Türkische Presse Türkei

02.12.2009 – Gül, Minarett, Schweiz, Erdogan

Staatspräsident Abdullah Gül habe das Ergebnis der Volksabstimmung zum Minarettenbau als ein Angriff auf die Grundrechte und – freiheiten bezeichnet. Des Weiteren bezeichnet Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan das Ergebnis der Volksabstimmung als ein Zeichen des ansteigenden Rassismus und Nationalismus in Europa bezeichnet.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Gül besucht Jordanien
Die Tageszeitung Sabah berichtet über den Jordanien Besuch von Staatspräsident Abdullah Gül. Staatspräsident Gül habe gesagt, durch das zwischen der Türkei und Jordanien unterzeichnete Freihandelsabkommen könne nun das Wirtschafts- und Handelspotential zwischen beiden Ländern in Angriff genommen werden. Der Nachricht zufolge, sei das Abkommen in Anwesenheit von Staatspräsident Abdullah Gül und dem jordanischen König Abdullah unterzeichnet worden. Mit der Unterzeichnung sei nach Libyen, Syrien und Albanien nun auch der Visumszwang für Jordanien aufgehoben worden.

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Stellungnahme von Staatspräsident Abdullah Gül zum Minarett-Verbot
Die Tageszeitung Hürriyet schreibt über die Stellungnahme von Staatspräsident Abdullah Gül zum Minarett-Verbot in der Schweiz. Gül habe das Ergebnis der Volksabstimmung zum Minarettenbau als ein Angriff auf die Grundrechte und – freiheiten bezeichnet. Gül habe gestern vor seiner Abreise nach Jordanien die Fragen der Journalisten beantwortet. Gül habe gesagt, der Entwicklung in der Schweiz müsse nachgegangen werden, denn der Ausgang der Volksabstimmung sei der Ausdruck der sich verbreitenden Islamphobie in der westlichen Welt.

Erdogan kritisiert Minarett-Verbot
Die Tageszeitung Vatan zitiert Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, der die Volksabstimmung in der Schweiz zum Minarettenbau als ein Fehler bezeichnet habe. Die Glaubensfreiheit dürfe nicht zum Inhalt einer Volksabstimmung gemacht werden. Des Weiteren habe Erdogan in seiner Rede auf der Fraktionssitzung, das Ergebnis der Volksabstimmung als ein Zeichen des ansteigenden Rassismus und Nationalismus in Europa bezeichnet. Entsprechend habe er auch die Islamphobie, wie den Antisemitismus, als ein Vergehen an der Menschheit bezeichnet. Ein diesbezüglicher Beschluss in Warschau habe für die Moslems keine positive Entwicklung gebracht.

In der Tageszeitung Sabah lesen wir, das Amt für Religiöse Angelegenheiten habe in seiner Stellungnahme zum Minarettverbot die Thematisierung der Grundfreiheiten innerhalb einer Volksabstimmung aufs schärfste kritisiert. Die Begrenzung dieser Freiheiten durch irgendeine Nation, einen Staat oder eines Organs sei nicht hinnehmbar.

Die Tageszeitung Hürriyet schreibt, Staatsminister und Chefunterhändler Egemen Bagis habe auf das Minarettverbot in der Schweiz mit einem Aufruf an die islamische Welt reagiert. Des Weiteren habe Bagis die Schweiz als einem Freilichtmuseum der Intoleranz bezeichnet und die Annullierung des Minarett-Verbots gefordert.

Türkisch-Amerikanischen Koalition
Die Tageszeitung Milliyet schreibt, die gemeinsame Initiative der türkisch-amerikanischen Koalition und der technischen Universität von Istanbul werde jedes Jahr 10 indianerstämmigen Schülern in den USA ein Stipendium zum Studium in der Türkei anbieten. Der Direktor der technischen Universität von Istanbul Professor Muhammed Sahin und der Präsident der Türkisch-Amerikanischen Koalition Lincoln McCurdy hätten ihre Freude über dieses Programm zum Ausdruck gebracht.

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World) zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül: “Terror hat keinen Platz in dieser Region”
Staatspräsident Abdullah Gül der für drei Tage Jordanien besucht sagte auf Frage von Journalisten wie er die derzeitige Situation bezüglich der PKK Aktionen in der Türkei bewerten würde, “Terror gibt es leider auf der Ganzen Welt und auch hier. Doch der Terror wird keinen Platz in dieser Region mehr finden. Denn weder in Irak noch auf der Welt wird Terror toleriert.“ (Türkiye-Hürriyet-Cumhuriyet)

Erdogan reist nach Mexiko
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wird zwischen 08.-10. Dezember für einen offiziellen besuch nach Mexiko reisen. Erdogan wird im rahmen seiner Kontakte am 09. September den Präsidenten von Mexiko Felipe Calderón treffen. Bei dem treffen zwischen Erdogan und Calderón werden neben den bilateralen Beziehungen der beiden Länder, die jüngsten Entwicklungen in der Welt und weitere Globale und Regionale Themen im Rahmen der nichtständigen Mitgliedschaft beider Länder im UN-Sicherheitsrat in die hand genommen. (Cumhuriyet)

Davutoglus Athen Kontakte
Außenminister Ahmet Davutoglu, der zur Teilnahme an dem Außenministertreffen der OSZE-Staaten in Athen weilt, kam im Rahmen seiner Kontakte mit seinem aserbaidschanischen Amtskollegen Elmar Memmedyarov und armenischen Amtskollegen Eduard Nalbandian zusammen. Bei dem treffen zwischen Davutoglu, Memmedyarov und Nalbandian wurden hauptsächlich Themen wie der Normalisierungsprozess der bilateralen Beziehungen zwischen Ankara und Eriwan, die Fortschritte zur Lösung des Berg-Karabach-Konflikts und die Rolle der vermittelnden Minsk-Gruppe zur Lösung des Konflikts erörtert. (Milliyet)

Außenministerium: „Wir sind enttäuscht“
In der Erklärung des Außenministeriums über das Schweizerische Volksentscheid hießt es: „Dieses Ergebnis verstößt gegen die Grundrechte- und Freiheiten und ist eine unglückliche Entwicklung das Enttäuschung hervorgerufen hat. Auch ist dieses Ergebnis nicht mit dem Ansehen der Schweiz, die sie auf der Welt genießt zu vereinbaren. Hoffentlich wird sie Schritte in Richtung unternehmen die diesen Zustand aus der Welt Schaft“ (Milliyet)

Yildiz: „Wir haben uns für Atomenergie entschieden“
Energieminister Taner Yıldız, der gestern an dem Türkisch-Amerikanischen Wirtschaftsrat (TAIK) eine rede hielt, erklärte, dass die Preisunbeständigkeit bei Petroleum und Erdgas die Atomenergie umso notwendiger macht und sagte: „Wir beraten uns im Moment für verschiedene alternativen in diesem Bereich aber haben derzeit nichts definitives. Bisher hatten wir nur Kontakte mit Russland aber wir wollen auch weitere Pläne und Angebote bewerten.“ (Türkiye)

Talat besucht die Türkei
Staatspräsident der Türkischen Republik Nordzypern (TRNZ) Mehmet Ali Talat der seit gestern Ankara besucht, kam in diesem Zusammenhang auch mit dem türkischen Außenminister Ahmet Davutoglu zusammen. Im Vordergrund der Gespräche zwischen Mehmet Ali Talat und Davutoglu stand die Lösung der Zypern- Frage, dass ausführlich erörtert wurde. (Cumhuriyet)

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.