Türkische Presse Türkei

07.12.2009 – Erdogan, Klimagipfel, USA, Zypern

Die heutigen Tageszeitungen räumen der USA-Reise von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, die er gestern antrat, und dem heute beginnenden Klimagipfel in Kopenhagen breiten Platz ein. Des Weiteren wies in einem Interview mit dem griechischen Staatsfernsehen NET Außenminister Ahmet Davutoglu darauf hin, dass man im Zypern-Problem nicht alles von der türkischen Seite erwarten kann.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Vier kritische Botschaften des Ministerpräsidenten auf dem Weg ins Weiße Haus
Zaman schreibt unter der Schlagzeile „Vier kritische Botschaften des Ministerpräsidenten auf dem Weg ins Weiße Haus“, im Vorfeld des Treffens mit US-Präsident Barack Obama habe Ministerpräsident Erdogan eine Erklärung über vier wichtige Themen gegeben. Dem Zeitungsbericht zufolge habe Erdogan dabei gesagt, türkische Soldaten würden in Afghanistan nicht kämpfend zum Einsatz kommen, Ankara werde in Afghanistan in Höhe von 50 Millionen Dollar investieren. Die Terrororganisation PKK sei der gemeinsame Feind der USA, des Iraks und der Türkei. Ankara und Washington würden die gleiche Ansicht im Hinblick auf das Thema Iran vertreten und die Botschaften Teherans würden an Obama weitergeleitet werden. Ferner könne die Türkei bei Bedarf zwischen Syrien und Israel als Vermittler agieren.

___STEADY_PAYWALL___

Türkei schickt keine weitere Soldaten nach Afghanistan
In Cumhuriyet lesen wir, vor Antritt der USA-Reise habe der Ministerpräsident auf die Forderung nach einer Stationierung zusätzlicher Kampfsoldaten in Afghanistan geantwortet, die Türkei habe bereits ausreichende Soldaten in Afghanistan. Das türkische Truppenkontingent am Hindukusch sei von 700 auf 1.750 aufgestockt worden. Damit habe Ankara alles mögliche unternommen.

Wendepunkt beim Klimawandel
Hürriyet bringt heute die Schlagzeile “Wendepunkt beim Klimawandel“. Laut Zeitungsnachricht werden Regierungsvertreter aus 192 Staaten zum UN-Klimagipfel mit dem Ziel eine Übereinkunft zu erzielen, am heutigen Montag in Kopenhagen zusammenkommen. Dabei soll nach einem Ausweg zur Reduzierung des Treibhauseffekts, die für die globale Erderwärmung verantwortlich ist, gesucht werden. Dem Blatt zufolge werde die Türkei entgegen den USA, China und Indien zur Kontrolle ihrer Industrie von einem internationalen Druck nicht betroffen sein. Auf der Liste der 30 Staaten mit dem meisten CO2-Ausstoss würde die Türkei auf dem 21. Platz liegen. Der Hürriyet zufolge würde China unter allen anderen Ländern mit sieben Millionen 219.000 Tonnen am meisten CO2 emittieren.

Der Initiator des Minarettverbots befürchtet eine islamische Auswanderung
Vatan bringt heute die Schlagzeile “Der Initiator des Minarettverbots befürchtet eine islamische Auswanderung“. Oskar Freysinger, Abgeordneter der Volkspartei, der für das Minarettverbot 1.000 Unterschriften sammelte, erklärte gegenüber der spanischen Zeitung “El Pais“, wenn die islamische Auswanderung weiter anhalte, könne man Abschied vom aufgeklärten Europa nehmen.

Weltriese gibt Hoffnung
Das Tagesblatt Milliyet bringt heute auf der Titelseite die Überschrift „Weltriese gibt Hoffnung“. Der Zeitung zufolge, komme der türkischen Wirtschaft eine gute Nachricht vom US-Bankriesen Citigroup. In dem Bericht der Citigroup über die Erwartungen der Finanzmärkte im Jahr 2010, gehöre die Türkei zu jenen Ländern, das um 4,2 Prozent wachsen werde. Dem Bericht zufolge, werde in der Türkei auch ein Rückgang der Arbeitslosenzahl erwartet.

