Türkische Presse Türkei

20.08.2009 – Türkei, Irak, Russland

Die türkische Presse berichtet heute unter anderem über die „demokratischen Fortschritte“ der türkischen Regierung sowie über den Bombenanschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad. Außerdem wird über den Besuch des jordanischen Außenministers Nasser Judeh in Ankara berichtet.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Jahrestag-Bombe in Bagdad
Haber Türk meldet unter der Schlagzeile „Jahrestag-Bombe in Bagdad“, am Jahrestag des Anschlags auf die UN-Zentrale in Bagdad in 2003 sei es zu einer Serie von Anschlägen gekommen. Es sei der blutigste Anschlag seit der Übergabe der Sicherheit von der US-Armee an die irakischen Sicherheitskräfte. Dem Blatt zufolge sei auf den Tag genau vor sechs Jahren, am 19. August 2003, das UN-Hauptquartier in Bagdad durch eine Autobombe zerstört worden. Damals seien bei dem Angriff 22 Menschen, unter ihnen der UN-Sondergesandte Sergio Vieira de Mello. Bei den gestrigen Anschlägen seien 95 Menschen getötet und 563 weitere verletzt worden.

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Cumhuriyet schreibt unter der Schlagzeile „Blutbad in Bagdad: 95 Tote“, bei den Anschlägen mit Autobomben, Sprengsätzen und Mörsergranaten seien Regierungsgebäuden und ausländische Botschaften Ziel gewesen. Die irakische Armee habe islamische Extremisten und Anhänger der Baath-Partei des früheren Machthabers Saddam Hussein verantwortlich gemacht. Bei den Detonationen seien unter anderem das irakische Parlamentsgebäude, das UN-Hauptquartier sowie das türkische Botschaftsgebäude beschädigt worden.

Jordanien
In Yeni Safak lesen wir unter der Schlagzeile „wenn Israel einen Frieden will, muss es verantwortungsvoll handeln“, beim seinem Treffen mit dem jordanischen Außenminister Nasir Cevde habe Außenminister Ahmet Davutoglu Israel aufgerufen, verantwortungsbewusst zu sein. Davutoglu habe gesagt, Israel müsse vor allem im Zusammenhang mit den jüdischen Siedlungen und die Entwicklungen in Ost-Jerusalem verantwortungsbewusst handeln. Wenn Israel tatsächlich einen Friedenwillen besitze müsse dieser auch eindeutig dargelegt werden, habe Außenminister Davutoglu betont.

Russland hat die Zöllekontrollen gelockert
Aus Cumhuriyet erfahren wir unter der Schlagzeile „Russland hat die Zöllekontrollen gelockert“, Staatsminister Hayati Yazici habe gesagt, der russische Regierungsbeschluss über eine Ganzkontrolle der türkischen Waren an den Grenzen sei annulliert worden. Der entsprechende Beschluss sei am 13. August 2008 in Kraft getreten. Die Aufhebung der peniblen Kontrollen der türkischen Güter sei dem Staatssekretariat für Zölle mitgeteilt worden. Yazici zufolge werde die Einfuhr von türkischen Waren wie vor dem Regierungsbeschluss erfolgen.

Paradies von Geheimkonten
Vatan meldet unter der Schlagzeile „die Schweiz, das Paradies von Geheimkonten, wird Milliardäre preisgeben“, den Streit mit der Steueroase Schweiz hätten die USA gewonnen. Die Schweizer Grossbank UBS werde auf Forderung der USA Kundendaten von Geheimkonten herausgeben. Dem Blatt zufolge hätten etwa 52 Tausend US-Bürger Geheimkonten in der Schweiz. Das Geld auf diesen Konten werde auf 15 Milliarden Dollar geschätzt.

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World) zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Erdogan: „Die Fortschritte werden die Wirtschaft antreiben“
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, der gestern bei der Eröffnungszeremonie der neuen Jachthafens in Didim, einem Ferienort an der türkischen Westküste, eine Rede hielt, gab bekannt, dass die Türkei nach der Erfüllung der ‘Demokratischen Fortschritte’ auch wirtschaftlich angetrieben werde.

Ministerpräsident Erdogan wies darauf hin, dass die Fortschritte unter der Auffassung ‚Bürgerschaft der Türkischen Republik’ fortgeführt werden, und sagte: „Jene, die mit unserer Einheit nicht zufrieden sind, versuchen, uns in ein Durcheinander zu bringen, da sie fürchten, dass wir wieder mächtig werden. Aber wir werden uns nicht verwirren lassen und keiner wird den anderen nur aufgrund seines Glaubens, seiner Sprache oder ethnischer Herkunft akzeptieren. Wir müssen in den ganzen Regionen der Türkei gleichmäßig investieren, damit die Fortschritte, Entwicklungen und das Vertrauen allen Mitbürgern gleichermaßen dienen.“ (Milliyet-Cumhuriyet)

Nationales Sicherheitsrat tagt heute
Der Nationale Sicherheitsrat (MGK) tagt heute unter Leitung vom Staatspräsidenten Abdullah Gül in seiner Residenz zu Cankaya. Laut Angaben werden auf der Versammlung des Rates die Sicherheit des Landes beeinflussende Entwicklungen im In- und Ausland in die Hand genommen. Es ist auch zwischen den Erwartungen, dass die ‘Demokratischen Fortschritte’ auf der Ratversammlung besprochen werden.

