Ausländische Studierende klagen über eine schwierige Studienfinanzierung, mangelnde Orientierung im deutschen Hochschulsystem sowie zu wenig Kontakt zu ihren deutschen Mitstudierenden. Das geht aus einer Auswertung der 18. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der ausländischen Studierenden hervor.
Für DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde ist vor diesem Hintergrund klar: „Um Bachelor/Master den ausländischen Studierenden besser zu vermitteln, muss die Studienberatung der Hochschulen ausgebaut werden. Um sie im studentischen Leben besser zu integrieren, benötigen die Studentenwerke von Bund und Ländern mehr Mittel für Wohnheimplätze und den Ausbau ihrer Wohnheimtutorenprogramme.“
Mit Wohnheimtutoren-Programmen unterstützen derzeit 41 der 58 Studentenwerke ausländische Studierende. „Wir haben für die rund 65.000 ausländischen Studierenden in den Studentenwerks-Wohnheimen 680 Wohnheimtutorinnen und -tutoren; das ist beste, praktizierte Integration, weil sich Studierende für Studierende engagieren. Noch besser wäre es, wenn wir mit mehr Mitteln Betroffene zu Experten machen könnten“, so Meyer auf der Heyde weiter. „Ausländische Studierende könnten als bezahlte Tutoren ihre Finanzierungssituation verbessern und zugleich als Betroffene neue Lösungsvorschläge für bessere Integration entwickeln.“
77% der rund 190.000 ausländischen Studierenden in Deutschland kommen aus Entwicklungs- und Schwellenländern, 85% organisieren ihr Studium selbst. Mit 645 Euro im Monat haben ausländische Studierende deutlich geringere Einnahmen als ihre deutschen Kommilitoninnen und Kommilitonen, die 770 Euro im Monat zur Verfügung haben. Mehr als die Hälfte der ausländischen Studierenden ist erwerbstätig, die zwei weiteren wichtigsten Finanzierungsquellen sind die Unterstützung durch die Eltern sowie Stipendien.