Todestag sorgt für Unruhen in Athen
Hürriyet bringt anlässlich des Jahrestages der Tötung des 15-jährigen griechischen Jugendlichen durch eine Polizeikugel, die Schlagzeile „Todestag sorgt für Unruhen in Athen“. Dem Zeitungsbericht zufolge, hätten die 12.000 Polizisten, die im Einsatz waren, Schwierigkeiten die Unruhen zu verhindern.

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World) zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Erdogan trifft Obama
Während seines Amerika Besuches erwartet den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan ein intensives Programm. Heute werden Erdogan und US-Präsident Barack Obama im Oval Office zusammenkommen. Nach einem Gespräch unter vier Augen sind eine gemeinsame Pressekonferenz beider Staatsmänner und anschließend ein gemeinsames Arbeitsessen in Begleitung der türkischen Delegation vorgesehen. Nachher wird Erdogan in der John Hopkins Universität eine Rede halten. Auf dem Programm des türkischen Regierungschefs ist daraufhin die Eröffnung des neuen Washington Departements der SETA-Stiftung vorgesehen. Am Abend wird die Teilnahme an eine Veranstaltung der amerikanischen Handelskammer oder von TUSKON erwartet. Auf dem morgigen Programm des türkischen Premiers stehen wiederum Teilnahmen an weiteren Veranstaltungen vor. Erdogan wird anschließend sein Programm mit einem Besuch nach Mexiko fortführen. (Türkiye)

Erdogan: „Afghanistan und Irak werden auf unserer Tagesordnung sein“
Vor seiner Reise in die USA beantwortete Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan gestern die Fragen der Journalisten zu den Themen Afghanistan, Iran und dem Nahost-Konflikt. Bezüglich zum Gespräch mit US-Präsident Barack Obama sagte Erdogan: „Afghanistan und das Atomprogramm Irans werden auf der Tagesordnung unseres Besuches sein. Die Türkei hat bereits unaufgefordert die Zahl seiner Soldaten von 700 auf 1750 Mann erhöht.“

Hinsichtlich zu einer Frage über die amerikanische Haltung gegenüber der türkisch-iranischen Beziehung meinte Erdogan: „Natürlich werden wir unsere wirtschaftlichen Beziehungen zu unserem Nachbarland entwickeln. Bisher sind wir auf keine negativen Signale der USA gestoßen.“

Der Nahost-Konflikt ist ein anderes Thema das auf der Tagesordnung des Besuches steht. Erdogan teilte mit: „Die Situation zwischen Israel und Palästina ist immer noch unklar. Wir sind bereit eine Vermittlerrolle aufzunehmen, wenn beide Seiten sich darauf einigen.“ (Türkiye-Hürriyet)

Weltklimagipfel in Kopenhagen
In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen beginnt heute der auf zwölf Tage angesetzte Weltklimagipfel. Im Mittelpunkt der Verhandlungen der 192 Vertreter internationaler Staaten steht die Aushandlung eines Abkommens zum Klimaschutz, dass das im Jahr 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll ersetzen soll. Die Türkei wird mit einer späteren Teilnahme von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und Minister für Umwelt und Forstwesen Veysel Eroglu vertreten. (Cumhuriyet)

Davutoglu: „Man kann nicht alles von der türkischen Seite erwarten“
In einem Interview mit dem griechischen Staatsfernsehen NET wies Außenminister Ahmet Davutoglu darauf hin, dass man im Zypern-Problem nicht alles von der türkischen Seite erwarten kann. Davutoglu sagte: „Wenn die griechische Seite den Annan-Plan von 2004 zugestimmt hätte, hätten wir jetzt keine Probleme mit den Verhandlungen und dem Zusatzprotokoll. Wir brauchen die Zusammenarbeit um bessere und konstruktivere Lösungen zu finden.“ (Cumhuriyet)

Eroglu: “Wir sind einer Einigung fern”
In einem Gespräch in Nicosia mit einer Gruppe von Wirtschaftskorrespondenten aus der Türkei erklärte Dervis Eroglu, Ministerpräsident der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ), dass bislang, trotz Versuchungen den Verhandlungsprozess beider Inselgruppen als “positiv” erscheinen zu lassen, keine Einigung -außer der Justiz- erfolgt werden konnte. “Wir sind einer Einigung nicht verpflichtet. Wir besitzen einen Staat. Eine Einigung wäre uns gerne, doch der griechische Teil muss uns dies spüren lassen” meinte Eroglu. (Cumhuriyet)

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.