem sie

Politik könnte auf die Veränderung der bestehenden Strukturen durch gesetzliche und finanzielle Rahmen stärker Einfluss nehmen, z.B. in dem sie

Politik könnte zur Sensibilisierung der Träger von Altenhilfe und Gesundheitswesen beitragen, indem sie z.B. ein Aufklärungs- und Förderprogramm zur Verbreitung der IKÖ- Umsetzung bei Altenhilfe und im Gesundheitswesen initiiert. Hier könnte das Forum seine Unterstützung anbieten.

Zur Unterstützung der Träger bei der IKÖ-Umsetzung könnte die Politik z.B. dadurch Beitragen

Für die Realisierung der oben genannten Handlungsschritte könnte das Forum für eine kultursensible Altenhilfe sein Angebot zur Verfügung stellen.

Damit die IKÖ Umsetzung gelingen kann, sind die Einbeziehung und Unterstützung der Menschen mit Migrationshintergrund und deren Organisationen unerlässliche Bedingung. Dazu kann Politik beitragen, indem sie z.B.

2.4.5 Welche Lösungsansätze in der Wissenschaft ?
Ausgehend von dem im Kapitel 2. skizzierten Handlungsbedarf könnte die Wissenschaft zur Etablierung der IKÖ in der Altenhilfe und im Gesundheitswesen dazu beitragen, indem sie

Exkurs: Mehraufwand und Mehrwert der IKÖ
WAS macht den MEHRAUFWAND der IKÖ aus?
Nachdem in diesem Beitrag so viel von Mehraufwand die Rede war, sollen an dieser Stelle einige Aspekte beispielhaft erwähnt werden. Folgende Auflistung beruht auf Beobachtungen und Erfahrungswerte im Rahmen der Tätigkeit des Forums:

WIE HOCH ist der Mehraufwand?
Eine fundierte quantitative Einschätzung des Mehraufwands für die IKÖ-Umsetzung steht noch aus, nicht nur weil die Wissenschaft sie bisher noch nicht erforscht hat, sondern auch weil die Praxis noch zu wenige Erfahrungsfelder anzubieten hat.

Aus Forum-Sicht könnte folgende Schätzung ein wenig Orientierung anbieten.

Der Aufwand für die Umsetzung von IKÖ und Kultursensiblem Ansatz ist unterschiedlich je nach der Phase der IKÖ-Prozesses: am Anfang hoch, dann im Laufe des Integrationsprozessen in die Organisation und Kultur der Einrichtung / Träger absteigend.

Das Ausmaß ist aber unterschiedlich je nach Art der Einrichtung und nach ihrenVoraussetzungen. z.B. bereits bestehende Kontakte zu Migrantengruppen und -organisationen und bereits vorhandenes muttersprachiges Personal stellen günstige/erleichternde Voraussetzungen für die IKÖ-Umsetzung dar. Die unten stehende Abbildung versucht mögliche Verläufe des Umsetzungsprozesses bildhaft zu skizzieren.

Welcher MEHRWERT steht dem Mehraufwand der IKÖ gegenüber?

Gegenüber dem Mehraufwand für die IKÖ-Umsetzung steht ein Mehrwert, der sie rechtfertigt. Ausgehend von den Erfahrungswerten des Forums sollen hier einige Vorteile der IKÖ erwähnt zusammenfassend werden.

Zusammenfassung:

Zur flächendeckenden Verbreitung und Umsetzung der IKÖ bedarf es an:

Sind Anregungen auch auf das Gesundheitswesen übertragbar ?

Die Fragen, ob einige der vorgestellten Vorteile und Umsetzungsanregungen für die IKÖ auch auf das Gesundheitswesen übertragbar sein können und ob eine vernetzende und koordinierende Struktur – wie das Forum – auch im Gesundheitswesen sinnvoll wäre, sollen im Diskussionsteil mit den hier anwesenden Fachleuten aus dem Gesundheitsbereich gemeinsam erörtert werden. Folgendes Beispiel „Immnuel-Krankenhaus“ kann auf die erste Frage vielleicht schon eine Antwort anbieten.

3. Interkulturelle Öffnung eines Krankenhauses am Beispiel des Immanuel Krankenhauses, Berlin
Beispielhaft für interkulturelle Öffnungsprozesse im Gesundheitsbereich werden im Folgenden einige ausgewählte Schritte innerhalb des Öffnungsprozesses eines Krankenhauses dargestellt. Exemplarisch hierfür wurden die Bereiche Leitbildentwicklung und Förderung interkultureller Handlungskompetenz im Immanuel-Krankenhaus, Berlin-Wannsee, ausgewählt.