An der Versammlung des Rates werden Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, Generalstabschef General Ilker Basbug, Kommandeure der Streitkräfte, sowie die zuständigen Mitglieder des Ministerrats teilnehmen.

Unterdessen werden die Kommandeure der See- und Luftstreitkräfte, die infolge der Beschlüsse des Hohen Militärrates (YAS) pensioniert wurden, zum letzten Mal an der Versammlung teilnehmen. (Cumhuriyet)

Sahin besucht Güler
Parlamentspräsident Mehmet Ali Sahin besuchte gestern den Gouverneur von Istanbul Muammer Güler in seinem Amt. Nach dem Treffen beantwortete Sahin die Fragen der Journalisten und erinnerte, dass die neue Legislaturperiode am 1. Oktober gestartet wird. Sahin sagte: „Im Rahmen der demokratischen Öffnung können dem Parlament neue Gesetzentwürfe vorgelegt werden und wir werden dann unsere Aufgaben erfüllen.“ (Cumhuriyet)

Davutoglu: „Keine Zusatztruppe für Afghanistan“
Außenminister Ahmet Davutoglu erklärte gestern, dass die USA von der Türkei keine Zusatztruppe für Afghanistan gefordert haben. Davutoglu, der beim Empfang anlässlich der Ernennung von Ertugrul Apakan zum ständigen UN-Vertreter mit einer Gruppe der Journalisten sprach, sagte: „Die türkisch-amerikanische Beziehungen dauern auf gesunde Weise. Auch in den gemeinen Bereichen tauschen wir unsere Meinungen.“

In Afghanistan befinden sich zurzeit 700 türkische Soldaten, teilte Davutoglu mit, und brachte zum Ausdruck, dass die Türkei noch 1200 Soldaten nach Kabul entsenden werde, nachdem sie das Kommando in diesem Gebiet übernimmt. Er teilte die türkischen Beiträge für Afghanistan mit, und sagte, dass die Türkei in diesem Land 550 Projekte, darunter auch Schulen, Kliniken, landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften und Trainingszentren für Polizisten, verwirklicht habe. (Hürriyet-Türkiye)

Arinc: „Atalays Kontakte werden in der Türkei eine Synergie herstellen“
Staatsminister Bülent Arinc, der gestern die südanatolische Stadt Antalya besuchte, rief jeden dazu auf, den Prozess zu den demokratischen Fortschritten zu unterstützen. Arinc unterstrich auch, dass die diesbezügliche Kontakte und Bestrebungen von Innenminister Besir Atalay eine Synergie im Land herstellen werden. Arinc sagte: „Ich glaube, dass die negative Haltung der Oppositionsparteien CHP und MHP nicht sehr lange dauern wird. Denn keine Partei kann sich von einer gesellschaftlichen Forderung Abstand nehmen.“ (Milliyet)

Jordanischer Außenminister in der Türkei
Außenminister Ahmet Davutoglu empfing gestern seinen jordanischen Amtskollegen Nasser Judeh in Ankara. Judeh sagte, Jordanien lege großen Wert auf die Beziehungen zur Türkei. Jordanien wolle diese Beziehungen erweitern. Er erklärte, dass er die türkische Rolle im Friedensprozess für den Nahen Osten unterstütze. Die Situation in Irak und seine Stabilität waren auch auf der Tagesordnung des Gesprächs. (Sabah)

Russland hebt die Inspektionen für den Export von der Türkei auf
Staatsminister Hayati Yazici erklärte gestern, dass Russland die Regulation für die Überprüfung der türkischen Produkte aufgehoben habe, und sagte: „Russische Behörden haben bekannt gegeben, dass Moskau die Verordnung über die vollständige Überprüfung der türkischen Waren beim Zoll aufgehoben hat.“ Damit werde der Handel zwischen den beiden Ländern das vorherige Volumen erreichen.

Mit dieser Verordnung des letzten Jahres hatte Russland die Produkte von der Türkei streng überprüft, was den türkischen Export nach Russland um 58 Prozent verringert hat. (Hürriyet)

DP-ANAP erklärten sich bereit der demokratischen Öffnung beizutragen
Vorsitzender der Demokratischen Partei (DP) Hüsamettin Cindoruk und Vorsitzender der Mutterlandspartei (ANAP) Salih Uzun gaben gestern in Ankara die gemeinsame Meinung der beiden Parteien über die demokratische Fortschritte mit einer Deklaration bekannt. In der Deklaration wurde mitgeteilt, dass die beiden Parteien bereit seien, jegliche Art Beitrag zu leisten, um den separatistischen Terror zu beenden. (Vatan)

Hinweis: Die “Türkische Presse Türkei” (Türkeiausgaben türkischer Tageszeitungen) wird von der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara zur Verfügung gestellt und von der MiGAZIN-Redaktion unverändert übernommen.