Steinmeier erinnerte daran, dass die Partnerschaft zwischen Deutschland und der Türkei nicht nur politisch und wirtschaftlich, sondern insbesondere menschlich begründet sei: So lebten etwa 2,5 Millionen Menschen türkischer Herkunft in Deutschland, von denen etwa 700.000 die deutsche Staatsangehörigkeit besäßen. Und etwa 4 Millionen Deutsche machten Jahr für Jahr Urlaub in der Türkei.
Auch die europäische Perspektive der Türkei spielte eine wichtige Rolle im Gespräch. Die Türkei steht vor der Eröffnung eines weiteren Kapitels im Beitrittsprozess zur EU. Steinmeier betonte, das Beitrittsverfahren sei mit einstimmiger Zustimmung aller europäischer Partner eröffnet worden: „Natürlich ist es ergebnisoffen eröffnet worden, aber mit dem Ziel des Beitritts der Türkei zur EU. Dabei bleibt es.“
Davotoglu unterstrich, das Interesse der Türkei an einem Beitritt werde auf keinen Fall nachlassen.
Die EU verhandelt seit Oktober 2005 mit der Türkei über einen Beitritt. Von 35 Verhandlungskapiteln wurden 10 eröffnet, eines vorläufig geschlossen. Als elftes und nächstes Kapitel stehen die „Steuern“ auf der Tagesordnung.
Kulturellen Austausch intensivieren
Steinmeier will die Brücken, die sich insbesondere durch die persönlichen Beziehungen ergeben, fördern und ausbauen. Neben der Ernst-Reuter-Initiative soll 2009 insbesondere die Deutsch-Türkische-Universität entscheidend vorangebracht werden, sagte Steinmeier.
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Auf dem Gelände der Residenz der Deutschen Botschaft in Istanbul (Tarabya) entsteht zudem eine Möglichkeit zum gegenseitigen Austausch für deutsche und türkische Künstler.
Türkei – wichtiger Partner in der Region
Steinmeier würdigte, dass die Türkei und Armenien gemeinsame Bemühungen gestartet haben, das schwierige Verhältnis der beiden Nachbarländer zu verbessern: „Das wäre ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Region.“
Davutoglu sagte, die Türkei und Deutschland hätten sowohl in regionalen als auch globalen Fragen dieselben Interessen: „Unsere Beziehungen sind mehr als nur die zwischen zwei Ländern. Sie gehen auf eine lange Geschichte zurück und sind eng miteinander verzahnt.“
Beide Außenministerien vereinbarten einen strategischen Dialog, um sich in Konfliktsituationen und bei deren Lösungen eng miteinander absprechen zu können. „Wir werden von beiden Seiten diesen Dialog mit Leben erfüllen“, betonte Steinmeier.
@ Hans Schneter
Der Irrglaube man brauche den anderen nicht,ist der Hochmut vor dem Fall.
Was gehen den Türken die Kriegsschäden der Deutschen an,ihr habt den Krieg vom Zaun gebrochen ,ihr müßt den Schutt wegräumen.
Ps.Wohl gemerkt seit ihr mit einem Blauen Auge davon gekommen und in das Schoß Europas gefallen..
emire, wie gut, dass das Osmanische Reich keinen Expansionsdrang hatte….
Dass Deutschland die Türkei nicht braucht, ist kein Hochmut, das ist Fakt. Wäre alles Türkische von heute auf morgen aus Deutschland verschwunden, hätte das zumindest für das Sozialsystem ungeahnt positive Folgen. Als wirtschaftlicher Partner wäre die Türkei ebenso entbehrenswert, Rohstoffe liessen sich anders beziehen.
„Ps.Wohl gemerkt seit ihr mit einem Blauen Auge davon gekommen und in das Schoß Europas gefallen..“
Na, warum wohl? Weil einige das deutsche Potential erkannt und für sich genutzt haben. Glauben Sie nur nicht, dass das gutmenschliche Gründe hatte… Sie können Deutschland gerne als einen Vasallen Amerikas bezeichnen, damit hätten Sie recht.
Auch die 50 Jahre Entwicklungshilfe, die Deutschland von 1961-2011 an die Türkei entrichtet hat, sollten nicht unerwähnt bleiben.
Und was die Öl- + Gaspipelines angeht, No mind, unsere Zukunft gehört eh den erneuerbaren Energien.