Das Immanuel-Krankenhaus Rheumaklinik Berlin-Wannsee und Zentrum für Naturheilkunde GmbH ist eine Einrichtung der Immanuel-Diakonie Group mit drei Mitgliedshäusern. Es nahm als einziges deutsches Krankenhaus von europaweit zwölf Gesundheitseinrichtungen zwischen 2002 und 2004 an dem von der Europäischen Union finanzierten Projekt „Migrantfriendly-hospital“ 1 teil. Initiiert durch die Teilnahme an der europäischen Maßnahme wurde der Öffnungsprozess anschließend im Immanuel-Krankenhaus fortgesetzt und verstetigt. Begleitet wurde dies zusätzlich durch das Projekt „Interkulturelle Öffnung der Altenhilfe /Pflege von Einrichtungen der Diakonie“ aus dem EQUAL-Programm 2 in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. (DWBO).

Die Ziele der Maßnahme waren zum einen die Verbesserung des Managements im Hinblick auf die vielfältigen Bedürfnisse von MigrantInnen und die Anpassung der Qualitätsstrukturen an diese Zielgruppe, um allen PatientInnen unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund eine optimale medizinische und pflegerische Versorgung zu gewährleisten und Ungleichheiten in der medizinischen Versorgung von MigrantInnen zu reduzieren.

3.1 Leitbildentwicklung
Im Leitbild der Einrichtung, das 18 unterschiedliche Werte beschreibt, wurde im Laufe des Prozesses der Wert 4 entwickelt, der lautet

„Wir anerkennen und berücksichtigen bei unseren Patienten/innen und Bewohnern/innen die unterschiedlichen Bedürfnisse, Werte, Weltanschauungen und Kulturen einschließlich der von Migranten/innen und ethnischen Minderheiten.“ (Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz e.V. (Hrsg.) (2005), S. 16)

3.2 Mitarbeiterfortbildungen zur Förderung der interkulturellen Kompetenz
Die als Ausgangsbasis für die Mitarbeiterschulungen durchgeführte Mitarbeiterbefragung zu Herkunft, Motivation und vorhandenen interkulturellen Kompetenzen ergab, dass ca. 8-9% der Beschäftigten einen Migrationshintergrund besaßen. Gleichzeitig wurden Widerstände und Ängste der Mitarbeiterschaft in Bezug auf das Thema Interkulturalität offen gelegt und Vorurteile versteckt geäußert, die Notwendigkeit zur interkulturellen Öffnung sahen die wenigsten MitarbeiterInnen ein. Die Befragung diente auf diese Weise gleichzeitig zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden für das Thema interkulturelle Öffnung (vgl. Lieske, B. (2006[/efn_note].

Die Fortbildungen wurden für alle MitarbeiterInnen von zwei Stationen durchgeführt, dabei wurde auf die interdisziplinäre Besetzung aus Pflegepersonal, ÄrztInnen und TherapeutInnen Wert gelegt. Die Teilnahme am Training war freiwillig, wurde als Arbeitszeit angerechnet und abschießend zertifiziert. Insgesamt beinhaltete die Veranstaltungsreihe zehn Stunden über einen Zeitraum von vier Monaten.

Die Fortbildungen gliederten sich in folgende Themenbereiche:

Teil 1: Wie bin ich selbst kulturell geprägt? Warum habe ich Vorurteile?
Teil 2: Interkulturelle Kommunikation im Krankenhaus
Teil 3: Gesundheits-/Krankheitsverständnis im kulturellen Kontext

Für die erfolgreiche Vermittlung interkultureller Handlungskompetenz war es erforderlich, in der ersten Veranstaltung den Kulturbegriff als offen, dynamisch und heterogen darzustellen, d.h. als ein System, das sich wandelt, flexibel und offen für Veränderungen ist. Ausgehend von einem derartigen Kulturverständnis wurde den TeilnehmerInnen anschließend die eigene kulturelle Prägung anhand von Übungen und Fallbeispielen erfahrbar gemacht, um damit die individuell verinnerlichten Normen und Werte bewusst zu machen. Gleichzeitig wurde die Entstehung von Vorurteilen aufgezeigt.

Diese Vorgehensweise ermöglichte es den TeilnehmerInnen einen Perspektivwechsel vorzunehmen, die Kulturgebundenheit individuellen Denkens und Handelns zu erkennen und eigene Vorurteile zu reflektieren. Auf diese Weise konnten Widerstände einzelner MitarbeiterInnen abgebaut werden, nach und nach entstand ein offener Dialog, in dem auch Ängste und Bedenken gegenüber interkulturellen Öffnungsprozessen ausgesprochen und die Entstehung von stereotypen Denkweisen reflektiert und thematisiert wurden. Im Anschluss wurden in den folgenden Veranstaltungen inhaltliche Themen wie interkulturelle Kommunikation und Umgang mit Gesundheit und Krankheit sowie Schmerzverständnis im interkulturellen Kontext thematisiert.

