BAMF-Integrationskurse

Sollen die Träger mehr Geld bekommen?

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist eine relativ junge Einrichtung, die neue Schritte im Bereich der Migration und Integration geht. Sie arbeitet mit anderen Einrichtungen wie z.B. AWO, Caritas, VHS, Netzwerk Deutsch e.V. etc. zusammen, die alle im Auftrag des BAMF Integrationskurse (Deutschunterricht) für Ausländer anbieten.

Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist eine relativ junge Einrichtung, die neue Schritte im Bereich der Migration und Integration geht. Sie arbeitet mit anderen Einrichtungen wie z.B. AWO, Caritas, VHS, Netzwerk Deutsch e.V. etc. zusammen, die alle im Auftrag des BAMF Integrationskurse (Deutschunterricht) für Ausländer anbieten.

Diese Einrichtungen werden zuvor als Träger der Integrationskurse aufgrund nachprüfbarer Kriterien zugelassen. Da es sehr unterschiedliche Träger gibt, ist eine Verallgemeinerung der Trägerschaft nicht möglich, wie etwa in Bezug auf Etabliertheit, Qualität der Arbeit, Qualität und Bezahlung der Dozenten etc.

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Nächstes Jahr sollen die Träger mehr Geld pro Teilnehmer für ihre Kurse erhalten. Es wäre wünschenswert, wenn BAMF nur die Träger finanziell unterstützt, die qualitativ gute Arbeit leisten und entsprechende Qualitätsstandards einhalten. Dies betrifft nicht nur die Bezahlung der Dozenten, die von Träger zu Träger zwischen 9,- EUR/Std. bis zu 23,- EUR/Std. variiert. Es betrifft auch die Einhaltung von inhaltlichen Qualitätsstandards, welche das Bundesamt mittels der Verpflichtung der Dozenten zur Teilnahme an einer Zusatzqualifizierung für Deutsch als Zweitsprache (DAZQ) zu steuern versucht.

Durch eine Erhöhung der finanziellen Mittel für die Träger erhoffen sich auch die Dozenten der Integrationskurse eine Erhöhung ihrer Honorare.

Ein Dozent, der nicht über entsprechende methodisch-didaktischen Kenntnisse verfügt, wird bei der zumeist recht heterogenen Gruppe der Teilnehmer schnell an seine Grenzen stoßen. In diesen Kursen sitzen Teilnehmer, die zwischen 20 und 60 Jahre alt sind. Ob Hochschulabsolvent, Grundschul-Absolvent oder Hausfrauen: Im Integrationskurs fast aller Träger scheint es keine Möglichkeit zu geben, die Teilnehmer hinsichtlich Alter und Qualifikation zu unterscheiden. Dies liegt meiner Ansicht nach auch an den BAMF-Richtlinien, wonach es erst ab einer bestimmten Größe des Kurses eine Zuwendung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge gibt. Welche Konsequenzen dies zeitigt, wird auch teilweise daran deutlich, dass in den letzten Jahren eher Höherqualifizierte die Integrationskurse leichter bestanden als lernschwächere Teilnehmer. Dies hat auch rechtliche Konsequenzen für die Teilnehmer. Beispielsweise können Teilnehmer sogar aufgrund des Nichtsbestehens des Integrationskurses abgeschoben werden.

Vor diesem Hintergrund erscheint eine Erhöhung der finanziellen Mittel für die Träger genauso wichtig, sowie eine Erhöhung der Qualitätsstandards, um die rechtliche Situation der Teilnehmer angemessen berücksichtigen zu können.

Für die Teilnehmer der Integrationskurse wären zudem berufsbezogene Praktika sowie individuelle Schnupperphasen in Betrieben wünschenswert, da viele der Teilnehmer eine schnelle Integration in gesellschaftliche Strukturen durch Arbeit favorisieren. Mit einer Erhöhung der Teilnehmergebühren in den Integrationskursen lassen sich eventuell auch kleinere Kurse mit einer alters- und qualifikationsgerechten Aufteilung und entsprechender Einbindung in Betrieben realisieren. Dies wäre meiner Ansicht nach sowohl für die Integrationskurs-Teilnehmer, die Träger und auch für Staat und Gesellschaft eine im wahrsten Sinne des Wortes „integrative Sache“.