3.3 Ergebnisse der Fortbildungen
Im Laufe der Fortbildungsveranstaltungen wurde die Notwendigkeit der Verbesserung der internen Kommunikationsstrukturen der Gesundheitseinrichtung deutlich. Daraufhin entstand ein interdisziplinär zusammengesetzter Qualitätszirkel zur Erarbeitung einer „Leitlinie zur interkulturellen Kommunikation“, um die Orientierungshilfen innerhalb des Krankenhauses zu optimieren und die Fachinformationen besser auf die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe der Patienten/innen abzustimmen. Unter dem Motto „Gleiche Versorgung für alle“ entwickelte die Arbeitsgruppe eine Leitlinie zur interkulturellen Kommunikation. Dazu gehören etwa das im Intranet verfügbare zwölfsprachige Kommunikationsunterstützungsprogramm „KOM-MA3 , eine hausinterne Sprachmittlerliste und die Einbeziehung eines professionellen Dolmetschdienstes. Gleichzeitig fixierte die Arbeitsgruppe Qualitätskriterien für eine gelungene Sprachmittlung. Außerdem wurden mehrsprachige Formulare und Operations- sowie Diagnoseaufklärungsblätter entwickelt bzw. angeschafft und eine Patienteninformationsbroschüre in englische und türkische Sprache übersetzt.

Grundsätzlich erwies es sich nach Meinung der Qualitätsbeauftragten als sinnvoll, zunächst die Erwartungen und Vorbehalte der Mitarbeitenden in Form einer Befragung zu ermitteln und diese auch „auszuhalten“. Dies diente einerseits zur Sensibilisierung und Einbindung der Beschäftigten in den Öffnungsprozess von Anfang an. Gleichzeitig erwiesen sich die Ergebnisse der Befragung als Orientierungshilfe für die Gestaltung der Fortbildungsinhalte.

Konkret äußerten die Teilnehmenden, dass sie als Ergebnis der Fortbildungen die Bedürfnisse und potenziellen Missverständnisse bei PatientInnen mit Migrationshintergrund sensibler wahrnehmen könnten. Gleichzeitig war ein
Perspektivwechsel der MitarbeiterInnen von einer reinen Defizitorientierung im Hinblick auf MigrantenInnen hin zu einer Ressourcenorientierung zu beobachten 4.

Zusätzlich zu der hausinternen Fortbildungsreihe in Berlin-Zehlendorf nahm je eine Mitarbeiterin aus den Mitgliedseinrichtungen der Immanuel Diakonie Group am Fernlehrgang „Migration im Gesundheitswesen“ der Universität Erlangen-Nürnberg teil, um sich interkulturelle Handlungskompetenz anzueignen. Die Mitarbeiterinnen wurden als Migrationsbeauftragte benannt, so dass nun jedes Krankenhaus eine Verantwortliche für interkulturelle Öffnung besitzt.

3.4 Erfolgsfaktoren
Wichtig für den Erfolg des Prozesses war u.a. die Tatsache, dass die Verantwortung für die Durchführung des Öffnungsprozesses in Händen des geschäftsführenden Direktors des Immanuel-Krankenhauses und der Qualitätsmanagementbeauftragten der Einrichtung lag. Auch die Offenheit und der Mut zum Dialog sowie zur Auseinandersetzung innerhalb der Mitarbeitenden waren wichtige Bedingungen für die erfolgreiche Durchführung des Öffnungsprozesses. Nicht zu vergessen sind der lange Atem und das Durchhaltevermögen aller Beteiligten. Ein weiterer Erfolgsfaktor liegt in der externen Begleitung durch die o.g. von der Europäischen Union geförderten Projekte.

3.5 Perspektiven
In Zukunft soll der Öffnungsprozess auf die anderen Mitgliedshäuser der Immanuel Diakonie Group ausgedehnt werden, so soll u.a. die Vernetzung der Häuser untereinander intensiviert werden und Bedarfe von PatientInnen mit Migrationshintergrund noch genauer erfasst werden. Im Immanuel-Krankenhaus selbst sollen die hausinternen Trainings zur Schulung interkultureller Handlungskompetenz ebenfalls fortgeführt werden.

Die Qualitätsmanagementbeauftragte arbeitet darüber hinaus in der Arbeitsgruppe „Migration und Gesundheit“ der Berliner Landesgesundheitskonferenz des Senates von Berlin mit und vertritt ihre Einrichtung in der Fachgruppe „Interkulturelle Öffnung von Einrichtungen der Diakonie in Berlin“, organisiert vom Landesverband der Diakonie. Insgesamt hat der Öffnungsprozess des Immanuel-Krankenhauses wegweisenden Charakter für ähnliche Vorhaben anderer Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen Werkes, insofern kommt dem Projekt eine wichtige Vorbildfunktion für weitere Öffnungsprozesse zu.

Literatur

  1. migrantenfreundliches Krankenhaus
  2. Das EQUAL-Programm hat das Ziel, Benachteiligungen und Diskriminierungen auf dem Arbeitsmarkt abzubauen. Das Projekt war Teil der Entwicklungspartnerschaft „Qualifizierung für interkulturelle Arbeit“ (QiA) (vgl. www. Qia.de) und verfolgte u.a. das Ziel, die Beschäftigungsfähigkeit von Migranten/innen zu fördern.
  3. KOM-MA = Kommunikationsmaterialien, nähere Informationen unter:
  4. vgl. Lieske, B. (2006)